Leverkusen – „Zugemacht wird das dann von Profis“, erklärt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, bevor er sich aus dem Leverkusener Regen wieder in Richtung Berlin aufmacht. Der Bundesverkehrsminister hat am Montag den Grundstein für den Neubau der Verkehrszentrale Nordrhein-Westfalen in der Bonner Straße gelegt. Von Opladen aus werden dort seit 2013 Baustellen koordiniert und Verkehrsinformationen verarbeitet – für das gesamte Bundesland. Das übergeordnete Ziel: Der Verkehr soll fließen, auch nach Feierabend und in den Ferien.
Das neue Gebäude soll 63 Arbeitsplätze umfassen, 55 davon in Büros. Auch die Arbeitsbedingungen für bereits angestellte Mitarbeiter sollen sich verbessern: Bisher wird unter Kunstlicht koordiniert und überwacht, mit dem Neubau müssen zumindest diejenigen, die im Drei-Schicht-Betrieb tagsüber arbeiten, nicht mehr auf natürliches Licht verzichten. Zwölf Millionen Euro investiert der Bund in das neue dreistöckige Gebäude.
Fertigstellung im März 2021
Der Bau werde laut Scheuer auch den Verkehrsstandort Nordrhein-Westfalen insgesamt stärken. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst bedankte sich für die Berliner Millionen – und verweist auf künftige Investitionen von „40 bis 50 Milliarden Euro“ in die NRW-Verkehrsinfrastruktur – in den nächsten 10 bis 15 Jahren. Die neue Zentrale soll daraus entstehende Baustellen koordinieren.
Im März 2021 soll das Gebäude stehen, Wüst hat „keine Zweifel, dass das funktioniert“ – sicher auch, weil der geplante Neubau aus Fertigbausteinen besteht. Begründet wird die nicht unerhebliche Investition neben der weiterhin steigenden Pendlerzahl mit einer deutlich erhöhten Anzahl von „Verkehrsbeeinflussungsanlagen“ – das sind digitale Schilder, die an Autobahnen flexibel Baustellen oder Staus ankündigen. Der bestehende Kontrollraum sei dadurch an die Grenzen seiner Kapazität gekommen.
Bundesminister Scheuer nennt den Ausbau der Zentrale einen „Meilenstein für ein neues, intelligentes Verkehrsmanagement.“ Sollten diese Worte nicht nur Teil einer blumigen Eröffnungsrede, sondern auch einer politischen Agenda sein, ist es also durchaus vorstellbar, dass Leverkusen als Pionierstandort für moderne Verkehrssteuerung im fernen Berlin interessiert beobachtet wird.