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AuermühleBezirksregierung Köln richtet in Leverkusen erneut Geflüchtetenunterkunft ein

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Unterkünfte für Geflüchtete an der Auermühle.

2015 waren bereits Geflüchtete an der Auermühle in Leverkusen-Schlebusch untergebracht.

Auf einer Bürgerversammlung erklärten die Beteiligten, wie die Einrichtung in Leverkusen aussehen soll.

Die Bezirksregierung Köln richtet in Leverkusen-Schlebusch ihre elfte Notunterkunft für Geflüchtete in ihrem Bezirk ein. Auf dem Gelände des ehemaligen Freibads an der Auermühle werden Containermodule für insgesamt 460 Menschen aufgebaut. Planmäßig sollen die Unterkünfte am 1. Juni bezugsfertig sein.

Für die Leverkusenerinnen und Leverkusener vor Ort ist der Standort als Unterkunft für Geflüchtete nichts Neues. Bereits 2015, als viele Geflüchtete auf einmal nach Deutschland kamen, wurden dort Unterkünfte eingerichtet. Ein Umstand, den die Bezirksregierung bei einer Bürgerinformationsveranstaltung am Mittwochabend hervorhob. Denn dadurch sei schon vieles an Infrastruktur gegeben oder auch notwendige Erdarbeiten bereits erledigt. Auch der Stadtrat hatte im Dezember beschlossen, die Unterkunft der Bezirksregierung Köln zur Verfügung zu stellen.

Rund 30 Leute waren am Mittwochabend ins Stein-Café am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Schlebusch gekommen. Sie wollten genau wissen, wie die Einrichtung ab voraussichtlich Juni betrieben werden soll.

Leverkusen: Angebote vor Ort

Das DRK Nordrhein wird die Geflüchteten vor Ort betreuen. Man sei gewappnet, sagte Sabine Günnel, Bereichsleiterin bei der Flüchtlingshilfe des DRK für die Region Köln und Düsseldorf. Die Menschen, die dort ankämen, bräuchten erst einmal das Nötigste: ein Bett zum Beispiel. In Zwei-, Vier- oder Achtbettzimmern sollen die Geflüchteten untergebracht werden.

Es wird gemeinschaftliche Sanitärräume geben, eine Kinderstube, einen kleinen Kiosk und Waschmaschinen, die die Menschen selbst bedienen sollen. Denn: „Wir wollen die Menschen ganzheitlich versorgen und auffangen, aber auch eine gewisse Selbstständigkeit und Selbstbestimmung lassen.“ Dass sich 460 Menschen selbst auf einmal ihr Essen zubereiten, sei nicht möglich. Deshalb sorgt die Primus Service GmbH für die Verpflegung.

Auch ein Sicherheitsdienst ist engagiert, die MSM Security Service GmbH. Das Team des DRK wird auch Deutsch- und Alphabetisierungskurse anbieten, diverse Kurse zu Verkehrsregeln, Behördengängen, Mülltrennen und mehr auf die Beine stellen, aber auch mit den Geflüchteten Sport treiben oder Bastel-, Mal- oder Nähmöglichkeiten schaffen. Die Gesundheitsvorsorge findet ebenfalls vor Ort statt.

Es ist derzeit unglaublich schwierig, Landesunterkünfte einzurichten.
Markus Meurer, Bezirksregierung Köln

Markus Meurer von der Bezirksregierung war bei der Infoveranstaltung ebenfalls vor Ort: „Es ist derzeit unglaublich schwierig, Landesunterkünfte einzurichten“, sagte er. Denn einige der Einrichtungen, die in den vergangenen Jahren eingerichtet worden seien, seien nach wie vor in Betrieb. Alle elf Landesunterkünfte zusammengerechnet, bringe das Land 6300 Menschen unter. „Damit wollen wir den Kommunen Erleichterung verschaffen“, teilt er mit.

Die Hälfte der 460 Geflüchteten wird der Stadt Leverkusen auf ihr Kontingent zur Unterbringung angerechnet. Es sollen auch 100 Prozent werden, so Meurer. Dafür fehle aber noch das Gesetz. Vier Jahre hat die Bezirksregierung den Standort bei der Stadt gemietet. Die Verträge mit DRK und den anderen Anbietern laufen zunächst für ein Jahr, danach soll für drei Jahre ausgeschrieben werden.

„Aufgrund der Dynamik des Flüchtlingszustroms, insbesondere auch mit Blick auf den Ukrainekrieg, bedarf es weiterhin eines hohen Engagements bei der Bereitstellung von Unterbringungsmöglichkeiten. In Leverkusen können wir dazu auf bewährte Abläufe und Erfahrungen und eine gute Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung zurückgreifen. Es bleibt jedoch eine große Herausforderung für die Bundesländer und Kommunen und die Schaffung solcher Aufnahmekapazitäten würde mit einer Anhebung der Anrechnungsquote sehr erleichtert“, kommentiert Alexander Lüdenbach, Leverkusener Sozialdezernent.

Die Menschen auf der Bürgerversammlung beklagten, dass das Gelände ziemlich verdreckt und ungepflegt sein. Überall liege Müll und Glas herum. Außerdem regten einige an, dass die Polizei vor Ort deutlich mehr Präsenz zeige.