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„Blick zurück nach vorn"KSL stellt neues Programm rund um das Forum-Jubiläum vor

Lesezeit 4 Minuten

Klarinettist Daniel Ottensamer tritt mit der Westdeutschen Sinfonia in Leverkusen auf. Foto: Julia Stix

Leverkusen – Es klingt nach Klischee. Und ein ganz kleines bisschen nach Melodram – das Motto der Spielzeit 2018/19 der „Kultur-Stadt-Lev“ (KSL): „Blick zurück nach vorn“ – für diesen aus dem alltagssprachlichen Umgang sattsam bekannten Titel haben sich die Verantwortlichen entschieden. Das könnte man natürlich ein wenig sarkastisch und schelmisch auf die nach wie vor aktuelle „Wir haben kein Geld für Kultur“-Situation beziehen, die Gedanken wie „Früher war alles besser, aber wir machen trotzdem weiter“ ja geradezu herausfordert.

Indes: Gemeint ist dieses Motto als Rückblick auf die Historie jenes Hauses, das in Leverkusen – neben dem Erholungshaus Bayers – seit Jahrzehnten der Kultur eine Heimat bietet und das in diesem Jahr 50 Jahre alt wird: Es geht um das Forum. Und um den Wunsch, dass es noch lange Heimstatt von Theater und Musik und Tanz sein möge.

Gala zum Forum-Jubiläum

Im Mittelpunkt des neuen Spielzeitprogramms, das jetzt präsentiert wurde, steht denn auch ein dreitägiger Festakt rund um das 1969 errichtete und unter Denkmalschutz stehende Gebäude in Wiesdorf, der von Freitag bis Sonntag, 13. bis 15. September, dauern wird. Er umfasst das Gastspiel „In Tarsi“ des aus Barcelona stammenden Bewegungstheaters Compania de Circo (freitags), zwei Theateraufführungen für Kinder und Jugendliche der belgischen Compagnie Krak (sonntags).

Und vor allem die Gala zum Forum-Jubiläum (samstags), bei der es unter anderem eine Gesprächsrunde mit illustren Gästen geben soll, die das Haus selber in und auswendig kennen: Neben Höhner-Frontmann Henning Krautmacher, dem ehemaligen Jazztage-Veranstalter Eckhard Meszelinsky und dem aus Hitdorf stammenden Kabarettisten Wilfried Schmickler soll auch Ulrich S. von Altenstadt, der Architekt des Forums, kommen und ein wenig über sein Lebenswerk erzählen. Weitere Informationen zum Festakt sollen nach den Sommerferien bekannt gemacht werden.

Internationale Gäste

Im Ressort Schauspiel und Musiktheater wird sich die KSL mit einer neuen Version der „Rocky Horror Picture Show“ an den 40. Jazztagen beteiligen (19. November). Das Stück „Drachenläufer“ – nach dem gleichnamigen preisgekrönten Roman von Khaled Hosseini – steht im März 2020 als deutschsprachige Erstaufführung im Forum an (12. März). Und die Aktiven der freien Szene der Stadt – die Darsteller des Matchboxtheaters, des Jungen Theaters und der Studiobühne – beteiligen sich kurz nach Beginn der neuen Spielzeit mit einem gemeinsamen Programm an den Jubiläumsfeierlichkeiten (17. September).

In der Sparte Tanz gastieren die Akash Odedra Company aus Großbritannien (30. Oktober) und die Compagnie Linga & Keda aus der Schweiz (21. November) erstmals in Leverkusen und zeigen, dem Trend der Zeit entsprechend, gesellschafts- und sozialkritische Stücke, während mit der Gauthier Dance Company aus Stuttgart Stammgäste erwartet werden, die schon seit einer Dekade fest zum Leverkusener Kulturkalender gehören (5. März).

Verlegung in großen Saal

Die Musiker der Westdeutschen Sinfonia um Dirigent Dirk Joeres werden wieder viermal zum Klassik-Sonntag bitten – unter anderem mit dem Klarinettisten Daniel Ottensamer (29. September) und dem Violinisten Andrej Bielow (2. Februar) als Gast-Solisten. Der Bachchor unter der Leitung von Michael Porr wiederum widmet sich dem erhabenen und opulenten Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy (10. Mai).

Der Ausnahmepianist Leopold Lipstein kommt am 1. Januar zum Neujahrskonzert in den Spiegelsaal des Schlosses. Und die Bayer-Philharmoniker bestreiten tags zuvor ihr Silvesterkonzert im Forum. Was gegenüber den Vorjahren anders ist: Aufgrund von Sanierungsmaßnahmen wird in der kommenden Spielzeit keine Theateraufführungen in der Opladener Festhalle geben. Sämtliche für dort geplanten Veranstaltungen werden in den großen Saal des Forums verlegt.

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Dieser soll gerade bei kleineren Produktionen dann an die Festhallen-Gegebenheiten angepasst werden: Es werden nur 600 von knapp 1000 Sitzen verkauft, das seitliche Parkett wird gesperrt – und die Akustik technisch verstärkt.

Das komplette Programm der Kulturspielzeit 2019/20 der KSL ist ab sofort im Internet einsehbar oder liegt als Programmheft in den öffentlichen Einrichtungen der Stadt aus. Eintrittskarten und Abonnements sind ab sofort erhältlich. Die Preise werden gegenüber der nun endenden Spielzeit nicht verändert.