Seit zehn Jahren gibt es den „Bioladen im Dorf“, so steht es noch in großen weißen Buchstaben auf dem Schaufenster. Einige Zeit lang sah es so aus, als wäre das Jubiläum auch das Ende, denn Inhaberin Alexandra Steinke hatte ihren Rückzug aus dem Geschäft angekündigt. „Kurz darauf haben mehrere Kunden bei uns angerufen und nachgefragt, ob wir da nicht einsteigen wollen“, erzählt Florian Movila. Tatsächlich waren er und Ioannis Sakellaridis, mit dem er gemeinsam den Unverpackt-Supermarkt „Gut(un)verpackt“ führt, zu dem Zeitpunkt bereits im Gespräch mit Alexandra Steinke. „Wir haben den gleichen Großhändler, der hatte schon den Kontakt hergestellt.“

Und tatsächlich sind sich beide einig geworden: Ab Mitte Dezember ziehen Movila und Sakellaridis an die Mülheimer Straße 6, das Geschäft wird unter dem Namen „Gut (un)verpackt - Dein Bioladen im Dorf“ weitergeführt. Der Anfang 2023 eröffnete, etwas abseits der Einkaufsinfrastruktur gelegene Laden im Wohngebiet nahe des Klinikums, schließt dann.

Team wird übernommen

Das Team des Bioladens wird ebenso übernommen, wie ein Großteil des Sortiments. Die jeweiligen Abteilungen werden ergänzt durch das Unverpackt-Angebot, etwa in den Bereichen Kaffee, Tee, Gewürze und trockene Lebensmitteln zum Selbstabfüllen. Deutlich erweitert werden soll das Sortiment an Reinigungs- und Pflegeartikeln zum Nachfüllen.

„Wir teilen uns ohnehin die gleiche Kundschaft und können uns gut vorstellen, das alles unter einen Hut zu bringen“, sagt Movila. Gesunde, ökologische und nachhaltige Lebensweise gehören schließlich zusammen. „Und wir glauben, dass wir dadurch vielleicht noch mehr Menschen davon überzeugen können, unverpackt einzukaufen.“ Zum einen hat der Bioladen mit seinem zentralen Standort eine Tradition und Stammkundschaft, zum anderen sei für neue Besucher die Hemmschwelle vielleicht geringer, in einen Biomarkt zu gehen.

Da der Unverpacktladen „Fairliebt und Hüllenlos“ in der Schlebuscher Fußgängerzone vor kurzem geschlossen hat, entsteht hier auch keine Konkurrenzsituation mehr. „Wenn der Bioladen im Dorf nun auch noch geschlossen hätte, wäre ein Bioladen-Vakuum im Schlebuscher Zentrum entstanden, das wollen wir natürlich nicht“, sagt Movila. „Die ersten Reaktionen auf unseren Umzug waren auch mehr als positiv.“

Neuer nachhaltiger Laden

„In Leverkusen haben wir mehr Potenzial gesehen als in Hamburg“

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Stefanie Schmidt

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Um den Übergang für die Kunden so reibungslos wie möglich zu machen, absolviert Movila ab dem 1. Dezember ein „Praktikum“ bei Alexandra Steinke, die am 13. Dezember ihren Abschied feiert. Bei dem Gedanken daran, denn Laden bald selbst zu führen, muss Movila noch schmunzeln: „Als wir uns vor zwei Jahren nach einer passenden Immobilie umgeschaut haben, habe ich einmal zu meinem Partner gesagt: Das wäre der perfekte Laden für uns.“ Nun soll es so sein.