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Prioritätenliste vorgelegtSo steht es um Leverkusens Schultoiletten

Lesezeit 3 Minuten
Eine Klobürste lehnt an einer Tür in einem frisch renovierten Toilettentrakt einer Schule.

Leverkusens Schultoiletten sollen sauberer werden – das hatte der Jugendstadtrat gefordert.

Die Stadtverwaltung hat die geforderte Liste vorgelegt, welche Schulen besonders dringend neue Sanitärräume brauchen.

„Wir wissen, dass die Schultoiletten Mist sind“, sagte Bernhard Marewski im Schulausschuss – jetzt wissen die Politiker auch, wo deren Zustand besonders schlimm ist. Die Stadtverwaltung hat die von der Politik geforderte Prioritätenliste vorgelegt. Darauf stehen vier Schulstandorte, an denen aktuell an neuen oder sanierten Schultoiletten gearbeitet wird: Die Schule am Friedenspark, die Theodor-Heuss-Realschule, die GGS Dönhoffstraße und die KGS Möwenschule.

An allen Standorten wird ohnehin gerade das Schulgebäude ausgebaut oder modernisiert. Grundsätzlich war es der Plan der Stadtverwaltung, Toilettensanierungen immer im Zusammenhang mit weiteren baulichen Maßnahmen in Angriff zu nehmen.

Schulen müssen auch ein Ort des Wohlbefindens und der Hygiene sein
Marwin Klos, Jugendstadtrat

Damit allerdings begnügte sich der Jugendstadtrat nicht. Den Ekelfaktor Schultoiletten hatten sich die Jugendlichen ganz weit oben auf die Agenda geschrieben und ihr Anliegen vehement im Schulausschuss vertreten – auch gegen das Argument der Politiker, die Toiletten würden nach der Sanierung durch Vandalismus direkt wieder verunstaltet. „Man kann nicht immer sagen, die werden eh wieder zerstört, dann machen wir nichts neu. Schulen müssen auch ein Ort des Wohlbefindens und der Hygiene sein. Dass es so bleibt, ist Aufgabe der Schule. Die Aufgabe von Ihnen als Politiker ist es, die Finanzierung und Umsetzung für ordentliche Toiletten sicherzustellen“, appellierte Marwin Klos – und hat Erfolg.

Mehrere Vertreter verschiedener Parteien stellen sich hinter den Antrag und bedanken sich für den Einsatz der Jugendlichen. Dass nicht alle Toiletten auf einmal neu gemacht werden können, sei aber dennoch klar: So beauftragte der Ausschuss die Verwaltung einstimmig mit der Prioritätenliste – eigentlich inklusive Kostenvoranschlag für die Einzelpositionen. Dieser könne so schnell nicht erstellt werden, antwortet die Verwaltung und liefert zunächst die Liste.

Viele Neubauprojekte

Nach den bereits im Bau befindlichen Sanitärräumen folgen sechs Schulen, bei denen neue Toiletten bereits in Planung sind, teilweise reichen die Planungen bis 2027. Denn auch hier handelt es sich oft um Neubauprojekte, wie bei der KGS Gezelinschule, die KGS in der Wasserkuhl und der GGS Regenbogenschule. Aber auch an der Theodor-Fontane-Schule, dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und der Gesamtschule Schlebusch seien für das Jahr 2025 Toilettensanierungen unabhängig von anderen Bauaktivitäten geplant.

Außerdem hat die Stadtverwaltung zwei Schulen, an denen noch keine Sanierung geplant ist, die höchste Priorität („dringend sanierungsbedürftig“) eingeräumt: Der Realschule am Stadtpark (im Rahmen der allgemeinen Sanierung) und der Hans-Christian-Andersen Grundschule, an der die Toilettensituation demnach besonders wenig einladend ist. Es folgen elf weitere Schulen in der Priorität zwei („sanierungsbedürftig“). An den anderen Schulen bestehe kein Handlungsbedarf.

Dass die Gesamtschule Schlebusch auf der Liste steht, wird den Initiator Marwin Klos besonders freuen, auch wenn er selbst nicht mehr davon profitieren wird. Klos war sechs Jahre lang dort Schüler und berichtete im Schulausschuss: „Keiner der 2000 Schüler dort geht freiwillig auf die Toiletten. Lieber hält man so lange ein, wie es irgendwie geht.“ Zumindest in den Trakten drei und vier sollen nun im kommenden Jahr die Sammeltoilette erneuert werden.