Leverkusen/Leichlingen – Nein, ein Vorzeigeradfahrer im Redaktionsteam beim Stadtradeln bin ich sicher nicht. Eher ein spät Bekehrter, der sich in der Zeit der Corona-Pandemie auf die Freiheit an der frischen Luft beim Radfahren besonnen hat. Nun lieber, im fortgeschrittenen Alter, mit elektrischer Unterstützung. Mein früherer Kollege Jürgen, jetzt beim ADFC aktiv, hatte lang genug dafür geworben. Nun ist mein Pedelec häufig in der Freizeit im Einsatz, aber auch für den Weg zur Arbeit und zu Terminen.
Leverkusen mit dem Rad? „Gar nicht mal so hässlich“
Dabei ist es mir immer wichtig, nicht unbedingt den kürzesten, aber nach Möglichkeit den angenehmsten Weg zu nehmen, abseits vielbefahrener Straßen, wo immer es geht durchs Grüne. Das klappt selbst in Leverkusen ganz gut. 14 bis 15 Kilometer beträgt der Weg von meinem Zuhause in Leichlingen zur Redaktion in Wiesdorf. Am liebsten an der Wupper entlang durch Opladen und an Bürrig vorbei, dann über den Dhünndeich Richtung Wiesdorf und dort durch die Kolonie und am Erholungshaus vorbei bis fast zum Rathaus.
An diesem Tag ist noch ein Termin in Schlebusch hinzugekommen, was sich von Wiesdorf aus ebenfalls ganz nett über Leverkusens meistbefahrenen Radweg der Dhünn entlang erreichen lässt. Wie ich überhaupt festgestellt habe, dass sich Leverkusen per Fahrradtour durchs Grüne auch auswärtigen Besuchern als „gar nicht mal so hässlich“ gut verkaufen lässt.
Der Zustand der Radwege ist teils gut, teils auch so gar nicht. Und das Schild „Radweg-Ende – Radfahrer absteigen“ ist ein genauso routinemäßiges Ärgernis wie jene beampelten Kreuzungen, an denen eine Querung für Radfahrer auch mal drei Ampelphasen dauern kann. Die Sauberkeit an den Wegen hat sich erheblich verbessert, seit der Job Service Leverkusen seine Saubermänner mit Lastenräder aussendet, auch wenn diese mitunter der Wegwerfgesellschaft nicht hinterherkommen.
Das Ärgernis beginnt unmittelbar hinter der Stadtgrenze
Am heutigen Tag beginnt mein persönliches Ärgernis bei der Rückfahrt über Opladen nach Leichlingen unmittelbar hinter der Stadtgrenze. Ist der Hauptweg längs der Wupper von der Düsseldorfer Straße kommend am Waldhaus Römer vorbei im Frühjahr vorbildlich erneuert worden, ist damit an der Stadtgrenze schlagartig Schluss.
Hier führt der Weg erst durch einen sehr engen und finsteren Tunnel unter der Bahnstrecke hindurch, der nun wirklich nichts für Menschen mit Platzangst ist, und erlebt seine Fortsetzung im Hülserbruch dann - fortan in Privatbesitz - in einer Schlamm-Pfützen-Strecke, die ihresgleichen sucht. Gut, es hat am Vortag geregnet. Aber das kann ja kein Ausnahmefall sein, wie die beiderseits des Weges entstandenen Trampelpfade durchs Unterholz belegen.
Da wird also ständig den großen Pfützen ausgewichen, denn ein Durchqueren des weichen Morasts ist kaum möglich, die langsame Fahrt wird zum schmuddeligen Abenteuer.
Meine Empfehlung: Wer als Mountainbiker sich und sein Rad mal so richtig einsauen will, ist hier bombenrichtig, um sich zu suhlen. Pendlern wie Erholungssuchenden sei geraten, diesen eigentlich schönen Weg an der Wupper zu meiden, bis er womöglich eines Tages wieder in einen benutzbaren Zustand gebracht worden ist.