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BuchWie ein Fan die starke Saison von Bayer 04 Leverkusen vorausgesagt hat

Lesezeit 3 Minuten
Eine Spielszene aus Leverkusen gegen Heidenheim.

Bayer 04 Leverkusen spielt derzeit den stärksten Saisonstart der Vereinsgeschichte.

Fred Erikson hat das Buch „Der Tag, an dem Bayer Leverkusen Deutscher Meister werden konnte“ geschrieben.

Ein Fan hofft natürlich immer auf den bestmöglichen Saisonverlauf. Hier und da gerät der eine oder andere sicher auch ins Träumen. Darüber, dass es wirklich mal klappt mit der Deutschen Meisterschaft für Bayer 04 Leverkusen. Wenn der Fan dann noch an der Opladener Bierbörse steht, umringt von befreundeten Fans, kann daraus auch mal eine größere Träumerei werden. Das ist Fred Erikson (Pseudonym) passiert.

Der Leverkusener Hobby-Autor hat jetzt ein Buch in Eigenregie herausgegeben. „Der Tag, an dem Bayer Leverkusen Deutscher Meister werden konnte“ heißt das 288 Seiten starke Fan-Werk, das näher an der Realität ist, als sich Erikson vorstellen konnte, als er es geschrieben hat.

Er habe sich anstecken lassen von der Euphorie, die vor Saisonbeginn rund um die Mannschaft geherrscht habe, sagt er. „Und jetzt deckt sich das sehr gut mit dem Saisonverlauf“, erzählt Erikson im Gespräch. Die Truppe von Xabi Alonso hat den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte hingelegt und führt die Tabelle vor den Bayern an.

Fred Erikson hat das Buch „Der Tag, an dem Bayer Leverkusen Deutscher Meister werden konnte“ geschrieben.

Fred Erikson hat das Buch „Der Tag, an dem Bayer Leverkusen Deutscher Meister werden konnte“ geschrieben.

Erikson ist Bayer-04-Fan, seit er denken kann. Er erinnert sich, dass ihn sein Vater zu einem Spiel in Solingen mitgenommen hat, als er sieben oder acht Jahre alt war. Auch heute geht er ins Stadion, wann immer er kann. Erikson hat eine Dauerkarte.

Für „Der Tag, an dem Bayer Leverkusen Deutscher Meister werden konnte“ hat er alle 34 Bundesligaspieltage im Kopf durchgespielt. Den Rahmen bilden Geschichten rund um acht fiktive Fans. Zumindest einigermaßen fiktiv. Einige Parallelen zu Eriksons echtem Fan-Umfeld gebe es schon, sagt er.

Das Buch sollte eigentlich schon vor dem 19. August, dem ersten Spiel gegen RB Leipzig, fertig werden. Als er aber einmal angefangen habe, habe er ruckzuck 40 Seiten zusammengehabt, bei nur wenigen Spieltagen. „Ich musste mich echt disziplinieren“, sagt er. Und sich jeden Tag hinsetzen und schreiben.

Leverkusener musste kleine Korrekturen vornehmen

Korrigieren musste er ein wenig nach dem sogenannten Deadline-Day, also dem letzten Tag, an dem Bundesligavereine noch Spieler verpflichten oder abgeben dürfen. So musste er zum Beispiel Nationalstürmer Niklas Füllkrug noch nachträglich aus dem Werder-Bremen- ins Borussia-Dortmund-Trikot hineinschreiben.

Ein Ergebnis aus dem Buch hat der Autor aus der Realität übernommen: das 8:0 im DFB-Pokal gegen FC Teutonia 05 Ottensen. Das habe ihm noch mal einen Kick zum Schreiben gegeben. Die reale Bayer-Truppe ist inzwischen so erfolgreich, dass sie in der Punkteausbeute sogar über Eriksons Traumszenario liegt.

Auf das Rückspiel freue ich mich besonders und hoffe, dass wir da gewinnen.
Fred Erikson, Bayer-04-Leverkusen-Fan

Als besondere Spiele bezeichnet der Fan die Partien gegen den Serien-Meister Bayern München. Am vierten Spieltag konnte die Werkself einen Punkt aus München mitnehmen. „Auf das Rückspiel freue ich mich besonders und hoffe, dass wir da gewinnen.“ Dadurch, dass der Rekordmeister in dieser Saison direkte Konkurrenz ist, hat der Bayer-Fan sogar dem 1. FC Köln am Freitagabend gegen die Bayern die Daumen gedrückt. Ein wenig Bauschmerzen im Hinblick auf den Rest der Saison macht ihm der anstehende Afrikacup, an dem fünf Spieler von Bayer 04 teilnehmen werden.

„Das ist keine hochgeistige Literatur“, sagt er über sein Buch. Es solle nur Spaß machen und leicht zu lesen sein. Er freut sich, dass aus dem „Gag für den inneren Kreis“ so etwas geworden ist. Denn er habe schon viele positive Rückmeldungen bekommen. Finanziell habe er davon nicht viel.

Das Buch gibt es als E-Book auf den bekannten Plattformen sowie in der Opladener Buchhandlung Noworzyn und bei Gottschalk in Schlebusch. Es sei ihm wichtig gewesen, dass regionale Buchläden und keine Ketten den gedruckten Roman verkaufen.