Die KG Grün-Weiß Schlebusch feierte ihr 88-jähriges Bestehen.
Copyright: Michael Wand
Leverkusen-Schlebusch – Pünktlich um 11.11 Uhr, wie es sich im Karneval gehört, startete am Sonntagmorgen im Pfaarsaal von St. Andreas die Feier der Karnevalsgesellschaft „Grün-Weiß“ Schlebusch. Der Verein wird dieses Jahr 88 – oder 8 mal elf – Jahre alt. Die Begeisterung für den Karneval war an diesem Tag förmlich spürbar. Doch es wurde auch ein schwieriges Thema besprochen: die Finanzierung des Schlebuscher Zugs.
KG Grün-Weiß Schlebusch: Tanz und Freude
Die Karnevalisten hatten ihr Ornat angelegt, es wurde gesunken, getanzt und geschunkelt, und auch das ein oder andere Bier wurde an die Menge ausgeschenkt – Jecke eben. Unter den Gästen waren auch Mitglieder anderer Karnevalsgesellschaften wie beispielsweise der Neustadtfunken Opladen oder der Roten Funken. Auch Thomas Lingenauber, Präsident des Festausschusses Leverkusener Karneval (FLK) und gleichzeitig Präsident der Stadtgarde Opladen, und Bernhard Marewski, Bürgermeister und Ehrenmitglied der KG Grün-Weiß Schlebusch, waren vor Ort.
Prinz Marijo I. (2. v. r.) war mit seinem Gefolge zu Gast in Schlebusch.
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„Ich nehme in meinem Leben an vielen Sitzungen teil. Manchmal erkenne ich jedoch keinen Unterschied zwischen einer Ratssitzung und einer Karnevalssitzung“, erklärte Marewski in seiner Rede zu Beginn der Feier. Später traten die Schlebuscher Pänz auf. Die Gruppe existiert seit 18 Jahren unter der Leitung von Lilo Schmitz, Vorsitzende des Vereins.
Die Menge jubelte und klatschte, was das Zeug hielt. Die Mädchen und Jungen betraten tapfer die Bühne und legten eine großartige Performance nach der anderen hin. Während die Tänzer und Tänzerinnen auf der Bühne ihr Bestes gaben, wippten die Zuschauer begeistert hin und her. Anschließend trat auch noch die Tanzgruppe „Die Schlebuscher“ auf, die dieses Jahr ihren 33. Geburtstag feiern. Auch bei diesem Auftritt hielten die Zuschauer und Zuschauerinnen es nicht mehr auf ihren Stühlen aus, standen auf und tanzten fröhlich mit. Die Stimmung war sehr ausgelassen und spiegelte die Freude der Gäste wider.
Schlebuscher Karnevalzug: Sponsoren gesucht
Dennoch war auch an diesem fröhlichen Tag die Diskussion über die Leverkusener Karnevalszüge Gesprächsthema – da rückte die Freude zeitweise in den Hintergrund. Die Opladener und Wiesdorfer Züge könnten vom FLK zusammengelegt werden, jener in Schlebusch soll nicht in Gefahr sein: „Der Schlebuscher Karnevalszug wird von uns allein finanziert und organisiert. Wir sind zwar Teil des FLK, unseren Zug leiten wir jedoch selbst“, erklärte Hans-Peter Teitscheid, Pressesprecher des Vereins.
Der Saal war voll beim Jubiläum der Schlebuscher KG.
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Die Zugfinanzierungskosten, die sämtliche Sicherheitsmaßnahmen oder beispielsweise den Einkauf von Musik einschließen, seien enorm gestiegen, dennoch mache er sich keine Sorgen um die Existenz des Vereins, so Teitscheid. „In Leverkusen sind wir die letzten Jahre der zuschauerstärkste Zug gewesen. Natürlich müssen wir uns nach Sponsoren umschauen, um das alles finanziert zu bekommen, aber bislang sind wir noch sehr optimistisch“, sagte Teitscheid.
Der Verein organisiere eine Aktion, in deren Rahmen jeder Bürger nur einen Euro spenden soll, mit dem den Schlebuschern dennoch eine große Last abgenommen wird. Die Reservierungen für die Tickets der Sitzungen haben gerade erst begonnen, es sei jedoch kein negativer Trend im Gegensatz zu den letzten Jahren zu erkennen.
Der Schlebuscher Karnevalsverein wurde 1923 gegründet und war zunächst ein „Männerklub“. Heute ist Lilo Schmitz die erste weibliche Vorsitzende des Vereins. Zusammenhalt, Spaß, Musik, Tanzen und Leidenschaft – all das sei es, was den Verein das ganze Jahr über zusammenhält – auch in schwierigen Zeiten.
