Noch bis zum 3. November können Kunstbegeisterte Werke in Schlebuscher Schaufenstern bewundern. Die Werke sind in die Dekoration der Fenster integriert.
30 Künstler sind dabeiWie Kunstwerke und Schaufenster in Schlebusch eine Einheit bilden
Ob Schmetterlinge beim Tierschutzverein, eine Frau mit Brille beim Optiker oder ein in Wolle gearbeitetes Kunstwerk in einem Stoffladen – Schaufenster und Kunstwerke sind bei der 31. Ausgabe von Kunst im Schaufenster bestens aufeinander abgestimmt. In der Schlebuscher Fußgängerzone stellen 30 Künstlerinnen und Künstler aus Leverkusen drei Wochen lang ihre Werke aus.
Von abstrakter bis gegenständlicher Kunst, Darstellungen des Menschen sowie von Tieren und der Natur bis hin zu Skulpturen präsentiert die kostenlose Ausstellung wohl die ganze Bandbreite der Kunst. Dabei lassen die Künstlerinnen und Künstler jedem Passanten seine Fantasie, selbst einen Sinn in ihre Werke hinein zu interpretieren. Die Bilder sind nicht mit Erklärungen versehen. Der ein oder andere Händler hat aber wohl doch etwas zu den Werken zu erzählen, die in seinem Laden ausgestellt sind.
So zum Beispiel Thorsten Mack, der in seinem Geschäft „Home Fashion“ eigenartige Skulpturen ausgestellt: Engel, die an ältere Damen erinnern, sitzen neben seinen Dekoartikeln. „Die Engel warten auf den lieben Gott, sie haben sich schick gemacht und warten immer noch“, erzählt er die Geschichte dazu. Dabei ist es gar nicht so leicht, die Kunstwerke zwischen seinen Produkten zu entdecken. Generell ist die Kunst in den meisten Schaufenstern vollkommen integriert. „Wir führen Vorgespräche und schauen was kompatibel ist“, berichten Hans-Peter Teitscheid und Michael Rheindorf von den Werbe- und Fördergemeinschaft (WFG). Mit dem Ergebnis sind sie rundum zufrieden. „Ich finde es sehr schön symbiotisch“, so Rheindorf.
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Leverkusen: Kunstidee bereits mehr als 30 Jahre alt
Teitscheid hatte vor mehr als dreißig Jahren die Idee für die Kunstaktion gehabt. Er habe im Urlaub in einer kleinen Stadt in Süddeutschland gesehen, dass Kunstwerke über die Fußgängerzone gehängt waren. Dieser niederschwellige Zugang zur Kunst habe ihn beeindruckt und inspiriert. Die Abstände zwischen den Ladenlokalen in der Schlebuscher Fußgängerzone sind allerdings zu groß, deswegen habe er die Kunst in die Schaufenster umgelagert.
Mittlerweile habe sich sein Projekt in der Leverkusener Kulturszene etabliert, der Auftakt der Veranstaltung – traditionell die Kunstnacht im Oktober – sei gut besucht gewesen. „Dass so viele zur Kunstnacht gekommen sind, ist für mich ein Indiz für die Bekanntheit, die die Aktion mittlerweile hat“, so Teitscheid.
Dabei ist die kostenlose Schaufenstergalerie nicht nur für die Passanten ein Gewinn: „Die Künstlerinnen und Künstler haben hier die Möglichkeit, ihre Werke einer großen Öffentlichkeit zu präsentieren, das hat man sonst in der Kunstszene häufig nicht“, erklärt Michael Rheindorf.
Thema oder Stil war in diesem Jahr nicht vorgegeben. Ein Thema vorzugeben, schränke zu sehr ein, man wolle den Künstlerinnen und Künstlern ihre Freiheit lassen, erklärt Rheindorf. Diese Freiheit ist den Kunstschaffenden wohl auch wichtig. Roswitha Simon, die in ihren Gemälden Menschen in ihrer Natürlichkeit darstellen möchte, sagt: „Kunst ist Freiheit für mich.“ Ihre Kollegin Doris Spee-Petrik würde sich hingegen freuen, wenn Kunst im Schaufenster in Zukunft unter ein Thema gestellt würde. „Ich persönlich finde es immer großartig, die Motive in den unterschiedlichen Kunstwerken wiederzufinden“, sagt sie.
Bis zum 3. November kann man außerdem noch an einem Preisausschreiben teilnehmen, indem man die Namen der Künstlerinnen und Künstler gewisser Bilder sucht. Zu gewinnen gibt es sechs Originalkunstwerke. Den Teilnahmeschein erhält man in den beteiligten Geschäften in der Schlebuscher Fußgängerzone.