Beim Tanz- und Kulturfestival im Schlosspark waren viele verschiedene Länder vertreten, das Fest bot Raum für Vielfalt.
Leverkusener Tanz- und KulturfestivalSalsa-Kurs und Friedensbotschaft im Schlosspark
„Gerne die Füße ganz abheben und mit der Spitze anfangen und die Füße abrollen“, tönt es am Samstagnachmittag durch den Schlosspark. Hier bietet Tanzlehrerin Simone anlässlich des Kultur- und Tanzfestivals einen Salsa-Workshop an. „Das Programm für heute ist nicht nur Rumsitzen“, hatte sie den Kurs zuvor angekündigt. Nun versammelten sich nach und nach einige Besucher des Fests vor der Bühne.
Die zwei Leverkusenerinnen Vanessa und Alexandra stürmen beim Stichwort Salsa direkt nach vorne. „Ich liebe Salsa, ich bin auf Teneriffa aufgewachsen, habe 20 Jahre in Spanien gelebt und ich habe schon immer Salsa getanzt“, erzählt Alexandra. Deswegen ist der Kurs für sie ein Heimspiel. „Das ist jetzt ein Anfängerkurs, wir brauchen es eigentlich schneller und lauter“, sagen die Freundinnen. Dennoch finden sie: „Es ist traumhaft, dass so etwas auf einem Festival angeboten wird.“
Nach dem ersten Auftritt der Violistin Anna Gold, die von einer Tanzchoreographie von Kindern und Jugendlichen begeleitet wird, eröffnen Oberbürgermeister Uwe Richrath und Veranstalterin Martina Houben von der Tanz- und Kulturbühne Leverkusen e.V. das Festival. „Der Schlosspark ist ein Ort, an dem man sich wohlfühlt und die Seele baumeln lassen kann. Ganz unterschiedliche Nationalitäten tanzen hier heute und wenn wir die Menschen tanzen sehen, wissen wir es gibt nur eine Welt“, sagt Richrath.
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Ort der Geborgenheit
Damit bezieht er sich auf den vorherigen Tanzauftritt, denn am Ende der Aufführung tragen die Kinder ein großes weißes Herz und eine Weltkugel auf die Bühne. „Ich bin froh, so viele verschiedene Menschen zu sehen, wir müssen zusammenhalten, Leverkusen ist ein Ort der Geborgenheit, des Friedens und auch der Kultur“, so Richrath. Martina Houben erzählt, dass sie ihre Freunde aus unterschielichen Kulturen zum Festival eingeladen habe. „Es ist schön, gemeinsam friedlich miteinander auf der Bühne stehen zu können“, sagt sie.
Multikulturelle Stände
Ein Senegalese hat einen Stand aufgebaut, an dem er traditionelle afrikanische Kleidung verkauft. Er stellt auf Afrika-Festivals in ganz Deutschland aus und hatte von der Veranstaltung vor zwei Wochen auf einem Fest am Schokoladen-Museum in Köln erfahren. „Der Platz ist sehr schön und die Atmosphäre ist toll, ich würde nächstes Jahr auch gerne wiederkommen“, sagt er.
Die Spanierin Sheila Ortega stellt ebenfalls auf dem Kulturfestival aus. An ihrem Stand können Besucherinnen und Besucher ihre Kunstwerke bewundern, die auch auf Handyhalterungen und Schlüsselanhänger gedruckt zu kaufen sind. Ortega betreibt einen Onlineshop und zeichnet für ihre Kunden persönliche Comicbilder. So malt sie beispielsweise eine Großmutter mit ihren Enkeln als Schneewittchen mit den Zwergen. Auch die Künstlerin ist begeistert von dem Fest: „Ich liebe diesen Markt, die Leute sind hier so freundlich und es ist großartig, was hier alles angeboten wird, vor allem auch für die Kinder.“
Für die kleinen Besucher des Festes ist eine große Hüpfburg aufgebaut sowie eine Holzeisenbahn. Beide Attraktionen sind immer gut besucht, man vernimmt glückliche Kinderschreie aus der Ecke der Hüpfburg. Auch die Speisen aus den verschiedenen Ländern, wie Äthiopien oder der Elfenbeinküste, sind beliebt. „Das Essen ist sehr lecker hier“, sagt ein Mädchen aus einer HipHop-Tanzgruppe nach ihrem Auftritt.
Das Festival ist zwar nicht brechend voll an diesem Samstag, das Feedback aber ausnahmslos positiv. „Hammer“, beschreibt Leverkusenerin Natalie das Fest. Ihr ukrainischer Onkel führte mit seiner Partnerin einen lateinamerikanischen Tanz auf. „Es ist schön, das Produkt zu sehen, wenn man weiß, dass die beiden vorher so hart trainiert haben“, sagt sie.