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LützenkirchenBürger auf der Schönen Aussicht bekommen keinen eigenen Supermarkt

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Supermarkt Symbolbild

Symbolbild

Leverkusen – Eine schöne Aussicht hat oftmals den Nachteil, dass man zunächst klettern muss, um den Aussichtsort zu erreichen. Die Bewohner der Wohnsiedlung Schöne Aussicht im Stadtteil Lützenkirchen können so manches Lied davon singen. Denn wenn sie einkaufen wollen, müssen sie zunächst bergab ins Wiembachtal und dann wieder hinauf nach Lützenkirchen, sodann mit den Einkäufen retour: Einen Lebensmittelmarkt gibt es nicht, in Sachen Nahversorgung sind die Aussichten auf der Schönen Aussicht düster.

Das wird wohl so bleiben. Ein Bürgerantrag, den Opladen-plus-Ratsherr Markus Pott in der Bezirksvertretung III in Schlebusch stellte, als es um das Einzelhandelskonzept für Leverkusen ging, wurde beinahe einstimmig abgelehnt. Er hatte die Ansiedlung eines Supermarkts auf der Schönen Aussicht beantragt. Dies sei bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern zwar prinzipiell möglich, entgegnete das Baudezernat der Stadt. Allerdings sei dafür kein geeignetes Grundstück vorhanden.

„Keine Fläche für einen Supermarkt“

Der ortskundige Bezirksvertreter Wolfgang Pockrand (SPD) – „ich wohne seit 1974 auf der Schönen Aussicht“ – hielt den Antrag gar nicht erst für befassungswürdig. Für einen Supermarkt gebe es in diesem Bereich keine Fläche, Parkplätze könnte es genauso wenig geben, so dass alle Kunden zu Fuß kommen müssten. Dafür quäle sich niemand den Berg hinauf.

Aus einem ersten Lebensmittelladen im oberen Bereich seien später ein Schneiderbetrieb und eine Videothek geworden, schließlich ein Leerstand nichts mehr. Auch Michael Frangenberg (CDU) berichtete, er habe schon mehrere Einzelhändler dort scheitern sehen. Selbst Gastronomie halte sich nicht auf Dauer. Wer es sich leisten könne, fahre woanders hin zum Einkauf. Gelegenheiten dazu gebe es in Lützenkirchen und Steinbüchel genug.

Christoph Kühle (Grüne) hielt den Ansatz für verfehlt, zusätzlichen Einzelhandel und damit auch Verkehr in Randbereiche zu locken. Dies widerspräche den Absichten des Einzelhandelkonzeptes. Das Konzept insgesamt wurde schließlich mit einer Gegenstimme verabschiedet. Das Nein kam von Ulrike Langewiesche von der Bürgerliste, weil sie die geplante Ansiedlung des Rewe-Marktes an der Reuterstraße ablehnt.