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„Es ist wirklich traurig“Grüner Bahndamm in Gummersbach plötzlich kahl

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Nachdem alles Grün entfernt war, musste beim Rückschnitt der Vegetation auch noch der Baum weichen.

Gummersbach – Juliane Borchers aus der Franz-Schubert-Straße in Gummersbach traute ihren Augen nicht, als sie aus dem Fenster schaute. Ihr Blick fiel nicht auf den vertrauten üppig begrünten Bahndamm jenseits der Gleise, sondern auf eine komplett kahle Böschung, so weit sie blicken kann. Offenbar im Auftrag der Deutschen Bahn hatten Arbeiter einen ziemlichen Kahlschlag veranstaltet. „Es ist wirklich traurig, was die da alles abgeholzt haben, in einer Stadt wie Gummersbach, wo es kaum Grün gibt.“

Auf Nachfrage heißt es bei der Deutschen Bahn in Düsseldorf, dass aktuell in ganz Deutschland „Vegetationsrückschnittarbeiten entlang der Bahngleise“ erfolgen, so auch im Raum Gummersbach. In diesem Fall entlang der Gleise der „Oberbergischen Bahn“ unterhalb des Steinbergs.

Der Damm ist nun kahl.

„Wir haben uns auch deshalb total aufgeregt, weil da so viele Vögel und Eichhörnchen drin waren. Das war ein richtiges Paradies für die Tiere“, sagt die Gummersbacherin und stellt die Frage in den Raum, „ob man wirklich alles knallhart abholzen muss“ – oder ob es mit Kürzen nicht vielleicht auch getan gewesen wäre. „Aber das war ein richtiger Kahlschlag. Die haben alles weggemacht. Alles.“

Deutsche Bahn verweist auf Verkehrssicherheit

Zu dem Vorgehen antwortete eine Sprecherin der Deutschen Bahn: „In einem Bereich zirka sechs Meter beidseitig des Gleises muss zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit die Vegetation entfernt werden“, so eine Bahnsprecherin. Grundlage für die Vegetationspflege seien Daten, die bei vorgelagerten Inspektionen vor Ort erhoben worden seien. „Bäume und Sträucher werden hierfür vom Boden sowie von allen Seiten aus genau in Augenschein genommen. Sind diese krank, morsch oder sturmanfällig, werden sie von Forstexpertinnen und -experten zurückgeschnitten oder entnommen“, so die Sprecherin weiter.

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Dieser Rückschnitt finde jedes Jahr zwischen Oktober und Februar statt. Er stehe im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben aus der Lärmverordnung sowie dem Umwelt- und Naturschutz. Die Arbeiten würden mehr als tausend ausgebildete Forstexperten und Waldarbeiter der Bahn durchführen, es kämen aber auch externe Dienstleister zum Einsatz.

Hintergrund sei unter anderem, dass die Deutsche Bahn seit 2018 ein erweitertes Vegetationsmanagement umsetzt, damit Reisende auch bei zunehmendem Extremwetter möglichst störungsfrei mit dem Zug unterwegs sein können. (sül)