Gewöhnlich treffen sich in der Katholischen Jugend Jugendliche, bis sie in Studium oder Ausbildung gehen. Diese Lindarer Gruppe ist anders.
KJG-Gruppe von 1974Diese Lindlarer Jugendfreundschaft hält jetzt schon seit 50 Jahren

Das jüngste Treffen der ehemaligen KJGler um ihren einstigen Gruppenleiter Winnes Schröder (2.v.l.) fand im Bistro „Et Matt“ am Lindlarer Kirchplatz statt.
Copyright: Wolfgang Weitzdörfer
Die KJG Lindlar, die Jugendorganisation der katholischen Kirchengemeinde St. Severin, wurde 1964 vom damaligen Pastor Winfried Breidenbach, Charlotte Hörner und anderen gegründet. Zehn Jahre später tat sich die Gruppe „Winnes Schröder“, benannt nach Gruppenleiter Winfried Schröder, zusammen. Normalerweise treffen sich in der KJG Jugendliche, bis sie in Studium oder Ausbildung gehen. Im Falle dieser speziellen Gruppe ist das nicht so.
Lindlarer KJG-Gruppe war die zweitgrößte im Kölner Erzbistum
„Der Kontakt ist bestehengeblieben, wir treffen uns bis heute, natürlich nicht mehr einmal in der Woche wie früher – aber die zweite November-Woche gehört uns“, sagt Heinz Kerp. Bisher fanden die Treffen in Lindlar statt, aber seit dem vergangenen Jahr werden auch Kurztrips unternommen. „Wir waren in Luxemburg, da ich dort arbeite“, erklärt Kerp. Im kommenden Jahr will die Gruppe den Sauerlandstern unsicher machen.
Die großen Zeiten der KJG sind heute fraglos vorbei, analog zum schwindenden Einfluss der Kirchen sind auch deren Jugendgruppen nicht mehr so gefragt. „Aber damals war das anders. Wir waren mit rund 450 Mitgliedern zeitweise die zweitgrößte KJG-Gruppe im Erzbistum Köln“, erinnert sich Schröder. Das Jugendheim, heute ein Kindergarten, ist damals das Zentrum der KJG. „Da war jeden Tag irgendetwas los“, blickt Kerp zurück.
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Lindlarer Jugendheim war der zentrale Treffpunkt
Entweder drehte sich die Diskokugel, es gab einen Filmklub und natürlich traf man sich auch einfach so. „Mein Vater hat mal gesagt, dass ich dort doch auch mein Bett aufstellen könnte“, erinnert sich Schröder lachend. Dazu finden regelmäßig große Zeltlager in den Ferien statt. „Das waren die besten Urlaube, es gab Limo, in die wir als Jugendliche dann auch noch was anderes reingekippt haben“, sagt Schröder.
Mein Vater hat mal gesagt, dass ich dort doch auch mein Bett aufstellen könnte.
Vor etwa einem Vierteljahrhundert neigte sich diese Hochzeit ihrem Ende zu, auch weil das Jugendheim, der zentrale KJG-Mittel- und Treffpunkt geschlossen wurde. Die Gruppe „Winnes Schröder“ blieb indes auch weiterhin in Kontakt. „Viele sind vor Ort oder in der Region geblieben. Es hat dann zwar ein paar Jahre gedauert, aber irgendwann haben wir beschlossen, uns wieder regelmäßig zu treffen“, sagt Kerp.
Und wenn man die Gruppe von zehn Männern im besten Alter so sieht, dann wird klar, dass stimmen muss, was Schröder über den Grund für diesen jahrzehntelangen Zusammenhalt sagt: „Es hat halt die Chemie untereinander gestimmt.“