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Handball-ZweitligistVfL Gummersbach ist enttäuscht über die neuen Corona-Regeln

Lesezeit 3 Minuten

VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler.

  1. Für den VfL bedeutet die Entscheidung extreme finanzielle Einbußen.
  2. Noch nicht einmal alle rund 1500 Dauerkarteninhaber dürften in die Arena kommen.
  3. Genau auf diese Zahl hatte der Geschäftsführer gehofft.

Gummersbach – Die Enttäuschung bei VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler war am Dienstagabend groß, als die NRW-Landesregierung die neuen Corona-Regeln für den Sport herausgegeben hatte. Diese besagen: Es dürfen wieder Zuschauer in die Halle, nur eben nicht nicht sehr viele. Die Entscheidung gehe zwar grundsätzlich in die richtige Richtung, sagt der Geschäftsführer, für Luftsprünge vor Begeisterung gebe sie aber keinen Anlass.

Für den VfL sei die Entscheidung ein „herber Rückschlag“, klagt Schindler: Maximal 826 Zuschauer statt der üblichen 4132 dürfen pro Spiel in die Schwalbe-Arena. Das sind jene 20 Prozent der maximalen Besucherzahl, wie auch in der Fußball-Bundesliga gelten. Was mit den Logen ist und ob die gesondert betrachtet werden können, wisse er noch nicht, sagt der Geschäftsführer. Für den VfL bedeutet dies extreme finanzielle Einbußen. Noch nicht einmal alle rund 1500 Dauerkarteninhaber dürften in die Arena kommen. Genau auf diese Zahl hatte Schindler gehofft.

VfL hat ein detailliertes Hygiene-Konzept vorgelegt

Im Vorfeld der aktuellen Corona-Entscheidung in Düsseldorf hatte es einen Termin mit der Stadt und dem Kreisgesundheitsamt gegeben. Der VfL habe ein sehr detailliertes Hygiene-Konzept präsentiert, das diese höhere Besucherzahl möglich machen sollte, bestätigte im Nachgang auch Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein.

Alles zum Thema Armin Laschet

Christoph Schindler kritisiert, dass er die Erklärungen der Politik schon lange nicht mehr nachvollziehen könne. „Wann wird endlich begriffen, dass Hochleistungssport nicht – wie behauptet – vor allem von Emotionen, sondern von Einnahmen und Verkäufen von Eintrittskarten lebt?

Fans könnten die Halle über eine Art Einbahnsystem betreten

Hinzukomme, dass die Entscheidungen der Politik so formuliert seien, dass keiner wirklich wisse, was sie denn nun im Einzelfall bedeuten und was nicht. „Das zieht sich im Grunde wie ein roter Faden durch die zurückliegenden Monate ohne Handball. Das macht es uns besonders schwer. Es nervt einfach.“

Dabei sei die Situation in der Arena optimal, was die Lage und Anzahl von Ein- und Ausgängen angehe. Die Fans könnten die Halle ohne Probleme über eine Art Einbahnsystem betreten und wieder verlassen, versichert Schindler. Er würde es daher begrüßen, wenn die Stellen vor Ort mehr Entscheidungsbefugnisse bekämen, um von Fall zu Fall auch im Hinblick auf die Gegebenheiten zum Beispiel in der Schwalbe-Arena entscheiden zu können. „Da macht man es sich nach meinem Dafürhalten viel zu einfach und begreift nicht, dass der Sport dringend Geld braucht“, ärgert sich der Geschäftsführer.

Helmenstein verweist auf die aktuelle Entwicklung der Corona-Zahlen

Ganz so einfach sei es aber nicht, entgegnet Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein. „Bei aller Liebe für den VfL sehe ich keinen Grund für eine Enttäuschung“, sagt der Verwaltungschef. Man könne das dicht besiedelte NRW nicht mit Regionen wie etwa der rund um die Gummersbacher Partnerstadt Burg in Sachsen-Anhalt vergleichen, wo es aktuell keine Infektionen gebe.

Helmenstein verweist auf die aktuelle Entwicklung der Corona-Zahlen: „Im Hintergrund schäumen die Quarantäne-Fälle an allen Ecken und Ende auf.“ NRW-Ministerpräsident Armin Laschet spreche nicht umsonst von der „Rückkehr zu einer verantwortungsvollen Normalität“. Bei den VfL-Spielen rede man von Veranstaltungen mit bundesweiter Strahlkraft. „Die Rückkehr in den Zuschauerbetrieb darf nicht in einem Fiasko enden“, sagt der Bürgermeister.

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Das Betriebskonzept des VfL sei auf jeden Fall für einen Testlauf geeignet, wenn die Gummersbacher am 26. September in der Schwalbe-Arena ein öffentliches Testspiel gegen den TSV Bayer Dormagen bestreiten, sagt Bürgermeister Helmenstein – nur eben nicht mit mehr als 826 Zuschauern.