AboAbonnieren

Für mehr VielfaltLeverkusener Grundschule setzt ein Zeichen gegen Rassismus

Lesezeit 2 Minuten
Menschen stehen zusammen und halten ein Schild mit der Aufschrift „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

Grundschule Kerschensteiner gegen Rassismus

Die Schülerinnen und Schüler stimmten dafür ab, eine antirassistische Schule sein zu wollen.

„Ich will, dass ihr wisst, was diese Schule ist! Von der ersten Klasse bis zur Chefetage – diese Schule ist ne Schule mit Courage!“, schallte es am vergangenen Freitagnachmittag über den Schulhof der Kerschensteiner Grundschule in Leverkusen. Mit diesem enthusiastischen Gesang gaben sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig das Versprechen, gegen Rassismus einstehen zu wollen.

Zuvor hatte die Ansprechpartnerin für das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, Antje Lena Fricke, vom Kommunalen Integrationszentrum Leverkusen die Urkunde überreicht, die die Grundschule Kerschensteiner als neues Mitglied ausweist. Sie ist damit die erste Grundschule aus Leverkusen mit dieser Urkunde.

Schüler votierten für die Mitgliedschaft

Erlangt hatte die Schule ihren Status über eine Abstimmung in der Schülerschaft. Schulleiterin Julia Sweekhorst erläuterte, dass eine offizielle und geheime Wahl mit richtigen Wahlzetteln stattgefunden habe. Als „Wahlbüro“ habe die Schulbücherei gedient. „Wahlurnen waren wegen der zurückliegenden Europawahl ohnehin da“, fügte sie lachend hinzu.

Sweekhorst betonte, dass eine Mitgliedschaft bei „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ kein „Stempel“ sei. „Das heißt nicht, dass wir das alle perfekt beherrschen.“, stellte die Schulleiterin klar, aber sie alle wollten sich anstrengen, um Diskriminierung keinen Platz zu geben.

Oberbürgermeister Richrath ist Pate des Projekts

Lehrerin Birgit Pehle, die den Prozess mit angestoßen hatte, schilderte, wie bedrückend die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler gewesen seien, die sie nach ihren Rassismuserfahrungen gefragt habe. Manche hätten beispielsweise erzählt, dass sie beim Spielen ausgegrenzt worden wären. Die Kinder zu erziehen, mutig für Toleranz und Respekt einzutreten, sei deswegen ein zentrales Anliegen.

Die Patenschaft für dieses Projekt übernahm Oberbürgermeister Uwe Richrath höchstpersönlich. Er appellierte an die anwesenden Schülerinnen und Schüler, den Vorsatz „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit Leben zu füllen. In Leverkusen seien 140 verschiedene Nationen vertreten. Gerade jetzt, da sich in Deutschland der Rassismus immer mehr verfestige, müsse betont werden, dass Vielfalt eine Chance sei. „Nehmt diesen Gedanken mit, wenn ihr die Schule betretet und am Eingang das Schild seht!“, gab er den Kindern mit.