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Was tun gegen höhere Gaspreise?Lindlars Klimaschutzmanager und BEW geben Spartipps

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Die Preise für Gas sind deutlich gestiegen, die Energieversorgen erhöhen die Abschläge.

Wipperfürth – Zahlreiche Kunden der Bergischen Energie- und Wasser GmbH (BEW) bekommen in diesen Tagen Post mit der Mitteilung, dass die Abschläge für Gas ab August deutlich erhöht werden. Auch die Rheinenergie, zu der auch der Versorger Belkaw gehört, hat eine entsprechende Maßnahme angekündigt.

Das ist ärgerlich und für Menschen mit niedrigem Einkommen dramatisch. Die BEW bezeichnet die Preisanpassungen mit Hinweis auf die Gashandelspreise als unumgänglich. So seien die durch Nord Stream 1 gelieferten Gasmengen in den letzten Tagen um 60 Prozent gegenüber dem Monatsdurchschnitt gesunken und dadurch die Großhandelspreise sprunghaft gestiegen. Eine Entspannung sei derzeit nicht absehbar.

Kundenhotline der BEW kaum zu erreichen

Zu den hohen Kosten kommt aber ein weiteres Ärgernis. In den Schreiben an die Kunden führt die BEW nur die neue Summe für den Gasabschlag auf, viele Kunden zahlen aber einen Gesamtabschlag für Gas, Strom und Wasser und der geht aus dem Schreiben nicht hervor. Wer sich beim Selberrechnen nicht mit Brutto und Netto verzetteln möchte, ruft die im Schreiben genannte Hotline des Kundenservice an und landet in der Warteschleife. Nach fünf Minuten Vertrösten heißt es: „Bitte rufen Sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder an“.

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Ein Siphon an einer Spüle verhindert Luftzirkulation.

Tatsächlich räumt die BEW auf Nachfrage ein, dass sie im Moment durch das erhöhte Kundenaufkommen und die derzeit krankheits- und urlaubsbedingt dünne Besetzung in den Kundenbüros schwer zu erreichen sei. Man bittet die Kunden um Verständnis und Geduld und verweist auf das Kundenportal, auf dem sich viele Dienste schnell und unkompliziert online erledigen ließen. Wünscht ein Kunde ein persönliches Gespräch, bittet die BEW um eine E-Mail an verbrauchsabrechnung@bergische-energie.de mit einer kurzen Schilderung des Anliegens. Um ihre Kunden dabei zu unterstützen, die zusätzlichen Kosten ein bisschen abzumildern, hat das Unternehmen im Internet zahlreiche Tipps aufgeführt.

Wärmespeicher am Siphon kann helfen

Denn an vielen Stellen im Haushalt lässt sich Energie und damit Geld sparen. Viele dieser Tipps hat man sicher schon mal gehört, Stoßlüften statt Fenster auf Kipp oder Geräte ganz ausschalten anstatt im Standby-Modus laufen lassen, aber eine kleine Erinnerung schadet nicht und viele Ratschläge dort liegen nicht so auf der Hand.

Thermosiphon

Bei einem Warmwasserkessel ohne Thermosiphon steigt das warme Wasser aufgrund seiner geringeren Dichte auf und kühlt sich am Rohr ab. Das abgekühlte Wasser fließt wieder zurück in den Speicher und kühlt das erwärmte Wasser wieder ab, so dass es aufgeheizt werden muss, um die eingestellte Temperatur zu halten, obwohl gar kein warmes Wasser entnommen wurde. Konvektionsverlust heißt dieser Effekt in der Fachsprache. Der Thermosiphon verhindert, dass das warme Wasser weiter als bis zum oberen Bogen fließen kann, die Zirkulation des Wasser wird unterbunden. Damit beschränkt sich der Wärmeverlust nur noch auf den Bereich bis zum Siphon. Dieser sollte daher möglichst nah am Warmwasserspeicher installiert werden, raten die Experten. Der Installationsaufwand sei relativ gering und finanziell überschaubar. (lz)

Einen ganz besonderen Tipp zum Energiesparen hat Rolf Zimmermann, der Klimaschutzmanager der Gemeinde Lindlar: Eine Thermosiphon-Konvektionsbremse. Was kompliziert klingt, ist eigentlich ganz einfach. Wenn das Anschlussrohr eines Warmwasserspeichers senkrecht oder waagerecht vom Speicher abgeht, dann vermischen sich durch natürliche Konvektion das kalte Wasser in der Leitung und das warme Wasser im Speicher. Mit einem Siphon unmittelbar am Wärmespeicher lässt sich dieser Effekt verhindern. Das ist genau wie beim Waschbecken, wo das Wasser im Siphon verhindert, dass Luftaustausch stattfindet und der Geruch vom Kanal in das Zimmer kommt.

Fachmann rät: Liegestütze, dann kalt duschen

Wenn sich das kalte und das warme Wasser nicht vermischen, bleibt das warme Wasser länger warm und muss entsprechend weniger aufgeheizt werden. Laut Rolf Zimmerman liegt hier ein enormes Sparpotenzial. Und vor allem sei die Umsetzung ganz einfach. „Ein talentierter Laie kann das mit ein paar Euro Materialaufwand selbst einbauen“, sagt Zimmermann. Aber auch bei einem Einbau durch Fachleute seien die Kosten überschaubar.

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Weiteres Einsparpotenzial sieht er in Zirkulationspumpen, die dafür sorgen, dass sofort warmes Wasser aus dem Hahn kommt. Das bedeutet aber auch, dass Tag und Nacht warmes Wasser durchs Haus zirkuliert. „Könnte man diese Pumpen mit einem Schalter ein und ausschalten, könnte viel Energie gespart werden“, so Zimmermann. Und dann hat der Fachmann noch einen Tipp, von dem er aber weiß, dass er nicht mehrheitsfähig ist: „Kalt duschen“, sagt er lachend. Ein paar Liegestütze und dann ab unter die kalte Dusche. „So mache ich es“.