Am Rhein stabilisiert sich der Pegel, an der Wupper ist das unsicherer
Wupper, Dhünn und Rhein in LeverkusnDer Wupperverband lässt Talsperrenwasser ab
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Überschwemmte Felder am Unterlauf der Wupper in Rheindorf.
Copyright: Ralf Krieger
Während der Rhein laut der Kölner Hochwasser-Zentrale Steb (Stadtentwässerung Köln) am zweiten Weihnachtsfeiertag seinen Pegel-Höchststand mit 8,10 Meter erreicht haben wird, will man beim Wupperverband Vorsorge betreiben und vorsorglich Wasser aus der Wuppertalsperre ablassen. Damit soll Platz geschaffen werden, falls es weiter regnet. Die Wasserstände kleinerer Flüsse, zum Beispiel von Wupper und Dhünn, reagieren sehr viel sprunghafter auf Regenfälle, als etwa der große Rhein. Die Talsperren im Bergischen Land können zur Hochwasserregulierung eingesetzt werden.
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Es hat viel geregnet: Das Hochwasser in Hitdorf steht knapp vor dem Tor am Hafen.
Copyright: Ralf Krieger
Nach dem tagelangen heftigen Dauerregen will der Wupperverband vorsorglich ab dem 26. Dezember mehr Wasser aus der Wupper-Talsperre ablassen, um den Hochwasser-Puffer zu vergrößern.
Vom 19.12. bis zum 25.12. sind im Wuppergebiet zum Beispiel an der Messstelle Bever-Talsperre 180 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen, das sei an den sechs Tagen fast doppelt so viel wie durchschnittlich im ganzen Dezember. Das hatte Auswirkungen, die Talsperre füllt sich.
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Die Wupper: Vor der Pontonbrücke in Rheindorf sammelt sich viel Treibgut.
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Wegen des Dauerregens sind die Pegelstände der Wupper und ihrer Nebenbäche gestiegen. Die Talsperren, insbesondere die für den Hochwasserschutz maßgeblichen großen Talsperren Wupper-, Bever- und Große Dhünn-Talsperre, haben einen großen Teil der gefallenen Wassermengen gepuffert, schreibt der Wupperverband. Das bedeute, es sei deutlich weniger Wasser an die Gewässer unterhalb der Talsperren abgegeben worden, als den Talsperren aus ihrem Einzugsgebiet zugeflossen sei. Allein die Wupper-Talsperre habe in den letzten Tagen fünf Millionen Kubikmeter Wasser gespeichert und den Unterlauf entlastet. Sechs Millionen Kubikmeter freier Stauraum habe die Wupper-Talsperre noch, die Bever-Talsperre drei Millionen Kubikmeter.
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Das Hochwasser in Hitdorf war Ausflugsziel am Weihnachten 2023.
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Durch den tagelangen Dauerregen flössen den Talsperren derzeit weiterhin sehr hohe Wassermengen zu, schreibt der Verband. Nach so anhaltend starkem Regen dauere es einige Zeit, bis die Pegelstände wieder zurückgehen.
Regenmengen sind schwer vorherzusagen
In den nächsten Tagen seien weitere Regenmengen angekündigt. Allerdings seien die Prognosen aber etwas unsicher. Der Wupperverband hat ab dem Vormittag des zweiten Weihnachtsfeiertages die Abgabe aus der Talsperre so weit erhöht, wie das für die Orte am Unterlauf vertretbar sei.
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Die Wupper rauscht auf der Höhe der Dhünnmündung.
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Das Maß seien die Uferbereiche des Ortsteils Wuppertal-Beyenburg. Auf die Weise will man gefahrlos möglichst viel Wasser aus der Talsperre abführen, solange eine Gefahr besteht, dass noch mehr Regen fallen könnte. Man will vorbereitet sein und weiterhin ausreichend Stauraum in der Talsperre vorhalten. Die Situation seit weiterhin angespannt, auch wenn eine akute Hochwassergefahrenlage konnte bisher durch die Puffer-Wirkung der Talsperren verhindert werden.
Wiesen, die im Überschwemmungsgebiet der Wupper lägen, könnten überschwemmt werden, wie das auch in Leverkusen-Rheindorf am zweiten Weihnachtstag zu sehen war.
Die Bereitschaften des Wupperverbands seien aktiviert und beobachteten die Lage engmaschig.
Der Wupperpegel lag am zweiten Weihnachtsfeiertag um 14 Uhr bei 2,70 Meter (Normalwasser: 0,90 Meter). Die Dhünn bei etwas über 1,70 Meter. Zum Vergleich: 2021, beim verheerenden Hochwasser, war die Wupper nachts auf 4,55 Meter gestiegen, die Dhünn auf 3,86 Meter.