AboAbonnieren

Einsegnung„Einmalige Lage in der Gummersbacher Innenstadt“

Lesezeit 3 Minuten

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki segnete das neue Seniorenzentrum.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki segnete das neue Seniorenzentrum der Caritas im Zentrum der Kreisstadt und suchte den Dialog mit den Bewohnern.

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat am Samstagmorgen in Gummersbach das Haus Elisabeth feierlich geweiht. Das neue Seniorenzentrum der Caritas war am 5. September bezogen worden. 31 Bewohner zogen vom Altbau in der Blücherstraße ein, inzwischen leben 46 Senioren in der Einrichtung. Ist das Haus erst einmal voll belegt, dann sind es 80 Menschen.

Die Räuber sorgten für den musikalischen Rahmen der Einsegnung.

Und so viele Kreuze für die Zimmer der Bewohner segnete der Kardinal am Morgen im Beisein einiger geladener Gäste. Die Feier bot zugleich noch einmal die Gelegenheit, an den mehr als 15 Jahre dauernden Weg von den ersten Plänen für ein neues Seniorenzentrum nebst neuem Pfarrsaal und zunächst auch einem Kita-Neubau und die vielen Umleitungen auf dem Weg dorthin zu erinnern. Die Kita wurde am Ende an den Wehrenbeul verlagert und ist dort seit Jahren in Betrieb.

Gebäude wurde mehrfach umgeplant

Also galt der Fokus einem Dreiklang von Kirche, Seniorenzentrum und Pfarrsaal. Die Raumaufteilung wurde mehrfach über den Haufen geworden, das Gebäude selbst gedreht, damit es noch auf das Grundstück passte und der Pfarrsaal wanderte von der einen auf die andere Seite des Neubaus. Nach der Begrüßung durch Kreisdechant Christoph Bersch, der meinte, dass der Atem Gottes schon mal etwas länger sei, erinnerten Caritasdirektor Peter Rothausen, Finanzvorstand Andreas Rostalski, Projektmanager Architekt Klaus Birth und Architekt Wilhelm Schulte an die vielen Hürden, die am Ende genommen wurden, so dass am Samstag auch ein wenig durchgeschnauft werden konnte.

Kardinal Woelki (r.) und Kreisdechant Christoph Bersch (l.) gingen mit Bürgermeister Frank Helmenstein in den Wohnbereich und sprachen mit den Senioren.

Gleich mehrfach hervorgehoben wurde die besondere Lage des Heimes, zentraler gehe es mitten in der Gummersbacher Innenstadt nicht und die Bewohner hätten die Möglichkeit, am Leben in der Stadt teilzunehmen. Woelki sagte, dass das neue Haus ein Ort sei, an dem Menschen angenommen und geliebt würden, hier herrsche eine Atmosphäre der Wertschätzung. Der Kölner Erzbischof warnte davor, alte Menschen, die nicht mehr leistungsfähig seien, weniger Wert zuzusprechen. Sie hätten nach wie vor Würde und Krankheits- und Altersbeschwerden könnten auch ein Tor sein zu einer weiteren Sicht der Dinge.

Bürgermeister Helmenstein hat das Projekt von der ersten Minute an begleitet

Rückblickend auf das alte Seniorenheim an der Blücherstraße, das er persönlich kenne, betonte der Kardinal, dass er froh sei, dass die Verantwortlichen das neue Haus errichtet hätten. Auch Vizelandrat Prof. Friedrich Wilke hob auf die Zentralität des Seniorenzentrums ab: „Das ist eine ganz besondere Einrichtung, die hier entstanden ist “, sagte er. Das Caritas-Seniorenzentrum leiste gute und wichtige Arbeit, dass sich die Menschen wohlfühlten. „Man ist hier daheim und wird verstanden“, so Wilke. „Was lange währt, wird endlich gut“, stellte auch Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein auf die lange Laufzeit des Projekts ab. Er ist seit 20 Jahren im Amt und kennt daher das Projekt von den allerersten Anfängen. Mit Hinblick darauf, dass in Gummersbach jetzt schon jeder vierte 60 Jahre und älter ist, sei der Neubau auch eine Investition in die Zukunft.

Musikalisch umrahmt wurde die Einsegnung von den Räubern unter der Leitung von Maurizio Quaremba. Vorstandsmitglied Bernd Tokarski-Himmel erinnerte daran, dass die Gründer der zwölf Räuber aus dem Knabenchor der Kirchengemeinde St. Franziskus hervorgegangen seien. Der langjährige Chorleiter und Organist Fritz Bierekoven habe die entscheidende Grundlage für deren musikalisches Können gelegt. Übrigens auch bei ihm. So gesehen fühle sich der Chor auch geehrt, auftreten zu dürfen. Nach dem offiziellen Teil segnete der Kardinal alle Zimmer und suchte auf den drei Wohnetagen den Dialog mit den Senioren.