Leverkusen – Die Meldung hatte für Wirbel gesorgt: Die aus dem Mittelmeerraum eingewanderte Nosferatu-Spinne soll auch in Leverkusen gesichtet worden sein. Auf Facebook melden sich aktuell Menschen, die ebenfalls erklären, Vertretern dieser Spinnenart begegnet zu sein.
Eine Leverkusenerin, die sagt, sie habe die Nosferatu-Spinne entdeckt, ist Julia Ern. Sie wohnt am Leimbacher Berg und hatte ein Foto von der Spinne in einem Spinnenforum gepostet. Dort habe sie die Antwort erhalten, dass das ein Exemplar der Nosferatu-Spinne ist, erzählt sie. Gemeldet habe sie ihren Fund vom 25. August im Atlas der Spinnentiere, einer Seite der Arachnologischen Gesellschaft, die das Vorkommen der Spinnen in Europa zusammenträgt.
Julia Ern sagt: „Die Zeichnungen auf dem Körper ist ja auch sehr deutlich. Wir haben in den Tagen davor auch schon zwei Exemplare vor die Tür gesetzt, bei denen wir aus Unwissenheit nicht so genau hingeschaut haben. Das könnten also Winkelspinnen gewesen sein.“ Nach ihrem Fund am 25. August habe ihre Tochter dann wenige Tage später „noch ein kleineres Exemplar aufgescheucht“.
Die Leverkusenerin vermutet, dass die Nosferatu-Spinnen hier schon länger unterwegs seien. „Nur guckt man nun genauer hin.“ Es gehe ja auch keine Gefahr aus von den Tieren. „Sie sind einfach durch ihre Größe und Erscheinung erstmal erschreckend, aber eben auch faszinierend.“
Facebooknutzer Sebastian Freihals schreibt, er habe eine Nosferatu-Spinne gesehen – bereits im Herbst 2020. „Ich bin natürlich kein Biologe. Aber das Tier, das ich im Herbst 2020 da in meiner Küche gefunden hatte, erschien mir etwas größer und auf dem Rücken besonders schön (oder auch anders) gemasert als eine gewöhnliche Winkelspinne.“
Es heißt immer wieder, dass die Spinnenart giftig sei. Der Nabu NRW betont allerdings auf seiner Seite: „Das Gift von Zoropsis spinimana ist für Menschen nicht gefährlich. Ihr Biss wird als ungefähr so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich beschrieben. Zudem beißt sie nur zu, wenn sie gereizt wird. Vor ihr müssen sich also lediglich Insekten und andere Spinnen in Acht nehmen.“
Der Nabu Rhein-Erft präzisiert, dass das Gift der Spinne zumindest für einen Nichtallergiker vollkommen ungefährlich sei. „Ihr Gift scheint zwar etwas potenter zu sein als das unserer heimischen Arten. Allerdings ist sie keinesfalls eine gefährliche ,Giftspinne', wie meist dargestellt.“
Im Grundsatz seien fast alle Spinnen giftig und setzten ihr Gift bei der Jagd ein, heißt es beim Nabu. Aber nur die allerwenigsten könnten durch die menschliche Haut beißen, in Deutschland etwa die Kreuzspinnen, die Wasserspinne und der Ammendornfinger. Und seit neuestem eben auch die Nosferatu-Spinne.