An der Kandiskystraße führt der Radweg steil den Leimbacher Berg hinab. Das führt zu einer gefährlichen Situation an der Einmündung der Hans-Arp-Straße.
Gefahrenpunkt in SchlebuschEin neues Stoppschild soll schnelle Radfahrer schützen
Die Ecke ist unheimlich gefährlich, darin sind sich alle einig. Nur, was kann man dagegen tun? An der Kandinskystraße, die den Leimbacher Berg im unteren Bereich in ordentlichem Gefälle herunterführt, nehmen Radfahrer auf dem extra ausgewiesenen Radweg entsprechend Fahrt auf. Dann müssen sie die Einmündung der Hans-Arp-Straße kreuzen – und sind dort von Autofahrern kaum zu sehen. Der Grund ist die hölzerne Lärmschutzwand, die den Blick auf den Fuß- und Radweg komplett verstellt, bis das Auto mit der Schnauze schon fast auf eben jenem steht.
Leverkusen-Schlebusch: Potenzial zum Unfallschwerpunkt
„Die Sichtbeziehung ist an dieser Stelle ein großes Problem, auch wenn es hier noch nicht zu einem Unfall gekommen ist“, sagte Benedikt Vennemann (FDP) vor der Bezirksvertretung III Ende November. Die Stelle habe auf jeden Fall Potenzial zum Unfallschwerpunkt. Deswegen hat die FDP beantragt, die massive Lärmschutzwand gegen eine aus durchsichtigem Material zu ersetzen, sodass Autofahrer früher Einblick auf den Fuß- und Radweg bekommen.
Eine gute Idee, fand das Gremium, nur gibt es mehrere Probleme: „Ich kenne kein Produkt, das durchsichtig bleibt und nicht geputzt werden muss“, sagte Michael Prangenberg (CDU). Stefan Karl von der Stadtverwaltung war sich nicht einmal sicher, ob es ein durchsichtiges Material gibt, das die akustischen Anforderungen einer Lärmschutzwand erfüllt – und diese ist im Bebauungsplan festgeschrieben und damit nicht verhandelbar. Und überhaupt: „Die Wand steht auf einem Privatgrundstück.“ Da hat die Stadt keine Handhabe.
Gefahrenpunkt in Leverkusen-Schlebusch: Stoppschild oder Spiegel?
Sicherheit sei wichtiger als der Kostenpunkt, sagte Wolfgang Pockrand (SPD), im Notfall müsse die Stadt dann auch ein Stück des Grundstücks kaufen. Dafür brauche es aber das Einverständnis des Eigentümers.
Also müssen also andere Ideen her, um die Kreuzung zu entschärfen. Einstimmig beschloss die Bezirksvertretung, die Stadtverwaltung möge alle Möglichkeiten prüfen, um die Sicherheit der Radfahrer zu erhöhen.
Nun liegt das Ergebnis vor: Die Verwaltung will das vorhandene Vorfahrt-achten-Schild gegen ein Stoppschild austauschen, um den besonders schlechten Sichtverhältnissen Rechnung zu tragen. Mehr könne man hier nicht tun: „Der Kreuzungsbereich ist bereits heute durch eine weiße Furtmarkierung sowie einem roten Bodenbelag gekennzeichnet, sodass deutlich wird, dass hier Radfahrer queren können“, schreibt die Stadtverwaltung in einer Stellungnahme.
Zudem handele es sich bei der Hans-Arp-Straße um eine Sackgasse in einem Wohngebiet. Demnach sollten die Anwohner die Situation an der Einmündung kennen und wissen, dass sie hier vorsichtig in den Verkehr auf der Kandinskystraße einfahren müssen.