Leverkusen-Hitdorf – Die Herstellung des einzigen öffentlich zugänglichen Leverkusener Rheinhafens zieht sich nicht nur lange hin, sondern sie wird vor allem erheblich teurer. In der Stadtverwaltung geht man davon aus, zusätzlich etwa 2,5 Millionen Euro für die Restaurierung der Hitdorfer Kaimauer locker machen zu müssen.
Mit weiteren teuren Entdeckungen im Untergrund wird so fest gerechnet, dass bereits ein Betrag für diese Unbekannte in diese Summe mit eingerechnet wurde.
Das Bauwerk ist 160 Meter lange
Dass die Restaurierung der Hitdorfer Kaimauer eine Aufgabe mit vielen Überraschungen sein würde, war vielen von Anfang an klar. Das Bauwerk ist rund 160 Meter lang, ein Drittel ist 100 Jahre alt, zwei Drittel etwa 50.Der
genaue Aufbau und die verfüllten Materialien waren von außen ohne aufwendige Voruntersuchungen kaum vorherzusehen. Hinter den alten Wänden enthält der angeschüttete Untergrund zum Teil große Gesteinsbrocken. Durch diese Schicht mit den störenden groben Klötzen müssen aber Gänge für Erdanker gebohrt werden, um die neue Kaimauer zu befestigen. Die Anker müssen mehrere Meter weit in feste Erdschichten reichen, sie werden aber nicht bis unter die Häuser an der Rheinfront gebohrt, unter anderem, weil dort eine weitere tief eingerammte Metallspundwand der Hochwasserschutzanlage steht. Auch sind die alten Spundwände der Kaimauer zum Teil viel dicker als angenommen.
Teuer war die Suche nach Bomben: In alten Hafenbecken ist der Grund naturgemäß mit Metallgegenständen aller Art übersät und ein spezielles Suchgerät musste her.
155 Tage Stillstand
Wesentlich zu Buche schlugen die Tage, an denen nicht gearbeitet werden konnte, die Maschinen also still standen. Hatten die Ingenieure in der Ausschreibung mit 15 Tagen gerechnet, an denen die Arbeit ruhen muss, geht man heute von 155 Tagen mit dem teuren Stillstand aus. Die Gründe: Hochwasser, Niedrigwasser, Bombensuche und -beseitigung, erhöhten Entsorgungskosten, Hindernisse beim Rammen der Spundwände und Probleme beim Bohren für die Erdanker.
Bei der ursprünglichen Auftragsvergabe war man von einem Endpreis von 2,4 Millionen Euro ausgegangen, jetzt heißt es in einer Ratsvorlage, dass „die zu erwartende Abrechnungssumme aktuell bei ca. 4,9 Mio. Euro“ liege. Das ist mehr als eine Verdoppelung.