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StadtbildPlätze in Wiesdorf sollen mehr „Flair“ bekommen

Lesezeit 3 Minuten

Da geht noch was: Der Platz zwischen City-Point und City C könnte viel mehr Flair haben – wenn die Ladenpassage wiederbelebt wird.

Leverkusen – Was sich aus Plätzen machen lässt, ist leicht zu erkennen. Verglichen mit der Situation vor dem Bau der Rathaus-Galerie hat sich die Lage dort phänomenal verbessert. Das gut besonnte Geviert ist zum Treffpunkt geworden. Auch, aber nicht nur wegen der Außengastronomie. Frank Schönberger will, dass der Platz vor dem Einkaufszentrum kein Unikum bleibt in Wiesdorf. Der Vorsitzende der City-Werbegemeinschaft wünscht sich mehr Flair für das Funkenplätzchen, den faktischen Marktplatz am Übergang der Breidenbachstraße in den Wiesdorfer Platz – und das teils verödete Terrain zwischen City-Point und City-Center.

„Plätze haben wir nicht viele“, lautete Schönbergers Hinweis auf dem Neujahrsempfang der Werbegemeinschaft im Kaufhof. Da sei es umso wichtiger, die Fußgängerzone mit Anziehungspunkten auszustatten. Wären die Plätze erst einmal so schön wie möglich, wähnt Schönberger die City atmosphärisch „ganz gut aufgestellt“. Trotz viel Beton.

Ein Mahnmal aus jener Epoche, in der Leverkusen klotzte und nicht kleckerte, steht indes immer noch öde da: Für das City-Center gibt es keine konkrete Perspektive. Nur Ideen: Büros und Wohnungen, letztere gerne seniorengerecht.

Schwierige Entflechtung

Dass die vormalige Einkaufsmeile so „perspektivlos dasteht, obwohl die Lage exzellent ist“, liege eben auch am Konzept, so Schönberger. Und der komplizierten Eigentümer-Struktur, um deren Entflechtung sich die vormalig führenden Rathaus-Mitarbeiter Gert Geiger und Rainer Häusler seit geraumer Zeit bemühen. Die Erfolge stellen sich nur nach und nach ein. Dennoch sprach Schönberger dem Ex-Chef der städtischen Gebäudewirtschaft und dem früheren Kämmerer am Montag ein großes Lob aus: Obwohl nicht vom Fach, agierten Geiger/Häusler in der City C „besser als jeder Projektentwickler“.

Gänzlich Zaungast sind die Geschäftsleute gegenüber ihrem Versammlungsort. Über die Zukunft ihrer Pavillons im Schatten der City-Kirche hat die Gemeinde noch immer nicht entschieden. Zwar gebe es Kontakt, aber die „mehrschichtigen Verhandlungen mit der Kirche“ seien durchaus kompliziert, räumte Schönberger ein. Da ist weitere Geduld angesagt. Langmut, den Ex-Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn nicht aufzubringen vermochte – und einen Streit mit dem Kirchenvorstand vom Zaun brach, der eher Trotz hervor rief.

Neuer OB zum Dauerthema

Sein Nachfolger will die Eigentümer von Grund und Gebäuden in der strategisch entscheidenden Lage wohl nicht unter Druck setzen. Uwe Richrath streifte das Dauerthema nur kurz. Der neue OB hob hervor, welche Wirkung das „Integrierte Handlungskonzept“ für Wiesdorf entfalten könne. Da fließt Landesgeld, mit dem ein Stadtteil nach vorn gebracht werden soll. Von einem neuen Umfeld des Busbahnhofs verspricht sich Richrath einiges. Unter anderem eine Aufwertung des Rialto-Boulevards, den er noch ein bisschen unter Wert vermietet sieht. Ein neues Bahnhofsgebäude mit Büros und in großstädtischem Format sei „ein Impuls für die ganze City“. Auch vis-à-vis des Chempark soll etwas passieren. Über den Bau eines Bürohauses im Süden der City bestehe im Prinzip Einigkeit, so Richrath: „Da müssen nur noch Details geklärt werden.“

Dass in Kleinigkeiten auch mal der Teufel stecken kann, zeigt das Funkenplätzchen. Längst hätte das Terrain im Dreieck Luminaden, Rathaus-Galerie und dem früheren Wehmeyer aufgehübscht werden sollen, sogar müssen: Das Baum-Rondell fällt auseinander. Zeit, dass was passiert. Doch inzwischen sieht es danach aus, dass der Wehmeyer-Umbau eher fertig ist. Der heiß ersehnt ist. Schönberger ist zufrieden, dass die Werbegemeinschaft bei der Neugestaltung des Funkenplätzchens „intensiv mit eingebunden“ sei. Vielleicht spielt eine Rolle, dass der neue Oberbürgermeister selbst aus dem Einzelhandel kommt. Richrath fühlte sich bei den Kaufleuten sichtlich heimisch bis zur Aussprache: „Wissdorf“ heißt es bei Ur-Leverkusenern. Auch bei Uwe Richrath, der ebenfalls schöne Plätze will. Die Lage vor der Rathaus-Galerie zeige: „Das war die komplett richtige Entscheidung.“