In zehn Stadtteilen soll Westconnect das Netz schneller machen. Los geht es in Wiesdorf und Bergisch Neukirchen.
Schnelles InternetPrivater Anbieter soll Glasfaserausbau in Leverkusen vorantreiben
Glasfaserkabel sind die Zukunft der Internetverbindung. Das machte Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) am Freitag bei der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zum Glasfaserausbau in Leverkusen mit dem Unternehmen Westconnect deutlich.
Derzeit hängt die Stadt den perspektivischen Ansprüchen aber noch weit hinterher. Gerade einmal 14,5 Prozent der Haushalte haben Anschluss an das schnelle Netz, das geht aus dem Glasfaser-Atlas des Landes Nordrhein-Westfalen hervor. Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen wird über die langsameren und veralteten Kupferkabel mit dem Internet versorgt. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung und zunehmenden Datenmengen, etwa durch die Arbeit im Homeoffice, müsse die digitale Infrastruktur so schnell wie möglich angepasst werden, sagte Richrath. So würde nicht nur die Lebensqualität verbessert, auch der Wirtschaftsstandort Leverkusen könne gesichert und die Attraktivität von Immobilien gesteigert werden.
Eon-Tochter geht an den Start
In die Hand nimmt die Mission jetzt auch der private Dienstleister Westconnect, eine Tochter des Eon-Konzerns, der den Glasfaserausbau in zehn Leverkusener Stadtteilen auf eigenwirtschaftlicher Basis vorantreiben will. Am Freitag stellten die Vertreter ihre Pläne im Rathaus vor.
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Wichtig dabei ist das Ziel des flächendeckenden Ausbaus. „Wir picken uns nicht nur die Filetstücke heraus“, sagte auch Jan Sittenberg, der das Projekt von Seiten der Stadt koordiniert. Los gehen soll es in Wiesdorf und Bergisch Neukirchen bereits im Januar. In der Vorvermarktungsphase ist das Angebot für Anwohnende und Gewerbetreibende kostenlos. Sie müssen lediglich eine Grundstückseigentümererklärung einreichen – „ohne die geht es nicht“, so Daniel Böttcher, Regionalmanager der Westconnect. Der Ausbau soll ohne die Erfüllung einer Mindestquote von Abnehmern erfolgen. Außerdem verspricht Westconnect „Open Acces“. Das heißt, dass das Netz später allen Telekommunikationsanbietern zur Verfügung stehen soll.
Baustart im April oder Mai
Der Baustart ist in den beiden Stadtteilen für April oder Mai 2024 geplant. Es werden nicht nur neue Kabel verlegt, sondern auch alte Strukturen genutzt, so Böttcher. Dass der Garten für den Anschluss bis ins Haus umgepflügt werden muss, bräuchten Kundinnen und Kunden nicht zu befürchten. Eine „Erdrakete“ übernimmt den unterirdischen Ausbau.
Wann der Ausbau in den Stadtteilen Rheindorf, Bürrig, Küppersteg, Alkenrath, Schlebusch, Steinbüchel, Lützenkirchen und Opladen startet, sei noch nicht terminiert, sagte Böttcher. „Wir werden sehen, wie schnell wir vorankommen.“ Bis 2027 wolle die Westconnect aber mit allen Gebieten durch sein, so zumindest der Plan.
Warum die Stadt beim Breitbandausbau jetzt auch auf einen privaten Anbieter setzt, erklärte Oberbürgermeister Richrath. Den flächendeckenden Glasfaserausbau durch die Förderprogramme des Bundes abzudecken, sei schlichtweg nicht möglich und würde durch komplizierte Antragstellungen zu lange dauern. Der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau sei daher der wesentliche Erfolgsfaktor für die stadtweite Netzabdeckung.
Zum Ausbau in Bergisch Neukirchen beginnt am Mittwoch, 3. Januar 2024, um 19 Uhr in der Stadthalle Bergisch Neukirchen (Wuppertalstraße 8) eine Informationsveranstaltung für Bürger. Eine weitere Info für Wiesdorf ist auf Dienstag, 9. Januar, um 19 Uhr im Forum, (Am Büchelter Hof 9) terminiert.