Der unterste der Diepentaler Weiher, der Rosenthaler Teich, wird zu einem Amphibienteich und in eine Retentionsfläche umgestaltet
Renaturierung DiepentalIn den ehemaligen Fischweiher in Leichlingen kommt ein Froschteich
Ihre ursprüngliche Funktion sieht man der alten Bude in der Aue in Diepental immer noch sofort an: Leere Angelhaken-Heftchen, an der Wand hängt ein Papier einer Imkerin „Liebe Angler …“, hinter der Hütte liegen alte Rattenfallen und am Boden steht eine leere Falle für große Tiere, womöglich wollte man damit Bibern oder Nutrias ans Fell.
Der untere von drei Diepentaler Weihern ist, wie die anderen zwei, abgelassen worden. Beim Hochwasser im Juli 2021 wurde der Damm überspült, er hat aber gehalten, man reparierte die Schäden notdürftig. Im Frühjahr 2022 dann das endgültige Ende: In Absprache mit den Aufsichtsbehörden zogen die Behörden und der Wupperverband die „Schlitzung“ des Damms vor, das Wasser musste abgelassen werden.
Einen Großteil der Fische konnte man fangen und in einen Teich in Leverkusen umsiedeln. Auch wertvolle Teichmuscheln lebten im Rosenthaler Teich, der auch Ausgleichsweiher genannt wurde. Die Tiere ließ man nicht vertrocknen, sie wurden geborgen, als das Wasser weiter abgesunken war. Die Muscheln konnten aus dem Schlamm gesammelt werden. Sie wurden in einen Remscheider Teich versetzt.
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Der dicke schlammige Boden ist mittlerweile mit einer Grasnarbe zugewachsen und begehbar. Wo einst der Damm das Wasser für ein kleines Kraftwerk aufstaute, steht ein Kipplaster mit Ketten im Schlamm. Weiter hinten steht ein Bagger. Die Arbeiten sind vom Wanderweg im Murbachtal oberhalb der Wietsche Mühle gut zu sehen.
Der Talgrund wird eigentlich weitgehend sich selbst überlassen, der Murbach hat sein neues Bett selbst ausgespült. Das über Jahrzehnte im Weiher abgelagerte Sediment bleibt im Tal, das abzubaggern ist unnötig; es wäre eventuell auch teuer, bei vergleichbaren Arbeiten musste solcher Schlamm für viel Geld entsorgt werden. In den ehemaligen Seegrund des Teichs wird ein länglicher Froschteich oder Amphibienteich gebaggert, der sein Wasser später vom Murbach bekommt.
Der Abfluss unterhalb des alten Damms wird mit dicken Steinen so gestaltet, dass dort Fische wandern können. Der Murbach wird für Fische und andere Lebewesen durchgängig, und gleichzeitig soll Diepental eine Rückhaltefunktion erfüllen, weil Hochwasser bei Starkregen nicht vollständig ungebremst durch die Schlitze in den zwei alten Dämmen rauschen kann. In die Fläche ist ein weiterer Damm gezogen worden, der wohl später ein zu schnelles Abfließen von Hochwasser verhindern soll. Insgesamt wird der alte Teich zu einer Retentionsfläche, die den Unterlauf von Murbach, Wupper und auch den Rhein wenigstens ein bisschen entlasten wird.
Vor zehn Jahren verfügte die Bezirksregierung, dass die ehemals 300.000 Kubikmeter Wasser fassende Talsperre abzulassen sei: Eine Sicherheitsmaßnahme für die Bewohner unterhalb, denn ein Bruch der alten Staudämme hätte immense Schäden am Unterlauf des Murbachs verursacht, vielleicht sogar Menschenleben gefordert. Die Teiche sind in Privatbesitz, die Talsperren wurden vor ungefähr 100 Jahren zunächst zur Stromerzeugung angelegt. Die Nutzung als Freizeitgelände durch die Familie Halbach kam laut Wupperverband erst später.