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Große NachfrageKirche will in Bergisch Neukirchen Eigentumswohnungen bauen lassen

Lesezeit 2 Minuten

Auf dem Kirchengelände am Platanenweg soll die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft einen Neubau mit 14 Wohneinheiten errichten. Pfarrhaus und Bäume müssen weichen.

  1. Der Opladener Kirchenvorstand plant in Bergisch Neukirchen Eigentumswohnungen
  2. Die Gemeinde hat auch nachgedacht, ob sie günstigen Wohnraum schaffen soll
  3. Zwei Platanen sollen abgeholzt werden

Leverkusen – Baugrundstücke sind Mangelware und Wohnraum wird gesucht. Viele Kirchengemeinden besitzen Land. So auch die Gemeinde um die Katholische Kirche Heilige Drei Könige in Bergisch Neukirchen, die zur großen Pfarrgemeinde Opladen gehört.

Jetzt soll ein Grundstück neben der Kirche zu Bauland werden. Das ehemalige Pfarrhaus mit Flachdach soll abgebrochen werden. Dieser Platz und der dazugehörige Garten im Dreieck zwischen dem Platanenweg und dem Akazienweg sollen nach den Plänen des Kirchenvorstands mit einem großen Mehrfamilienhaus bebaut werden.

Zwei Platanen müssten gefällt werden

Das bestätigte das Kirchenvorstandsmitglied Peter Baber auf Anfrage. Auf dem Kirchenland sollen 14 Eigentumswohnungen mit einer Tiefgarageneinfahrt zum Platanenweg hin entstehen, wenn es nach dem Kirchenvorstand geht. Wegen der Einfahrt müssten zwei der großen gesunden Platanen gefällt werden, was Umweltschützer schon aufhorchen ließ.

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Nachfrage ist groß - ohne jede Werbung

Peter Baber sagt, das bescheidene Pfarrhaus aus den 1970er-Jahren sei renovierungsbedürftig. Das wäre eine vergleichsweise teure Baustelle geworden, sagt er. Statt des Erhalts des bestehenden Baus hat man sich im Kirchenvorstand gleich für einen großen Wurf entschieden: Nach Gesprächen mit dem Erzbistum und dem Bauinvestor Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft entschied der Vorstand, das Pfarrheim abzureißen und das Grundstück neu zu bebauen.

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Die Gemeinde wurde über das Vorhaben bisher nicht informiert. Dennoch, sagt Baber, hätten sich die Pläne schon herumgesprochen. Die Nachfrage aus der Gemeinde nach den Eigentumswohnungen sei jetzt schon lebhaft in Gang gekommen. Die Wohnungen gehen also schon ohne Werbung quasi unter der Hand weg.

Gemischte Wohnungsgrößen

Das Mehrfamilienhaus soll 14 Wohneinheiten bekommen. Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft, an der das Erzbistum Köln ein paar Anteile hält, plant gemischte Größen: von kleinen bis hin zu über 100 Quadratmeter großen Wohnungen.

Die Frage, weshalb die Gemeinde auf ihrem eigenen Land nicht günstige Mietwohnungen bauen lässt, beantwortet Baber offen: Man habe das auch diskutiert, aber das Kölner Erzbistum sehe in Bergisch Neukirchen keine Notwendigkeit, günstigen Wohnraum mit Kirchensteuern zu subventionieren. Das geschehe allenfalls in Innenstädten. Die Kirche plant in Bergisch Neukirchen demnach für die vermögende Kundschaft.

Bauamt macht keinen Ärger

Der neue Plan der Gemeindeverwaltung der Bergisch Neukirchener wäre nicht das erste Bauprojekt in Kirchennähe. Kürzlich entstanden eine Kindertagesstätte und daneben fünf Doppelhaushälften.

Obwohl die Gemeinde noch nicht informiert worden ist, läuft beim Bauamt bereits eine Bauvoranfrage. Das Verfahren könnte noch ein paar Fragen aufwerfen, denn im Flächennutzungsplan ist das Grundstück als Fläche für den Gemeinbedarf mit der Zweckbestimmung „Kirchen und kirchlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“ eingetragen. Peter Baber sagt, das Bauamt habe keine Bedenken gegen das Bauvorhaben gehabt.