Die Veranstaltung der Rheindorf Stiftung ruft viele glänzende Augen hervor und sorgt für eine hohe Spendensumme.
Troopermania in LeverkusenSchlebusch feiert Besuch aus dem Star-Wars-Universum
Wenn erwachsene Männer aus tiefstem Herzen innig ein großes, langhaariges Wesen umarmen und die umstehende Menge gerührt seufzt, dann muss ein fremdes Imperium in Schlebusch eingezogen sein. Der Mann, der aus dem Grinsen gar nicht mehr herauskommt, ist Bernhard Gau, seit Jugendzeiten großer Star-Wars-Fan und für „Troopermania“ extra aus Köln nach Leverkusen gereist. Mitgebracht hat er seinen Sohn Lukas, der nicht nur ein Lichtschwert trägt, sondern auch den Spitznamen Luke – wie der Held Skywalker. „Auf der Geburtsurkunde konnte ich das bei meiner Frau nicht durchsetzen“, sagt Gau lachend.
Und wer das haarige Wesen ist, das weiß Lukas natürlich: „Das ist Chewbacca!“ Die Filme kennt der Fünfjährige noch nicht: „Die darf ich noch nicht gucken, weil es da um Kämpfen geht.“ Aber die Figuren kennt er. „Die stehen auch in Papas Arbeitszimmer auf dem Schreibtisch.“
Auch Michael Rheindorf kommt aus dem Grinsen nicht mehr heraus. „Ich bin richtig gerührt“, sagt der Inhaber der Rheindorf Stiftung, die das Event in der Schlebuscher Fußgängerzone organisiert hat. Um Spaß zu verbreiten und Geld für den guten Zweck zu sammeln: Beides ist gelungen: Etwa 3500 bis 4000 Menschen jeden Alters sind in die Fußgängerzone gekommen. Sie verfolgen nicht nur die vom Clan Eirinn Caraidean der Leverkusener Irlandfreunde und der „Wupper District Pipe Band“ angeführten Parade, die die Cosplayer zu Star-Wars-Melodien auf dem Dudelsack anführen.
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Viele Besucher sind ebenfalls kostümiert gekommen und bleiben lange, um Fotos mit den Darstellern zu machen und das Treiben zu verfolgen. „Gerade kam sogar eine ältere Frau mit Rollator zu mir und bedankte sich für die tolle Aktion“, erzählt Rheindorf gerührt. Aber nicht alle Zuschauer finden die vielen Waffen gut, auch das ist am Rande der Veranstaltung zu hören.
Lange Schlange am Fotostand
Die Schlange an der Tombola ist ähnlich lang, wie die vor der VR-Bank, die ein Fotoshooting im virtuellen Star-Wars-Universum anbietet. Über beide Aktionen werden Spenden gesammelt, die stattliche Summe von 5134 Euro steht am Ende des Tages auf dem Scheck, der an das Leverkusener Hospiz Pallilev geht.
Gut besucht ist auch die Ausstellung von Fotokünstler Mario van Veen in den Räumen des Stiftungshauses. Eine Stunde nach der Eröffnung hat Rheindorf schon mehr als 400 Besucher auf seinem Zähler und die meisten der Fotoleinwände ein kleines, rotes „Verkauft“-Schild neben sich kleben. Am Ende sind bis auf drei alle verkauft. „Foodtrooper“ hat van Veen die Kollektion genannte – es kämpfen etwa kleine Modellfiguren mit Spaghetti-Schwertern und ein Baby Yoda fliegt in einem Avocado-Raumschiff. „Ist das niedlich!“, ruft ein Mädchen verzückt.
Auch wenn viele Kinder sich mit den ausdauernd durch die Fußgängerzone marschierenden Figuren fotografieren lassen, es sind vor allem die Erwachsenen, deren Augen glänzen. Bei Kindern sei das ja kein Problem, nach einem Foto zu fragen, aber für sich selbst fände er es immer ein bisschen peinlich, sagt ein Vater. Aber Darth Vader ist der Tochter zu unheimlich. „Dann muss ich das wohl machen“, sagt der Vater grinsend.