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Haus BierenbachLebensgemeinschaft übernimmt frühere Immobilien

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Ende 2013 hatte der Evangelische Kirchenkreis das Haus Bierenbach aufgegeben, jetzt beherbergt es Wohnungen.

Nümbrecht/ Bierenbachtal – Im kommenden Monat soll der Verkauf der früheren Erholungs- und Tagungsstätte des Evangelischen Kirchenkreises in Nümbrecht-Bierenbachtal endgültig besiegelt werden. Das teilen sowohl die neuen Eigentümer als auch der in Düsseldorf ansässige Kirchenkreis auf Anfrage dieser Zeitung mit. Käufer ist die Lebensgemeinschaft im Haus Bierenbach, die auf dem rund 33 000 Quadratmeter großen Grundstück ein Mehr-Generationen-Wohnprojekt etablieren will und das Gelände bereits im Frühjahr 2018 übernommen hatte.

Neue Straße soll das Verkehrsproblem lösen

Seither liefen sowohl die Verhandlungen mit der Kirche als auch der Aufbau einer Genossenschaft, die jetzt als Käufer auftritt. „Die Finanzierungszusage der Bank liegt uns vor und der notarielle Kaufvertrag steht in der kommenden Woche zur Verabschiedung durch die Generalversammlung der Genossenschaft Haus im Bierenbach bereit“, schildert David Ries, Gründungsmitglied und Sprecher der Lebensgemeinschaft. Er sei zuversichtlich, dass noch in diesem Jahr alles unter Dach und Fach gebracht werden könne.

Die Zahl der aktiven Mitglieder in der Genossenschaft beziffert er auf zurzeit etwa 30. Für den Kirchenkreis berichtet der Anwalt Friedemann Bruhn, dass auch er von einer Entscheidung zugunsten der Gemeinschaft im Haus Bierenbach ausgehe. Die muss allerdings einen Streifen aus ihrem Grundstück an die Gemeinde Nümbrecht abtreten: Ebenfalls im Dezember will diese eine Straße kaufen, die sich von der Freibadstraße über das Gelände zieht und auf den Lindenweg stößt. Das kündigt Bürgermeister Hilko Redenius an und sichert zu, dass diese einspurige Straße nur so breit ausgebaut werde wie nötig, zudem würden Ausweichbuchten angelegt.

Kaufverhandlungen mit Investoren verlängerte den Verkauf

Seit Juli vergangenen Jahres war dieser Boden für die Gemeinde reserviert. Weil sich aber die Kaufverhandlungen hinzogen, greift das Rathaus jetzt kurzerhand zu und kauft die Straße direkt vom Kirchenkreis, nicht von der Gemeinschaft. Denn im Sommer 2018 hatte ein Investor aus Wiehl Interesse an Flächen in der Nähe der Straße „Auf der Art“ bekundet, dort wolle er auf eigene Kosten und auf einer Fläche von etwa 3,3 Hektar rund 40 Einfamilienhäuser bauen. „Leider haben wir bis heute nichts weiter gehört“, sagt Redenius. Würde im Norden des Ortes tatsächlich gebaut, könnte eine Anbindung zur Wiehler Straße (Landesstraße 320) entstehen.

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„Kommt dieses Neubaugebiet nicht, dann würden wir auf die bestehende Straße über das frühere Kirchengelände zurückgreifen“, führt der Rathauschef aus. Grund dafür ist, dass die Verkehrssituation rund um den Lindenweg problematisch ist. Dort steht nämlich die Kaffeetrinkerlinde Fahrzeugen im Weg, die breiter als 2,10 Meter sind. Bisher rollen solche Fahrzeuge, etwa die Müllabfuhr, über einen Wirtschaftsweg. Diesem Provisorium möchte das Rathaus ein Ende setzen und dafür die Strecke zwischen Freibadstraße und Lindenweg nutzen. „Und sollte das Neubauprojekt im Norden nicht umgesetzt werden, soll das Land dort zu einem Naturschutzgebiet erklärt werden“, ergänzt der Bürgermeister.