Opladen aus neuem BlickwinkelMit neuer Stadtführerin unterwegs durch Leverkusen
Leverkusen – Ab und zu muss Dorothee Egenolf noch auf ihre gelben Karteikarten schauen. Bei ihrer ersten Stadtführung Anfang November zeigte die Gästeführerin etwa 15 Opladenern ihren Stadtteil aus einem neuen Blickwinkel. Von der Villa Römer und dem Friedenberger Hof über die Wupperbrücke bis zum Amtsgericht: Etwa 700 Jahre Geschichte in knapp eineinhalb Stunden behandelt Dorothee Egenolf in ihrer historischen Stadtführung „Opladen – Spuren der Vergangenheit. Von der Himmelsleiter bis zum Himmelsreich.“
Das könnte Sie auch interessieren:
„Eigentlich komme ich aus der Wirtschaft, aber ich habe mich schon immer für Geschichte interessiert“, erzählt die Gästeführerin. „Insbesondere die Opladener Geschichte finde ich sehr interessant.“
Alles zum Thema Opladen
- Opladen Leverkusen will für die Berufsfeuerwehr eine Wache in der Bahnstadt bauen
- Graffiti, Suchtaufklärung So läuft es für die Anträge des Leverkusener Jugendstadtrates
- Handball Bergische Panther kämpfen um Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen
- Musikschulgebühren, Schulhof Das haben Leverkusener Bildungspolitiker beschlossen
- Prozess Üble Keilerei in einer Leverkusener Werkstatt
- Mahnung für UN-Klimakonferenz Urkunden für kleine Klimaschützer in Leverkusen
- Im Berufskolleg Stadt Leverkusen lädt zu Planungswerkstatt für Opladen ein
Leiter mit 88 Stufen
Gemeinsam mit fünf weiteren Geschichtsinteressierten aus Leverkusen und dem Bergischen Land wurde Egenolf nach einer einjährigen Ausbildung als eine der ersten offiziellen Gästeführerinnen ausgezeichnet (wir berichteten). Vor etwa einem Jahr hatte die VHS Leverkusen gemeinsam mit dem Bergischen Geschichtsverein eine Initiative zur Ausbildung von Stadtführern für Leverkusen gestartet. Seit September sind die Gästeführer nun regelmäßig in Opladen, Schlebusch und Rheindorf unterwegs, um Interessierten die Geschichte der Stadt näher zu bringen. Derzeit arbeite die Gruppe außerdem an einer Begrüßungstour für Bürger sowie an englischsprachigen Touren.
Auf ihrer Tour durch Opladen macht Dorothee Egenolf Halt an der steilen Treppe am Rande der Wupper, die vom Ufer des Flusses zum Frankenberg führt. Die „Himmelsleiter“ führt mit 88 Stufen zwar nicht direkt in den Himmel, aber bietet demjenigen, der die Stufen erklimmt, einen schönen Blick über die Wupper. „Ein Bürgermeister hat mal gesagt: »Wo gibt es das, dass man über die Wupper geht und gleichzeitig in den Himmel schaut?«“, erklärt Dorothee Egenolf. Die große Treppe wurde in den 30er Jahren erbaut und erst vor einigen Jahren aufwendig saniert. Heute kommt man von der im Jahr 2010 neu errichteten Fußgängerbrücke über die Wupper direkt zur Himmelsleiter. „Als ich im Jahr 2001 hierherzog und zum ersten Mal diese Treppe hinaufstieg, kam es mir wirklich vor als stiege ich in den Himmel“, beschreibt eine Tour-Teilnehmerin die Treppe an der Wupper.
Weiter geht es zur Wupperbrücke. Die viel befahrene Brücke in Opladen hat schon zahlreiche geschichtsträchtige Jahre hinter sich.
„Bereits 1307 stand an dieser Stelle eine hölzerne Brücke“, erklärt Egenolf. „Diese wurde dann 1732 durch eine steinerne Bogenbrücke ersetzt.“ Von 1911 bis 1955 fuhr sogar eine Straßenbahn von Opladen nach Langenfeld und Solingen über die Wupperbrücke. Auf der heutigen Brücke, die in den 70er und 80er Jahren etwas versetzt zur alten Brücke errichtet wurde, ist von Schienen der Straßenbahn nichts mehr zu sehen. „Es ist schön, mal etwas über die Gebäude und Bauten zu erfahren, an denen man sonst immer nur vorbeiläuft“, sagt eine der Teilnehmerinnen der Stadtführung. Egenolfs nächste Führung durch Opladen findet im März statt.
Alle Informationen und Termine zu den Stadtführungen gibt es online.