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LeerstandModegeschäft in Lindlar eröffnet neu – weitere Händler interessiert

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Am Donnerstag eröffnet an der Kölner Straße das Modegeschäft „better Fashion“.

Lindlar/Wipperfürth – In Sachen Ladenleerstand im Lindlarer Ortskern gibt es einige Bewegung. So wird in das Geschäft an der Kölner Straße, in dem früher B4 untergebracht war und als Zwischenlösung danach Karnevalskostüme und jeckes Zubehör angeboten wurde, wieder ein Bekleidungsgeschäfts einziehen. Am morgigen Donnerstag öffnet an der Kölner Straße 21 eine Filiale des Bekleidungsgeschäftes „better Fashion“.

Zeitgleich wird auch in Bensberg eine Filiale eröffnet, insgesamt 20 Mitarbeiter wurden dafür eingestellt, berichtet das Unternehmen, das das Konzept von „Bignbetter“ aus Karlsruhe jetzt ins Bergische Land bringt. Auf 600 Quadratmetern sollen aktuelle und junge Mode mit Markenartikeln für Frauen und Männer präsentiert werden. Persönliche Beratung und ein Einkaufserlebnis sollen geboten werden. Geöffnet ist das Geschäft montags bis freitags von 9.30 bis 18.30 Uhr und samstags bis 16 Uhr. An den Eröffnungstagen Donnerstag und Freitag bleibt das Geschäft bis 20 Uhr geöffnet. Dazu sind spezielle Eröffnungsangebote geplant.

Auch für weitere derzeit leerstehende Geschäftsimmobilien im Ortskern gibt es im Moment Gespräche mit Interessenten.

Kommunen sollen ein Profil erarbeiten

Das Thema „Ladenleerstand und Einzelhandel“ war auch Thema des Werkstattgesprächs „Vitale Innenstädte“ der CDU-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, an dem auch Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig und der Wipperfürther CDU-Ratsherr Stefan Klett teilnahmen. CDU-Fraktionschef Bodo Löttgen leitete die Veranstaltung mit zahlreichen Experten. Für Ludwig passte die Veranstaltung aktuell sehr gut, denn die Gemeinde arbeitet an einem Innenstadtkonzept, zu dem auch ein Einzelhandelsgutachten in Auftrag gegeben werden soll.

Beim Werkstattgespräch „Vitale Innennstädte“ (v.l.): Dr. Georg Ludwig, Uli Flosbach, Stefan Klett und Bodo Löttgen.

Ludwig zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung, unter anderem, weil er von den Experten Tipps zu mehr Rechtssicherheit bei der Beantragung von verkaufsoffenen Sonntagen erhalten hatte. Das sei sehr hilfreich und die Gemeinde sei in Gesprächen mit der Aktionsgemeinschaft Lindlar (AGL). Viele Anregungen habe es gegeben, vom Leerstandsmanagement über freies W-Lan bis hin zu Mobilität und einem Kümmerer.

In Lindlar sei damit aktuell Stefan Halbach von Lindlar-Touristik beauftragt. In der BGW werde das Thema ebenso wahrgenommen wie auch in der AGL. Wichtig sei, dass die Kommunen ein Profil herausarbeiteten und dieses darstellten. In Lindlar gehöre sicher die Grauwacke dazu. Insgesamt habe es viele interessante Anregungen gegeben. Nun müsse man gemeinsam überlegen, welche Ideen wie umgesetzt werden könnten.

Stadt Wipperfürth weist Kritik von CDU-Ratsherr zurück

Auch der Wipperfürther CDU-Ratsherr Stefan Klett zog ein positives Fazit des Werkstattgespräches. Die Veranstaltung sei ein voller Erfolg gewesen und wegen der zahlreichen Anmeldungen der NRW–Kommunen, war der Termin kurzfristig vom Fraktions- in den Plenarsaal verlegt worden. Vertreter des Kommunalministeriums machten deutlich, dass nun die Probleme mit klarer gutachterlicher Aufbereitung flächendeckend in NRW angegangen würden – mit detaillierter Betrachtung jeder Kommune und auch entsprechenden Fördergeldern zum Beispiel für digitales und lokales Zusammenspiel und aktives City-Management.

Sehr kritisch geht in diesem Punkt Stefan Klett mit der Wipperfürths Stadtspitze ins Gericht. Noch nie habe es seitens des Bürgermeisters so eine schlechte Zusammenarbeit von Verwaltung, Handel und Politik gegeben, es sei keine Bereitschaft der Verwaltungsspitze zu erkennen, endlich den gordischen Knoten zu durchschlagen und auf den Einzelhandel zuzugehen. Er, so Klett, kenne keine Stadt, in der mit so wenig Kompetenz und Manpower ein Innenstadtkonzept umgesetzt werde. Er sei überzeugt, dass es im Rathaus genug Potenzial gebe, die Dinge deutlich besser voranzutreiben.

Beigeordneter Dirk Kremer weist die Vorwürfe von Klett nachdrücklich zurück. Es gebe regelmäßige Treffen mit dem Einzelhandel, das City-Management und ein Einzelhandelskonzept. Die Umsetzung sei allerdings ein Problem, da es schon seit längerem keinen Ansprechpartner beim Einzelhandel gebe. Noch in der vorigen Woche habe ein Gespräch mit dem Einzelhandel stattgefunden, so Kremer. Aber es sei ein enormer Aufwand, wenn die Stadt mit allen Einzelhändler sprechen müsse. Auch habe es immer wieder die Versuche gegeben, die Hausbesitzer mit ins Boot zu holen. Das sei allerdings wenig erfolgreich gewesen. Um die verkaufsoffenen Sonntage kümmere sich die Arbeitsgemeinschaft Stadtfest, dafür sei die Stadt sehr dankbar, nur sei die Finanzierung der Feste ein Problem.