Leverkusen – Nach einem Ortstermin am Dienstag hat die Bezirksregierung Köln am Mittwoch den genauen Stadort für den neuen Blitzer an der Autobahn 1 zwischen Burscheid und dem Kreuz Leverkusen bekanntgeben. Der Standort liegt vor dem Streckenbereich, in dem sich die schweren Verkehrsunfälle ereignet haben. „Bei Kilometer 396,1 in Fahrtrichtung Köln wird die stationäre Anlage stehen, unmittelbar hinter einem Anzeigenquerschnitt der Verkehrsbeeinflussungsanlage“, so ein Pressesprecher der Bezirksregierung.
Bei dem Ortstermin an der Autobahn 1 waren Vertreter der Bezirksregierung Köln, Straßen.NRW, des Rheinisch-Bergischen Kreises und von der Unfallkommission/Verkehrsdirektion der Polizei Köln zugegen. Betreiber der neuen Anlage wird der Rheinisch-Bergische Kreis, bestätigte ein Sprecher der Polizei Köln.
Gefahrenstelle entschärfen
Ziel der Anlage sei es, den Verkehr an der Gefahrenstelle zu entschärfen. Die „Blitzeranlage“ soll zunächst die Geschwindigkeitsbegrenzungen 60 km/h für LKW und 100 km/h für PKW überwachen. Später können, bei modifizierter VBA, auch die variablen Geschwindigkeitsanzeigen überwacht werden. Wann genau der Blitzer in Betrieb genommen werden soll, ist noch nicht bekannt. „Der Rheinisch-Bergische Kreis wird nun schnellstmöglich die notwendigen Schritte für die Installierung einleiten“, so die Bezirksregierung weiter.
Unfallschwerpunkt A1
Vom 1.7.2014 bis 30.4.2015 geschahen zwischen Burscheid und Leverkusen 286 Unfälle mit 71 Verletzten, davon zwölf Schwerverletzte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um mehr als die Hälfte. Zwei tödliche Unfälle im Mai innerhalb von nur drei Tagen hatte dann offenbar das Fass zum Überlaufen gebracht. In einer Sondersitzung tagte die Unfallkommission der Bezirksregierung Köln noch im selben Monat zu der alarmierenden Unfallhäufung.
Seit Ende Mai gibt es das ständige und verschärfte Tempolimit mit Überholverbot für Lkw, das Bezirksregierung und Polizei nach der Unfallhäufung beschlossen hatten. Lkw dürfen auf der Gefällstrecke zwischen Burscheid und Leverkusen noch 60 Kilometer in der Stunde fahren, für Pkw gilt 100. Die Schilder hatte Straßen NRW sehr schnell aufgestellt. Mit großem Erfolg: Der Trend zu mehr schweren Unfällen Anfang des Jahres hat sich nach ersten Auswertungen im Juli umgekehrt. Dennoch kommt es immer noch regelmäßig zu schweren Unfällen in dem Bereich. Erst Anfang des Monats krachte es gleich zwei Mal an nur einem Tag. Die Folge waren mehrere leicht und eine schwer verletzte Person, sowie stundenlange Staus. (mit rar)