Lindlar – Der Ladenleerstand im Ortskern ist ein Thema, das viele Bürger, die Politik und die Aktionsgemeinschaft Lindlar (AGL) bewegt. Eine Umfrage der BLZ unter einigen Lindlarern, welches Angebot sie sich für den Ort noch wünschen, offenbarte, dass die vorhandenen Sortimente ganz offensichtlich nicht allen Lindlarern bekannt sind. So wurden Haushaltswaren oder Geschenkartikel oder eine Buchhandlung gewünscht: alles Geschäfte, die es seit vielen Jahren und auch nach wie vor noch in Lindlar gibt.
Einzelhändler von Ergebnissen der BLZ-Umfrage überrascht
Georg Bremer, Inhaber von Elektro Bremer an der Köln er Straße, war angesichts der Umfrageergebnisse ebenso überrascht wie viele seiner Einzelhandelskollegen. Er sieht deutlichen Handlungsbedarf und will etwas unternehmen, damit auch alle Lindlarer sein Geschäft kennenlernen.
Seit 1929 gibt es die Firma Bremer in Lindlar, angefangen hat sie als Eisen- und Landwirtschaftshandel. In den 60er Jahren seien Fahrräder hinzukommen und sein Vater als Elektromeister habe dann Elektrodienstleistungen- und artikel dazugenommen, berichtet Georg Bremer, der das Geschäft im Jahr 2000 von seinem Vater übernommen hat.
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Die Elektroinstallation sei nach wie vor einen wichtiges Standbein der Firma, sagt der 51-jährige Elektromeister. Vier Mitarbeiter beschäftigt er in diesem Bereich. Früher waren es einmal mehr, berichtet er, aber es sei kaum möglich, Gesellen zu bekommen. Immerhin habe er jetzt wieder Bewerbungen auf einen Ausbildungsplatz erhalten.
Neben den Angeboten rund um Elektroinstallation und Reparatur bietet das Fachgeschäft vom einzelnen Stecker bis hin zu Lampen und Leuchtmitteln viele Artikel aus dem Elektrobereich an. Ob Fön, Kaffeemaschine oder Mixer, auch zahlreiche Elektrokleingeräte finden sich in dem 200 Quadratmeter großen Ladenlokal. Daneben setzt Bremer auf die Produkte der Firma Miele, deren Kundendienst er vor Ort übernommen hat. Ob Kühlschrank, Waschmaschine oder Staubsauger, Reparatur oder Ersatzteile, man sei für alle Belange gerüstet und könne kurzfristig auch das Gewünschte besorgen, wenn es nicht vorrätig sei. Haushaltswaren sowie Geschenk- und Dekoartikel führt das Geschäft ebenfalls im Sortiment.
Aufruf
Haben auch Sie die Erfahrung gemacht, dass längst nicht alle Lindlarer Ihr alt eingessenes Geschäft mit seinen Angeboten und den Serviceleistungen kennen? Dann melden Sie sich bei der Redaktion. Wir stellen Ihr Geschäft und Ihre Angebote unserer Lesern vor. Kontakt unter Telefon 0 22 67/657 00-260 oder E-Mail redaktion.wipperfuerth@ksta-kr.de.
Vier Verkäuferinnen beschäftigt das Unternehmen. Auch als DHL-Shop fungiert das Einzelhandelsgeschäft. Damit hole man auch junge Leuten in das Geschäft, so Bremer, der auch darauf verweist, dass es direkt vor der Tür sechs Parkplätze gebe. Er will verstärkt bei Facebook Präsenz zeigen und mit einer eigenen Homepage für seine Dienstleistungen und Waren werben. Das sei aber ein schwieriges Unterfangen, da es eine Vielzahl von Bereichen und Angeboten gebe, die sich nicht ohne weiteres auf einer Homepage darstellen ließen.
Lindlar biete ein großes Angebot an Waren und Dienstleistungen, an Cafés, Restaurants und Vollsortimentern wie Aldi und Lidl. Sicher wünsche er sich auch wieder ein Wäschegeschäft oder Kindermoden, aber das meiste könne man direkt vor Ort in Lindlar einkaufen, sagt er. Eine Aussage, die Birgit Pauquet-Chulek, 2. Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Lindlar, unterstreicht. Unter anderem mit verkaufsoffenen Sonntagen wolle man noch mehr auf den Einzelhandel aufmerksam machen.
Und Georg Bremer bietet allen an, sich einen eigenen Eindruck vom Angebot und den Möglichkeiten seinen Geschäftes an der Kölner Straße 33 zu machen. Natürlich bestelle auch er im Internet, aber er frage sich bei jeder Bestellung: „Bekomme ich das nicht im Dorf oder kann mir das ein örtlicher Einzelhändler besorgen?“. Er praktiziere das auch bei Spielwaren, DVDs, Büchern oder Computer-Zubehör und das funktioniere mit den Lindlarer Kollegen hervorragend. Es sei vollkommen in Ordnung, wenn sich Kunden im Internet schlau machten und mit klaren Preisvorstellungen ins Geschäft kämen, dann habe man zumindest eine Chance, die man nicht immer, aber doch häufig nutzen könne.