An Wieverfastelovend stürmt Prinz Mally I. die Luminaden und übernimmt die Amtsgeschäfte der Stadt von OB Uwe Richrath.
Mit BildergaleriePrinz Mally I. singt den OB nieder und ist jetzt Chef in Leverkusen
Er gibt bis zum Ende alles. Wehrt sich nach Kräften. Und doch es et irjendwann su wigg: OB Uwe Richrath muss den Schlüssel zum Rathaus rausrücken. Prinz Mally I. übernimmt bis Aschermittwoch die Geschäfte. Und die drehen sich vor allem um: danze, bütze, singe, fiere. Der traditionelle Luminadensturm en Wiesdörp läutet auch für die Jecke in Leverkusen die janz tollen Tage des Fastelovends ein.
Ehe es zum Duell zwischen Amtsinhaber Richrath und Herausforderer Mally kommt, haben die Neustadtfunken, das Kinderprinzenpaar Niklas und Lina, die Pänz vom Rosenhügel, die Pänz der KG Fidelio Manfort sowie die staatse Kääls un Mariechen der Stadtgarde Opladen ihre Auftritte. „Radio Leverkusen“-Moderator Sebastian Poullie und Lea Sauter singen ihren „Leverkusen-Song“, der sich in diesem Jahr neben City, Opladen und Rheinbrücke vor allem um den vermeintlichen Meister-Heilsbringer Xabi Alonso, Trainer von Bayer 04, dreht. Ob der hück och jeck un raderdoll es, weiß zwar niemand. Es ävver och drissejal. Reicht ja, dass er die Fans der Werkself jeck und raderdoll macht.
Un dann jeit et loss: Der Prinz marschiert mit singendem Schmölzje ein, stürmt die Bühne – und der Schlagabtausch der beiden Alphatiere nimmt seinen Lauf. OB Uwe Richrath – heute mal Johnny Cash und mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein einer „Man in black“-Legende ausgestattet – haut vom Luminaden-Balkon ordentlich einen raus, als er seinem unten auf der Bühne stehenden Kontrahenten vör de Kopp knallt: „Mit ernsthafter politischer Arbeit hast Du doch nix am Hut. Diskutieren, lamentieren, dramatisieren, debattieren, schwadronieren – das hast Du in Deiner Prinzen-Ausbildung ja gar nicht gelernt.“
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Und so eine zehnstündige Ratssitzung? Bitte! „Die stehst Du erst recht nicht durch.“ Außerdem sei der Typ ja gebürtiger Essener. Ruhrgebiet! Pah! Wat will der schon he am Rhing?
Der OB ist in Hochform
Der OB ist in Hochform. Der Jubel vom eigenen Team drumherum ist laut. Was nicht verwundert: Seine Jungs und Mädels sind ja allesamt als Musikstars verkleidet. Baudezernentin Andrea Deppe gibt Bluesrocker Billy Gibbons von ZZ Top. Schuldezernent Marc Adomat ist Falco für einen Tag. Und neben ihm stehen auch noch der unverwüstliche Udo Lindenberg, Queen-Ikone Freddie Mercury, Schminke-Hardrocker Ace Frehley von Kiss, King Elvis – und zahlreiche andere. Sprich: Der Fastelovend rockt und rollt hier und heute.
Aber dann rockt und rollt er auch auf der Bühne: Prinz Mally und der OB duellieren sich ultimativ per Karaoke um den Rathausschlüssel – und das Verhängnis Richraths nimmt dank jecker Schieberei und Manipulation seinen Lauf: Seine Stimme wird bei „Ring Of Fire“ vom Tonmeister böse hochgepitcht. Jedes Wort kommt schrill und piepsig aus den Boxen. Da kann dann auch das anschließende „Wenn nicht jetzt, wann dann“-Duett mit Moderator Poullie nix mehr rausreißen: Die DSDS-Jury – „Dhünnveilchen suchen den Superstar“ stimmt eindeutig für Mallys fehlerfrei und voller Verve geschmettertes „Is this the way to Amarillo?“ –und der Prinz hat gewonnen. Es ist 11.11 Uhr, Richrath rückt den Schlüssel zem Roodhus eruss – und wünscht vill Spass an dr Freud! Dreimohl Alaaf!