Die Umfrage lief über die Internetseite der Bahn, betraf ganz Deutschland und hatte nach Angaben der Organisatoren gut 144.000 Teilnehmer. Wie bewerten Kunden in den 50 größten deutschen Städten die Bahnhöfe dort? Das Ergebnis ist niederschmetternd für die fünf Leverkusener Stationen.

Opladen gehört zu den zehn Großstadt-Bahnhöfen mit der schlechtesten Bewertung in Deutschland. Nur 2,3 von fünf möglichen Sternen gab es von den Teilnehmern der Umfrage. Zwar basiert dieses Ergebnis auf lediglich 73 Bewertungen. Dennoch ist es ein Fingerzeig. Noch schlechter als der Opladener schneiden zum Beispiel zwei Mönchengladbacher Bahnhöfe ab. Rheydt wird mit 2,2 Sternen nur wenig schlechter bewertet, der im Rheydter Ortsteil Oberkirchen allerdings ist der am schlechtesten bewertete Bahnhof im ganzen Land: 1,7 Sterne. Ihre Bewertung konnten die Kunden auch mit einem Kommentar versehen. Zu Oberkirchen heißt es: „Das hier ist mit Abstand der schaurigste und räudigste Bahnhof, den ich je gesehen habe.“

Insgesamt ganz weit unten

Eine weitere Gemeinsamkeit zwischen Leverkusen und Mönchengladbach: Die Durchschnittsbewertung von weniger als drei Sternen. So schlecht kommt sonst nur die andere deutsche Chemie-Metropole weg: Ludwigshafen.

Nimmt man die Bewertung aller Bahnhöfe zusammen, landet Leverkusen mit 2,79 Sternen auf einem unschönen 49. Rang. Wiederum hinter Ludwigshafen. Das ist deutlich unter dem Durchschnitt. Der legt bei 3,76 Sternen.

Keine von Leverkusens Stationen erreicht den Durchschnitt

Der nach dem Umbau von außen kaum noch als solcher wahrnehmbare Bahnhof Leverkusen Mitte schneidet mit 2,4 Sternen kaum besser ab als Opladen. Er kommt damit deutlich schlechter weg als Küppersteg mit 2,8 Sternen, Manfort mit 3,3 und die S-Bahn-Station Rheindorf mit einer Bewertung von 3,6 Sternen. Das zeigt: Keine der fünf Leverkusener Bahn-Stationen erreicht den deutschen Durchschnittswert.

Was die Kundenbewertungen indes auch zeigen: Liegt ein Bahnhof nahe bei einer Sehenswürdigkeit, fühlen sich die Nutzer dort auch wohl. Die Bahnhöfe Berlin-Mexikoplatz, Berlin-Brandenburger Tor, Rostock-Warnemünde, Hamburg-Landungsbrücken und Leipzig-Völkerschlachtdenkmal wurden alle im Schnitt mit 4,6 Sternen bewertet.

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Von

Ralf Krieger

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Auffällig ist auch, dass die Städte mit den besten Durchschnittsnoten in den östlichen Bundesländern liegen – sicherlich, weil dort nach der Wende viel in die Bahn-Infrastruktur zu investieren war. Den besten Durchschnittswert bekamen die Leipziger Bahnhöfe. 3230 Bewertungen wurden für die 38 Stationen dort abgegeben. Der Schnitt liegt bei 4,35 Sternen. Die Bahnhöfe in Dresden werden im Schnitt mit 4,2 Sternen, die in Potsdam im Schnitt mit 4,17 Sternen und die in Erfurt mit 4,16 Sternen bewertet. Erst auf Platz fünf kommt die erste Stadt im Westen: Lübeck mit 4,04 Sternen.

Nordrhein-Westfalen kommt insgesamt schlecht weg: Acht von neun Städten mit den unbeliebtesten Bahnhöfen liegen in diesem Bundesland. Leverkusen ist also in guter, schlechter Gesellschaft.