Düsseldorf – Das nordrhein-westfälische Landeskabinett berät heute um 14.00 Uhr über weitere mögliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen. Ob es neue weitreichende Entscheidungen geben wird, ist offen.
Die einzelnen Bundesländer driften in ihrem Corona-Kurs immer weiter auseinander. An der Spitze des Lockerungskurses steht derzeit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), der ab dem 6. Juni nur noch lokale Einschränkungen haben will. Die Bundesregierung plädierte dagegen dafür, zunächst weiter an Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht festzuhalten. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger” (Dienstag) zu den Plänen: „Ich persönlich halte den Vorstoß des thüringischen Ministerpräsidenten für gefährlich.”
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte bereits vor drei Wochen einen sogenannten Nordrhein-Westfalen-Plan vorgelegt. Er sieht ab Samstag zahlreiche weitere Erleichterungen in den Bereichen Wirtschaft, Freizeitgestaltung, Sport und Kultur vor - allerdings in Abhängigkeit vom Infektionsgeschehen. Die Gruppe der akut Infizierten hat sich nach aktuellen Zahlen des NRW-Gesundheitsministeriums innerhalb einer Woche um 585 Fälle auf 3360 verringert.
Laut Plan sollen in NRW ab dem 30. Mai auch Hallen- und Spaßbäder wieder öffnen dürfen - ebenso wie Theater, Kinos, Opern und Konzerthäuser - unter Wahrung von Mindestabstand und Hygiene-Auflagen. Konkrete Vorgaben - etwa für den Kinobesuch - sind bislang allerdings noch nicht festgelegt worden.
Auch Volkshochschulen sowie Fachmessen und Kongresse sind im NRW-Plan zur Wiedereröffnung mit beschränkten Besucher- und Teilnehmerzahlen vorgesehen. Das Kabinett könnte demnach ebenfalls grünes Licht geben für „Sportarten auch mit unvermeidbarem Körperkontakt und in geschlossenen Räumen” sowie sportliche Wettbewerbe im Kinder- und Amateurbereich. Außerdem soll über weitere Besuchserleichterungen in Seniorenheimen, Kranken- und Pflegeeinrichtungen beraten werden. (dpa/lnw)