In der Schlussphase unterliegt die Eintracht Borussia Mönchengladbach U23 noch mit 4:6.
Regionalliga-WestHohkeppel gibt die 4:2-Führung aus der Hand
Diese 98 Minuten in der Regionalliga-West hätte Alfred Hitchcock nicht besser inszenieren können. Im ersten Spiel nach der Winterpause führten die Fußballer von Eintracht Hohkeppel gegen den Tabellenfünften, Borussia Mönchengladbach U23, nach einer Stunde mit 4:2. Torhüter Kevin Jackmuth parierte einen Strafstoß samt Nachschuss. Trotzdem ging im Schlussakt alles den Bach runter und die Eintracht stand im Kampf gegen den Abstieg mit leeren Händen da.
Eintracht Hohkeppel – Borussia Mönchengladbach U23 4:6 (2:2)
Es zeichnete sich früh ab, dass Neuzugang Aymen Aouiria mit Ömer Tokac mächtigen Angriffswirbel bei der Eintracht entfachen, die Achillesferse aber die Abwehr sein wird. Und so kam es. Schon nach 18 Minuten zappelte der Ball erstmals im Netz. Mit einem gut getimtem Pass hatte Rocco Reitz Noah Pesch bedient und die Gäste führten mit 1:0. Doch die Eintracht wehrte sich. Nach einem Eckstoß stieg Firat Tuncer am höchsten, glich per Kopf aus (23.). Ömer Tokac, nach Doppelpass mit Rechtsverteidiger Arthur Ekalle, traf zum 2:1 (29.). Mitten in die Freude zeigte erneut Noah Pesch, der erfolgreichste Torjäger der Regionalliga, seine Qualität im Torabschluss, traf zum 2:2 (31.).
Zuvor hatte es eine Szene gegeben, die zeigt, dass Hohkeppels Neue für frischen Wind im Sturm sorgen. Aymen Aouiria enteilte zum wiederholten Mal Julian Korb, dem ehemaligen Bundesligaspieler der Borussia, Dominic Duncan wurde von ihm bedient und zog ab. Der Ball wurde jedoch zur Ecke geklärt (28.).
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Kurz vor dem Pausenpfiff sah Michael Gardawski die Gelbe Karte
Beim Spielstand von 2:2 wurden die Seiten getauscht. Michael Gardawski hatte kurz vorm Pausenpfiff noch die Gelbe Karte wegen eines Dialogs mit dem Schiri-Assistenten gesehen, was nicht ohne Folgen blieb. Die Eintracht spielte gegen die Jungfohlen längst nicht mehr wie ein Tabellenfünfzehnter, jedenfalls offensiv nicht. Es war längst ein offener Schlagabtausch.
Und dann geschah, was grenzenlosen Jubel bei den Eintracht-Fans auslöste. Leon Pesch, Mike Owusu, Ömer Tokac waren im One-Touch-Fußball die Stationen vor dem 3:2 durch Ayman Aouiria (56.). Nachdem Lion Schweers per Eigentor nach einer Stunde nach einem Schuss des dritten Neuzugangs Frederic Baum auf 4:2 (60.) erhöhte, schien das Spiel entschieden.
Kevin Jackmuth hielt einen Elfmeter und auch den Nachschuss
Doch mitnichten. Nun ging es Schlag auf Schlag. Arlind Mimini touchierte Ingyom Jung im Strafraum (62.). Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und fand im überragenden Kevin Jackmuth seinen Meister. Dieser parierte auch den Nachschuss. Zwei Minuten später sah Michael Gardawski nach einer hektischen Szene im Strafraum die zweite Gelbe Karte und damit Gelb-Rot. Und es folgte erneut ein Strafstoß. Dieses Mal trat Noah Pesch an und erzielte sein 16. Tor in dieser Saison. Nun stand es 4:3 (64.) und die Eintracht war fast 30 Minuten in Unterzahl.
Nach 76 Minuten verhinderte Eintrachts Leon Pesch den Ausgleich nach einer Ecke per Kopf auf der Linie. Der Druck der Gäste wuchs. Es schien eine Frage der Zeit bis der Ausgleich fiel. Insbesondere der eingewechselte von Alemannia Aachen ausgeliehene Ismail Harnafi sorgte für Unruhe in der Eintracht-Defensive, lief ständig mit hohem Tempo auf die Viererkette an.
Beim Klärungsversuch spielte Kevin Jackmuth den Ball Harnafi in den Fuß. Dieser passte zu Noah Pesch, der dieses Mal verzog (86.). Das Aufatmen hielt nur kurzzeitig an. Der ebenfalls eingewechselte Kustrim Asallari glich zum 4:4 aus (89.), obwohl die Hohkeppeler den gesehen haben wollten, dass Lion Schweers den Ball mit der Hand mitgenommen habe.
Es kam noch schlimmer. Zunächst brillierte Jackmuth mit einer Parade aus zwei Metern gegen Ingyom Jung (90.). Der überragende Schlussmann verletzte sich bei dieser Aktion, wurde durch Lukas Ilija van Ingen ersetzt, der aus der 2. Liga der Niederlande von Telstar kam. Gäste-Trainer Eugen Polanski hatte zuvor mit dem Dänen Jonathan Roland Foss den Sieg eingewechselt. Der gelernte Innenverteidiger schnürte einen Doppelpack zum 6:4-Erfolg für Mönchengladbach.
„Wir haben in etlichen Phasen des Spiels sehr gut agiert. Das hat mir gut gefallen“, sagte Eintracht-Trainer Iraklis Metaxas. In der Tat habe die Partie etwas von einem Krimi gehabt, leider aber mit schlechtem Ausgang für sein Team. Der Knackpunkt sei die Gelb-Rote Karte gegen Michael Gardawski gewesen. „Wir wollten ihn auswechseln, um die Gelb-Rote Karte zu verhindern und Batuhan Özden bringen, den wir gerade vorbereiteten. Und dann war es leider schon geschehen.“
Eintracht Hohkeppel: Jackmuth (94. van Ingen), Ekalle (46. Pesch), Tuncer, Mimini, Gardawski, Durgun, Baum, Owusu (73. Bouzraa), Duncan, Tokac (91. Özden), Aouiria.
Tore: 0:1 Noah Pesch (18.), 1:1 Firat Tuncer (24.), 2:1 Ömer Tokac (29.), 2:2 Noah Pesch (31.), 3:2 Ayman Aouiria (56.), 4:2 Lion Schweers (60./ET), 4:3 Noah Pesch (64./FE), 4:4 Kustrim Asallari (89.), 4:5 Jonathan Roland Foss (96.), 4:6 Jonathan Roland Foss (98.).
Besonderes Vorkommnis: Michael Gardawski sah die Gelb-Rote Karte (64.)