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Kölsche Töne in Lindlar„Sternrocker“ hoffen im Karneval auf Durchbruch

Lesezeit 4 Minuten

Lindlar – Brings, Höhner, Bläck Fööss? Kennt jeder, überraschen aber kaum noch jemanden. Mit dem Sessionsstart werden Freunde kölscher Töne immer häufiger die Songs der „Sternrocker“ im Ohr haben. Nach Auftritten mit Cat Ballou und Kasalla feilen die fünf Musiker, darunter zwei Scheeler und ein Wipperfürther, am erklärten Ziel, das näher zu rücken scheint: Durchbruch auf den großen Bühnen des rheinischen Karnevals.

„Unser Stil ist, dass wir keinen haben“, erklärt Sänger Udo Falder, der einmal pro Woche aus Kerpen zur Probe nach Lindlar anreist. Für Grönemeyer hat Falder gesungen, Chris Norman begleitet. Er ist ein alter Hase in Sachen Musik. Aber dieser Probenraum in der Lagerhalle in Klause, der sprühe nur so vor musikalischem Tatendrang. Wer die Band während der Probe erlebt hat, versteht schnell, was Falder meint.

Kein Stil bedeute allerdings nicht stillos, ergänzen die übrigen Musiker ihren Frontmann lachend. Man passe nicht in eine definierte musikalische Schiene. Von Rock bis Reggae, von Balladen mit Tiefsinn bis zur Partymucke – das Repertoire ist gewaltig. Nicht zuletzt deshalb, weil jeder von ihnen eine beachtliche musikalische Biografie vorweisen kann.

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Geburtsstunde der Sternrocker

Rückblick: Im Sommer 2014 stehen die heutigen Sternrocker für Covermusik. „Wir kennen uns schon sehr lange“, erinnert sich Gitarrist Michael Winterberg, der mit Frank Sörgens am Keyboard den Scheeler Teil der Band bildet. Glücklich ist das Quintett darüber nicht, stets bekannte Songs zu vertonen.

„Nach der gefühlt Hundertsen Cover-Version von Helene Fischers „Atemlos“ waren wir uns einig – jetzt ist Schluss“, sagt Udo Falder. Man habe endlich eigene Texte schreiben, eigene Melodien komponieren wollen. Die Geburtsstunde der Sternrocker, die sich der kölschen Musik verschrieben. Sogar Schlagzeuger Marc Adam, im Sauerland daheim, war schnell mit dem Domstadt-Virus infiziert.

Mit allerhand Ideen und einigem Lampenfieber im Gepäck stellten sich die Bandmitglieder bei großen Kölner Agenturen vor – und überzeugten auf Anhieb. Beim zweiten Auftritt teilte man sich die Bühne mit den Kollegen von „Kasalla“. „Natürlich waren wir aufgeregt“, nickt Gitarrist Christoph Hagen aus Wipperfürth. Obendrein sei das Konzert in einer Kirche auch technisch schwierig gewesen. „Durch den enormen Hall wusste ich irgendwann nicht mehr, ob ich den aktuell zu hörenden Ton, gerade oder schon vor drei Minuten gespielt habe“, lacht Hagen. Der Auftritt wurde trotzdem ein Volltreffer, Lob von Kasalla inklusive.

Zu Beginn des Jahres rockten die Musiker den Sitzungskarneval zwischen Bonn, Leverkusen und Lindlar. Die Facebook-Seite der Männer in quietschgelben Krawatten und Hemden, sowie dem roten „Modern-Talking-Gedächtnis-Keyboard“ füllte sich schnell mit positivem Feedback.

Karnevalsfreitag in der Wolkenburg

Zuletzt, im Rahmen einer Sommertour, spielten die Sternrocker im August ihre eigenen Songs vor über 3000 Menschen in Siegburg. „Gänsehaut pur, ein Auftritt der Lust auf mehr gemacht hat“, bestätigen alle Bandmitglieder, die pünktlich zum Start in den Karneval nachlegen.

Ab sofort sind sie im eigenen Tourbus unterwegs, erkennbar an den gelb leuchtenden Sternen mit der Kölner Silhouette im Herz. Richtig stolz sind sie auf ihre erste Maxi-CD, die vor wenigen Tagen erschienen und in allen großen Internet-Musikportalen vertreten ist.

Mit den Titeln „Kölsche Junge“, „Du“ und „Jode Fründe“ beschreiben die Fünf, mal mit ordentlich Tempo, mal melancholisch, die rheinische Lebensart. Daneben warten zahlreiche Auftritte in und um die Domstadt.

„Wir sind hochzufrieden und werden so manchen Urlaubstag und Wochenenden investieren müssen“, sagt Michael Winterberg, der bereits einen Termin verrät, auf den die Band besonders stolz ist.

Für Karnevalsfreitag, 5. Februar 2016, hat die Kölner Narrenzunft die Sternrocker in die Wolkenburg eingeladen. „Da spielt alles, was im Karneval Rang und Namen hat – und wir“, nehmen sich die Musiker selbst auf den Arm. Ein paar Sekunden später ergänzen sie mit leuchtenden Augen: „Aber wer weiß schon, was bis Februar so alles passiert.“

Wer die Band live erleben will, kommt am Samstag, 14. November, um 11.11 Uhr auf den Marktplatz Lindlar. Die Sternrocker spielen bei der Sessionseröffnung.

www.sternrocker.de