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Volle Kneipen, laute Musik und gute LauneSo war das Leverkusener Kneipenfestival 2024

Lesezeit 4 Minuten
„Soul la vie“ spielte im Topos.

„Soul la vie“ spielte im Topos.

In mehr als 20 Lokalen im Leverkusener Stadtgebiet traten verschiedene Künstler auf.

Eine Stadt, eine Nacht und mehr als 20 Lokale: Am Samstagabend waren wieder Tausende zum siebten Leverkusener Kneipenfestival gekommen. In Opladen, Wiesdorf und Schlebusch war es musikalisch, künstlerisch, lebendig und bunt – volle Kneipen, laute Musik und gute Laune.

Im Herzen von Opladen, im atmosphärischen „Stilbruch“, wummerten die Beats von DJ Thomas Wagner. Das Tanzen seiner Finger über den Plattentellern war für den Radiomoderator an diesem Abend so etwas wie ein Heimspiel, denn das Festival wurde präsentiert von Radio Leverkusen. Eine Überraschung war der Auftritt von Dirk Maverick im „Stilbruch“, er machte eine kleine Kneipentour durch Leverkusen. Mit Gitarre und Cowboy-Hut stimmte er seine Bayer-04-Hymne an, die längst zu einem Ritual vor jedem Werkself-Heimspiel geworden ist, und alle machten mit. „SVB“, hallte es zwischen den Zeilen lautstark aus der Kneipe.

Die „Peter Nonn Blues Band“ im „Schmalztöpfchen“.

Die „Peter Nonn Blues Band“ im „Schmalztöpfchen“.

Zwischen dem „Stilbruch“ und dem „Schmalztöpfchen“ tummeln sich die Menschen beim Kneipenfestival meistens dicht auf der Straße, doch der anhaltende Regen drängte die Kultur- und Bierliebhaber diesmal in die Lokale und unter die Markisen davor ins Trockene. Während die „Peter Nonn Blues Band“ im „Schmalztöpfchen“ spielte, schloss sich das „Pentagon“ noch spontan mit Livemusik dem Kneipenfestival an – so waren noch ein paar mehr Besucher mit Kölsch und guter Musik im Trockenen versorgt.

Helena Schmitz und Paul Hector sangen im Pentagon begleitet von Gitarrenklängen. „Wenn ich einen Raum betrete, ist immer Kneipenfestival“, gab Hector schmunzelnd über diese spontane Aktion an. Von der australischen Goldküste war Wallï mit ihrem Mann aus Opladen und Freunden zum Kneipenfestival gekommen – um ein paar Kölsch im urigen „Zwieback“ zu genießen, während die rauchigen Klänge der „Zenon Bator Band“ sie umhüllten. „Für herzzerreißenden Blues und mitreißendem Rock bin ich immer zu haben“, gab die Australierin an und verewigte sich noch mit einer Notiz auf einem Bierdeckel an der „Zwieback“ Wand.

Opladens hohe Kneipendichte gibt sich musikalisch

Nicht weit entfernt, im „KD“ erwachte die Bühne zum Leben, als „Die & Die“ ihre Instrumente stimmen. Die Band entführte ihr Publikum auf eine musikalische Reise durch die Jahrzehnte, mit Coverversionen von Künstlerinnen wie Alanis Morissette, Skunk Anansie und Pink. Während zwei Straßen weiter Claudia Nohlen mit Freundin Heike Mamoully vor dem „The Pub“ die schwebenden Klänge von „Choice“ bei einer Zigarette genoss: „Für uns ist das Kneipenfestival ein Stück Heimat.“ Die Band „Choice“ nutzt die Gelegenheit, um ihr 25-jähriges Jubiläum zu feiern, mit einem guten Mix aus Rock und Blues ließ die Gruppe die „The Pub“-Gäste in Erinnerungen schwelgen und neue Geschichten entstehen.

Das Kneipenfestival in Leverkusen: die Australierin Wallï (2.v.l.) mit Freundinnen und Freunden.

Das Kneipenfestival in Leverkusen: die Australierin Wallï (2.v.l.) mit Freundinnen und Freunden.

Das „Topos“ ist eine Instanz in Wiesdorf, hier entführte zum Kneipenfestival „Soul la vie …“ die Zuhörer auf eine Reise durch musikalische Welten auf höchstem Niveau. Schon 2013 haben sich diese elf Musikerinnen und Musiker zusammengefunden, um ihrer gemeinsamen Leidenschaft für Musik zu frönen. Ihr Repertoire ist vielfältig und wird von einer lebendigen Rhythmusgruppe, dynamischen Bläserarrangements und dem mitreißenden Gesang zweier Lead-Vokalistinnen getragen: „Während wir den Soul-Stil ernst nehmen, lassen wir uns nicht zu sehr davon einschränken, sodass auch Fans von Rock, Pop und Funk auf ihre Kosten kommen“, erklärte die Sängerin auf der Bühne.

Direkt gegenüber im „K1“ eroberte Jens Büttemeger alleine als „Rotznas“ mit „Drei mol null is null“ die kleine „K1“-Bühne. Mit einem abwechslungsreichen Repertoire kölscher Melodien verzauberte er hier viele Mundartliebhaber. „Es ist schön, die Kneipen so zu beleben“, erklärte der Stammheimer, „und es ist wirklich für jede und jeden etwas dabei“. Diese Vielfalt mache für ihn das Kneipenfestival aus. „Auf Musik einlassen und neue Sachen entdecken“ würde er allen ans Herz legen. Viel los war auch im „Notenschlüssel“, das Trio „Tres Hombres R&B“ brachte hier die ganze Nacht die Gäste mit Rhythm and Blues in Stimmung.

Das Festival zog sich bis nach Schlebusch: In der „Telegraphen Klause“ wurden die Zuschauer vom Newcomer „Zesamm“ ebenfalls auf Kölsch unterhalten. Und zu Klängen von „De Hötchespiller“ tauchten die Gäste ein in die lebensfrohe Welt des Funk-Pop und der kölschen Klassiker. Im „Kreuzbroicher Brauhaus“ erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt, als die „RSW-Band“ die Bühne betrat. Sie spielten deutschsprachige Rock/Pop-Hits, darunter Songs von Udo Lindenberg, BAP und den Toten Hosen. „Was für eine Nacht“, war das kurze Fazit von Kneipenfestival-Fan Heike Schwart.