Bergneustadt – Die FDP Oberberg hat den Hückeswagener Bäckermeister Jörg von Polheim als ihren Kandidaten für die Bundestagswahl 2021 nominiert. Kurz vor seinem 61. Geburtstag erhielt er bei der Wahlversammlung im Bergneustädter Krawinkelsaal 28 der 31 abgegebenen Stimmen.
Der Frühstart der Liberalen, die als erste in Oberberg ihren Bewerber präsentieren, hat einen Hintergrund: „Falls die SPD die Große Koalition in Berlin platzen lässt, wollten wir vorbereitet sein“, sagte Kreisvorsitzende Ina Albowitz-Freytag. Schon 2019 habe sie deshalb mit der Kandidatensuche begonnen.
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Von Polheim hat bereits Bundestagserfahrung. Bei der Wahl 2009 verpasste er mit Listenplatz 21 den Einzug ins Parlament erst knapp, rückte aber nach, als dann Werner Hoyer zum 1. Januar 2012 sein Mandat niederlegte, um Präsident der Europäischen Investitionsbank zu werden. Als die FDP bei der Bundestagswahl 2013 an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, endete auch für von Polheim seine Berliner Zeit. Die begonnene Arbeit will er jetzt fortsetzen.
Mehr Praktiker und Handwerker sollen ins Parlament
In seiner kurzen Vorstellungsrede kritisierte er die ständig neuen Gängelungen, die der Mittelstand über sich ergehen lassen müsse und nannte die Bonpflicht als ein Beispiel sowie die gesetzlich vorgeschriebene Einführung manipulationssicherer Kassen, ohne dass die erforderliche Technik dafür zur Verfügung stehe. Der Bundestag brauche nicht noch mehr Berufspolitiker, sondern Praktiker mit Bezug zur Realität. Mittelständler und Handwerker gebe es dort viel zu wenig.
Damit von Polheim in den Bundestag zurückkehren kann, braucht er einen Platz möglichst weit vorne auf der FDP-Landesliste. Um den will sich die Kreisvorsitzende jetzt in Gespräche mit der Bezirks-FDP bemühen. Ihr Ziel: Platz 19. Den hatte 2017 auch der inzwischen verstorbene FDP-Kandidat Jörg Kloppenburg, was für ein Mandat gereicht hätte. Nur wegen eines Formfehlers wurde der Hückeswagener kurz vor der Wahl von der Liste gestrichen.
Zu den Ersten, die von Polheim zur Nominierung gratulierten, gehörte der FDP-Fraktionschef im Landtag, Christof Rasche. Mit Blick auf die Kommunalwahl rief er auf, die in der Landesregierung erfolgreiche schwarz-gelbe Koalition auch im Kreistag fortzusetzen.