Neue StreifenwagenNRW-Polizei steigt auf Ford S-Max um – BMW zu klein
Düsseldorf – Der Großraum-Van S-Max von Ford wird der neue Streifenwagen der NRW-Polizei. Das geht aus einem Bericht des Mitarbeitermagazins „Streife“ der NRW-Polizei hervor, der dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorab vorliegt. Danach sollen die ersten Modelle „sobald wie möglich“, in Betrieb genommen werden.Der S-Max hatte sich in einer Erprobungsphase gegen den Opel Zafira, den 2er BMW und den VW Touran durchgesetzt.
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„Wir verlangen und erwarten viel von unserer Polizei. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sie auch bestens ausgerüstet ist“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul der „Streife“. „Besonders wichtig war uns, dass die Polizistinnen und Polizisten mit dem Wagen zufrieden sind“, fügte der CDU-Politiker hinzu.
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Nicht ausreichend Platz für größere Kollegen
Das war mit dem Vorgänger, den der früherer NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bestellt hatte, überwiegend nicht der Fall. Der 3er-Kombi aus München sah zwar schnittig aus, war aber für die Bedürfnisse der Polizei zu eng. Die Beamten hatten kritisiert, dass der BMW nicht ausreichend Platz für größere Kollegen und zu wenig Stauraum für die neue Ausrüstung für Amok- und Terrorlagen biete. Das zulässige Gesamtgewicht für Personen liegt im 318d Touring bei lediglich 360 Kilo.
Wegen der höheren Einstellungszahlen sind die Streifenwagen mittlerweile aber oft mit zwei Beamten und einem Azubi besetzt. Wenn dann unterwegs Verdächtige aufgegriffen werden, ist die Zuladung schnell im Grenzbereich. Die Familienkutsche S-Max bietet mehr Platz und Komfort, wenn die Beamten schwere Jungs zur Wache bringen müssen.
Dieselmotoren mit 190 PS
An der Erprobungsphase hatten 100 Beamte aus allen Polizeibehörden teilgenommen. Männer und Frauen, junge und ältere Beamte sollten ein Urteil über die Modelle treffen. Der S-Max vereine die größtmögliche Ladekapazität mit allen anderen Notwendigkeiten eines modernen Polizeiwagens, heißt es in der „Streife“: „So bietet der Ford S-Max genug Platz für Schutzwesten, Helme und Einsatztaschen.“
Zur Ausstattung gehört ein volldigitales Videoeigensicherungssystem mit einer Kameraausrichtung nach vorne und hinten. Für Maschinenpistolen und alle anderen Ausrüstungsgegenstände ist ein Ladungssicherungssystem mit Schubladen vorgesehen. Der 2.0 Eco-Blue-Dieselmotor verfügt über 190 PS. Die Automatik-Fahrzeuge kosten inklusive Spezialausrüstung 51 650,97 Euro.
Die Fahrzeuge werden von einer Firma in Korschenbroich für den Polizeidienst umgebaut. Bislang waren die Polizeiwagen geleast worden. Die 3er BMW wurden nach zwei Jahren zurückgegeben. Die Einkäufer im Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste kamen jetzt aber zu der Entscheidung, die Fahrzeuge zu kaufen. Dies sei derzeit die wirtschaftlichere Variante, hieß es.
Neue Kleinbusse für Unfallaufnahme
Vor dem BMW-Deal war die NRW-Polizei viele Jahre in Modellen von VW und Opel unterwegs. Die Kölner Polizei hat Autos von Ford schon in den 1990er Jahren gefahren, mit dem Sierra gab es aber immer wieder Probleme, weil die Batterie zu schwach war, um die Funkanlage zu betreiben. Wenn die Beamten nach einem längeren Standeinsatz starten wollten, sprang der Motor oft nicht mehr an.
Insgesamt will die NRW-Polizei 2150 Autos neu beschaffen. Neben den „normalen“ Polizeiwagen, die ab dem Sommer geliefert werden sollen, will das Innenministerium auch neue Kleinbusse kaufen, die für die Aufnahme von Unfällen gut geeignet. Die wird der derzeit Mercedes Vito getestet. Die Ausschreibung ist aber noch nicht abgeschlossen.