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„Stonn OP un danz!“ in LeverkusenNeustadtfunken feiern eine Party zum Vorglühen auf den 11.11

Lesezeit 3 Minuten
Band vor Publikum

Die Band „Stadtrand“ im Opladener Stadtzentrum: Karnevalsparty im Scala.

Die Karnavalsstehparty der KG Neustadtfunken kam bei den Jecken sehr gut an. Die Stimmung war karnevalistisch – auch vor dem offiziellen Sessionsbeginn.

Es ist eng, warm, laut und bunt am Samstagabend im Scala in Opladen. 450 Gäste feiern hier gemeinsam mit Lupo, Stadtrand, Boore, Kempest Feines und Kasalla. Und das noch vor dem 11.11. Der Vorteil eines Events vor Beginn der Session ist einleuchtend: „In der Session ist es schwer, die Bands auf diese Rheinseite zu bekommen: In der Zeit, in der die nach Leverkusen fahren, machen die drei Auftritte in Köln“, erklärt der Vorsitzende der Neustadtfunken Opladen, Nico Kunz.

Termin von „Arena Alaaf“

Den Termin und das Konzept hatte die Karnevalsgesellschaft (KG) von „Arena Alaaf“ übernommen, das es dieses Jahr nicht mehr gibt. Der Präsident der Neustadtfunken Opladen, Stefan Hebbel, sagt, die KG habe schon seit längerem eine Veranstaltung vor der Sessionseröffnung gewollt. „Wir wollten aber nicht in Konkurrenz treten mit Arena Alaaf, aber als sie gesagt haben ‚Wir hören auf‘ haben wir uns entschieden, in diese Lücke zu gehen“, so Hebbel. Trotz des ungewöhnlichen Termins habe es intern „ziemlich wenig Diskussionen“ gegeben. „Es hat sehr schnell hohe Akzeptanz gefunden“, sagt Hebbel.

Sitzung ist mehr Sitzen – Stehung ist mehr Stimmung
Eine Frau aus Quettingen

Bei den Jecken kommt die Karnevalsparty auch vor dem Sessionsstart gut an. Die 450 Karten waren nach sechs Wochen ausverkauft. Das Konzept, das sich von der klassischen Sitzung abhebt, kommt auch gut an. Die Neustadtfunken wollen damit vor allem eine breitere Zielgruppe für den Karneval begeistern. Ihre Devise: „So viele Menschen wie möglich an das Brauchtum heranführen“, erklärt Hebbel. Die „Stehung“ bedeute, dass viele jüngere Jecken angesprochen werden, dagegen ist das Konzept für ältere Menschen, die nicht so lange stehen können, wenig geeignet.

Das Publikum am Samstagabend im Scala ist dennoch gemischt: Von Student bis Rentner ist jede Altersgruppe vertreten. Was ist es, das die Jecken begeistert? „Sitzung ist mehr Sitzen – Stehung ist mehr Stimmung“, fasst eine Frau aus Quettingen zusammen. Sie freut sich, dass die Party Alt und Jung zusammenbringt. „Das ist auch gut für Opladen, es belebt den Stadtteil“, pflichtet ihr eine Freundin bei.

Zustimmung bei jeder Zielgruppe

Und tatsächlich sammelt das neue Konzept bei jeder Zielgruppe Pluspunkte. „Ich bin wahrscheinlich schon etwas ältere Generation, aber dieses Sitzen...“, sagt eine Karnevalistin und verzieht das Gesicht. Eine andere meint: „Wenn ich Party haben will, ist so etwas genau richtig.“ Dabei stört es die Jecken auch nicht, dass sie schon vor Sessionsstart Karneval feiern. „Ich finde es überhaupt nicht schlimm. Ich bin Kind Kölner Eltern und die finden das auch super“, sagt eine Burscheiderin, die mit 17 Freundinnen und Freunden zur Party gekommen ist.

Vorglühen für den 11.11 in Leverkusen

Eine andere Frau sagt: „Es ist einfach schön, die Leute schon jetzt zu sehen und nicht erst am 11.11.“ Ihre Freundin ergänzt: „Für mich ist das heute Vorglühen für den 11.11.“ Und so geht der Plan der Neustadtfunken wohl auf: Viele scheinen sich ein alternatives Modell zum Sitzungskarneval schon lange gewünscht zu haben und so stört es sie auch nicht, wenn die fünfte Jahreszeit schon vor dem offiziellen Sessionsstart gefeiert werden darf. Die einzige Regel an diesem Abend erklärt Nico Kunz: „Es darf noch nicht ‚Alaaf‘ gesagt werden“, stattdessen rufen die Jecken: „Stonn OP un danz!“.

Die Resonanz habe den Neustadtfunken gezeigt, wie groß das Bedürfnis vieler Menschen nach einer solchen Veranstaltung sei, sagt Stefan Hebbel und so habe die KG auch schon ein Programm für „Stonn OP un danz“ im nächsten Jahr zusammengestellt: Brings, Räuber, Boore, Filue und Ben Randerath werden auftreten. Der Kartenverkauf beginnt in den nächsten Tagen.