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SensenhammerSchmiedehalle überflutet, Brücke stark beschädigt

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Die Elektromotoren an der Unterseite der historischen Maschinen wurden geflutet, der Schaden ist noch unklar.

Leverkusen – In der großen Schmiedehalle des Freudenthaler Sensenhammer stand das Wasser schnell sehr hoch. „Es ist aber zum Glück auch schnell wieder abgeflossen“, sagt Jürgen Bandsom, Leiter des Industriemuseums. Der Grund ist eine Turbine unter der ehemaligen Sensenfabrik, durch die das Dhünnwasser früher floss. „Das hat dann schnell hochgedrückt. Dadurch, dass wir den Ablauf noch haben, ist es aber auch abgeflossen, ohne, dass wir pumpen mussten.“ Eine Schlammschicht hat das Wasser dennoch zurückgelassen, die haben fleißige Helfer aber schnell beseitigt. Sichtbar wurde dann: Die Bühne ist aufgeschwemmt und muss abgebaut werden. Die historischen Maschinen sehen auf den ersten Blick aber gut erhalten aus.

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Ein Knackpunkt sind die Elektromotoren, die in Bodennähe liegen und die komplett unter Wasser standen. „Das kann uns noch alles um die Ohren fliegen“, sagt Bandsom. Ein Elektriker hat empfohlen, sie zunächst komplett austrocknen zu lassen und dann zu starten. „Dann gilt: Hop oder Top.“

Klar ist, die lange herbeigesehnte erste Schmiedevorführung seit dem Corona-Lockdown wird nicht wie geplant an diesem Wochenende stattfinden können. Das Museum bleibt auf jeden Fall noch für diese Woche geschlossen. Das Sommerprogramm hofft Bandsom aber noch retten zu können. So findet zum Beispiel der Fotoworkshop mit Cornel Krämer am 29. Juli trotz der widrigen Bedingungen statt.

Von den Fluten der Dhünn mitgerissene Bäume haben der ohnehin maroden Brücke am Hammerweg weiter schwer zugesetzt.

Fraglicher denn je ist, ob auch die Brücke, die über die Dhünn zum Sensenhammer führt, noch zu retten ist. Das Bauwerk war erst vor einigen Wochen auf seine Verkehrssicherheit geprüft worden, seitdem dürfen nur noch Fahrzeuge mit einer Gesamtlast von 18 Tonnen über die Brücke fahren. Nun sollten verschiedene Möglichkeiten von Sanierung bis Neubau erörtert werden. Den radikalen ersten Vorschlag, dem viele Bäume zum Opfer gefallen wäre, hatte die Bezirksvertretung III zuvor abgelehnt und auf die umfangreiche Prüfung bestanden. Das Hochwasser allerdings hat der Brücke schwer zugesetzt: Mehrere Bäume sind auf das Geländer gekracht, das dadurch stark verbogen ist. Das hat die Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) nun erneut auf den Plan gerufen: „Es wird eine Sonderprüfung notwendig“, schreibt die TBL auf Anfrage. Diese sei derzeit schon in Planung. „In Abhängigkeit von den Ergebnissen werden weitere Maßnahmen ergriffen.“

Möglicherweise hat die Flut der Bezirksvertretung also die Entscheidung über Neubau oder Sanierung bereits abgenommen.