Gummersbach wird nach derzeitigem Stand kein Mitglied der Energiegenossenschaft Bergisches Land.
Kampfabstimmung im RatStadt Gummersbach wird kein Energiegenosse
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In Gummersbach wird ermittelt, welche Immobilien Photovoltaikpotenzial habe.
Copyright: Andreas Arnold
Das hat der Ausschuss für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Mobilität am Dienstag in einer Kampfabstimmung entschieden. Während SPD, Grüne, Linke und FDP sich einig waren, stimmten CDU und AfD dagegen. Und das mit einem denkbar knappen Ergebnis von 7:8. Das letzte Wort wird nun der Rat haben. Mehrheitlich beschlossen wurde indes ein Antrag der CDU, der die Aggerenergie in die Pflicht bringen soll, finanzielle Beteiligungsmodelle für Bürger an regenerativer Stromerzeugung durch Wind, Sonne oder Wasser aufzuzeigen.
CDU hatte Beratungsbedarf
Bereits im März hatte der entsprechende SPD-Antrag auf Initiierung der Gründung sowie Mitgliedschaft in einer Energiegenossenschaft Gummersbach nach dem Vorbild der Energiegenossenschaft Bergisches Land durch die Stadt Gummersbach auf der Tagesordnung gestanden. Beratungsbedarf bei der CDU sorgte für Vertagung.
Kurzfristig hatte die FDP den SPD-Antrag aufgegriffen und dahingehend verändert, dass Gummersbach einfach nur Mitglied in der bereits bestehenden Genossenschaft werden solle. Die beiden Anteile dort hätten 1000 Euro gekostet. Die SPD sagt, dass ähnliche Bürgergenossenschaften zeigen würden, dass derartige Unternehmen durch lokale Investitionen in Photovoltaik- und Windkraftanlagen wirkungsvoll zum Gelingen der Energiewende beitragen würden.
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Die Stadt hat doch genug Möglichkeiten, denen die Füße aufzupumpen, dass die mal was machen.
Dr. Frank Lichtmann (SPD) betonte, dass es vorrangig darum gehe, ein Zeichen zu setzen. Zudem sei die Aggerenergie schon hinreichend beschäftigt, findet Lichtmann. Uwe Dick (CDU) fand den SPD/FDP-Antrag „nicht zielführend“ und warb für die Variante Aggerenergie. Joachim Scholz (Grüne) fürchtete allerdings, dass die Aggerenergie mit Hinblick auf deren Zugehörigkeit zur Westenergie keine Zustimmung von oben bekommen werde, so billigen Strom hier anzubieten. Die Aggerenergie könnte schon jetzt ihren Heimatstrom günstiger anbieten, mache das aber nicht, berichtete der Grüne.
In einer Sitzungsunterbrechung machte Thomas Willmer, Vorstand der Energiegenossenschaft Bergisches Land, deutlich, dass es auch um einen symbolischen Wert bei der Mitgliedschaft gehe. Auf den Hinweis des Technischen Beigeordneten Jürgen Hefner, dass er keinen Vorteil in einer Mitgliedschaft sehe, reagierte Willmer ein wenig verschnupft: „Andere Kommunen sehen den.“
Hefner indes machte deutlich, dass die Stadt aktuell ihre Immobilien auf eine mögliche Nutzung für PV-Anlagen auf dem Dach untersuche. Und zwar mit dem Ziel, den dort gewonnenen Strom direkt zu nutzen und nicht an eine Genossenschaft abzugeben.
Joachim Scholz begrüßte es am Ende, dass die CDU „auf dem richtigen Weg“ sei. Zweifel hat er allerdings, dass der Antrag der richtige sei, um bei der Aggerenergie etwas anzustoßen. „Die Stadt hat doch genug Möglichkeiten, denen die Füße aufzupumpen, dass die mal was machen“, sagte Scholz.