Leverkusen bereitet sich auf Karneval vor. Was Sie wissen sollten, um an Weiberfastnacht richtig zu feiern – oder die Jecken zu umgehen.
Glasverbot, Busse, SicherheitWas Sie für die Karnevalstage in Leverkusen wissen müssen
Nach zwei Jahren ohne organisierten Karneval feiert Leverkusen die fünfte Jahreszeit wieder ohne Auflagen. Sechs Tage lang haben die Jecken ab Weiberfastnacht die Straßen, Kneipen und Festsäle im Griff. Die Behörden rechnen in diesem Jahr mit besonders vielen Feiernden und stellen mehr Einsatzkräfte zur Verfügung als in den Jahren vor Corona.
Auch, weil über die Karnevalstage wieder zwei Fußballspiele in der Bay-Arena anstehen: Weiberfastnacht und am Sonntag. Wir haben zusammengefasst, was Sie zu Karneval 2023 in Leverkusen wissen sollten:
Anreise per Bus und Bahn
Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) bietet wieder ein „Karnevalsticket“ als Handy- oder Online-Ticket zum selbst ausdrucken an, das für 26,40 Euro von Weiberfastnacht bis Karnevalsdienstag, 16. bis 21. Februar, im VRS-Gebiet gültig ist. In diesem gilt Rosenmontag der Feiertagsfahrplan und an Weiberfastnacht fahren in Leverkusen die Nachtbusse zusätzlich zu Freitag und Samstag. Busse umfahren die Straßensperrungen.
Die Wupsi empfiehlt, in dieser Zeit folgende Haltestellen anzusteuern: am Donnerstag und Samstag in Schlebusch Andreasstraße, Post, Auermühle oder Dhünnberg; Freitag in Hitdorf den Halt Friedhof oder die Ersatzhaltestelle Oststraße; Sonntag in Wiesdorf die Haltestellen Rathaus-Galerie, Europaring oder Mitte; und am Montag in Opladen Bahnstadt-West oder Robert-Koch-Straße. Vor und nach den Karnevalszügen stehen Zusatzbusse bereit.
Parken über Karneval
Wegen der Straßensperrungen für die Karnevalsumzüge empfiehlt die Stadt Leverkusen, mit dem ÖPNV anzureisen. Für den Zug in Hitdorf am Freitag kann am Hitdorfer See geparkt werden. Am Samstag in Schlebusch stehen nur wenige Parkplätze am Freiherr-von-Stein-Gymnasium zur Verfügung. In Wiesdorf wird es am Sonntag für Autos besonders eng, da wegen des Fußballspiels nicht unter der Stelze geparkt werden kann. Und für Rosenmontag in Opladen ist das GBO-Parkhaus ausgewiesen (Anfahrt ab 10.30 Uhr nur noch über Düsseldorfer Straße).
Schlebuscher Feierzone mit Glasverbot
An Weiberfastnacht gilt in Schlebusch von 8 bis 21 Uhr und zum Karnevalszug am Samstag von 10 bis 19 Uhr ein Glasverbot. Der Bereich rund um den Lindenplatz mit dem Brunnen samt der Oulustraße wird dafür abgesperrt. Das Verbot gilt auf der Oulustraße, vom Münster’s Gäßchen bis zum Hammerweg, und in der von ihr abgehenden Fußgängerzone, der Ladenzeile und den dahinter gelegenen Parkplätzen. Das Ordnungsamt rechnet mit 2000 bis 4000 Feiernden am Donnerstag auf dem Lindenplatz. 50 Mitarbeitende eines Sicherheitsdienstes werden das Glasverbot kontrollieren. Sieben Toilettenhäuschen, eins davon nur für Ordnungskräfte, werden aufgebaut.
Sicherheit: Polizei, Ordner, Jugendamt
Polizeiinspektionsleiter Gregor Eisenmann legt einen Schwerpunkt in seiner Planung auf Weiberfastnacht und Karnevalsfreitag. „Wir reden nicht von Kölner Verhältnissen, aber die Bilder ähneln sich“, sagte er und kündigte an, „schlechte Bilder“ des Straßenkarnevals minimieren zu wollen. Mitarbeitende des Jugendamts verteilen sich über Karneval an den Feier-Hotspots der Stadt und im Klinikum. Dort stellen sie, wenn zu junge Jugendliche beim Alkohol trinken aufgegriffen oder deswegen eingeliefert wurden, den Kontakt zu Eltern her und nehmen sie in Einzelfällen in Obhut.
Jessica Burbach, Leiterin des Kommunalen Ordnungsdienstes, hat 25 Mitarbeitende in zwei Schichten eingeteilt, die von 9 bis 23 Uhr in der Stadt unterwegs sein werden. Auch für die Karnevalszüge stellt die Stadt jeweils bis zu 19 Ordner, acht Beamte für die Ordnung des Straßenverkehrs und zwei Einsatzleiter ab. Die Zugorganisatoren stellen bis zu 62 weitere Ordner und auch das Technische Hilfswerk unterstützt.
Prävention und Intervention von sexuellen Übergriffen
Auf Prävention von sexuellen Übergriffen setzt Cornelia Richrath, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, in Kooperation mit der Frauenberatungsstelle. Bis zum Sessionsende hängen Plakate der Kampagne „Nein heißt Nein“ in der Stadt und den Bussen, die erklären: „Fastelovend ist kein Freifahrschein!“. Viele Kneipen machen beim Hilfsangebot „Luisa ist hier“ mit.
Hilfskräfte der Malteser
Mehr als 50 Helferinnen und Helfer der Malteser bereiten sich darauf vor, die Verletzten und übermäßig Betrunkenen in Leverkusen zu versorgen – meist ehrenamtlich. Über Karneval haben sie eine Einsatzleitung in Schlebusch eingerichtet. Einsatzleiter Tim Feister appellierte an die Jecken, nicht zu viel zu trinken und aufeinander aufzupassen.