14 Einsatzkräfte der DLRG aus Oberberg sind in den bayerischen Hochwassergebieten im Einsatz. Wir berichten, wie ihre Arbeit aussieht.
Gefährlicher EinsatzBericht und Bilder aus Bayern – Wie die DLRG aus Oberberg vor Ort hilft
Seit Montagnacht sind 14 Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Gummersbach, Wipperfürth, Hückeswagen und Wiehl im Einsatz, um in den bayerischen Hochwassergebieten zu helfen. Dienstagnachmittag wurde es ernst für die 48 Männer und Frauen des Wasserrettungszuges 6 aus NRW, zu dem auch die Oberberger gehören.
Nur mit dem Boot geht es weiter
Sinan Kahl ist als Leiter der Wipperfürther DLRG-Einsatzkräfte vor Ort und schildert am Telefon das aktuelle Geschehen. „Eine Frau, die aus ihrem überfluteten Haus evakuiert worden war, benötige dringend ein spezielles medizinisches Equipment, das in der Apotheke nicht erhältlich ist.“
Der Auftrag lautete, dieses Equipment aus dem Haus der Frau zu holen. Ein Einsatz, der nicht ungefährlich war, denn das kleine Dorf, in dem die Frau lebte, ist überflutet, das Hochwasser hat eine Strömung, auf dem Wasser treiben giftige Stoffe wie Öl und Benzin. Um überhaupt dorthin zu gelangen, stiegen die Retter auf zwei Boote um.
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„Zunächst war nicht klar, ob in dem Haus der Strom abgestellt war“, schildert Kahl die Situation. Erst als dies sichergestellt war, konnten die Wasserretter aus NRW – ausgerüstet mit dem Hausschlüssel und einer Genehmigung der Polizei – das Haus betreten „Das Wasser stand dort hüfthoch“, so Kahl, dennoch sei es den Kollegen gelungen, das Equipment zu bergen und in einer wasserfesten Verpackung zu übergeben.
Die Oberberger schleppen Sandsäcke
Als nächstes hieß es Sandsäcke schleppen und stapeln. Bei einem Einfamilienhaus am Rand des Überschwemmungsgebietes standen der Garten und die Zufahrt bereits unter Wasser. Die DLRG-ler stapelten Sandsäcke vor den Kellerfenstern auf, um zu verhindern, dass dort das Hochwasser hineinströmt. „Das Wasser stieg weiterhin an“, schildert Sinan Kahl. Deshalb wisse er auch nicht, ob der Einsatz letztendlich erfolgreich war.
Was dem 28-jährigen Wipperfürther imponiert, ist die große Hilfsbereitschaft der Einheimischen. „Die Familie, vor deren Haus wir die Sandsäcke gestapelt haben, war selbst vor Ort und unendlich dankbar. Sie haben sich auch genau erkundigt, woher wir kommen.“ Immer wieder passiere es, dass den Wasserrettern Essen und Getränke angeboten würden. „Wirklich nötig ist das nicht, denn wir werden vom bayerischen Roten Kreuz tipptop versorgt“, sagt Sinan Kahl.
Ein Pizzabäcker wollte für den ganzen Wasserrettungszug 6 mit 48 Einsatzkräften Pizza backen. „Wir haben ihm geschildert, wo wir stehen“, sagt Kahl. Letztendlich blieben die Oberberger aber ohne Pizza, denn die Einsatzkräfte wurden wieder abgezogen in ihre Unterkunft in einer Turnhalle in Landau an der Isar.
Am Dienstag gegen 22.30 Uhr kehrten die Oberberger dorthin zurück, dann konnten sie duschen und ihr Equipment für den nächsten Einsatz wieder herrichten. Voraussichtlich geht der Einsatz der Wasserretter aus NRW, der für 48 Stunden geplant war, nun zu Ende, und sie kehren in ihre Heimat zurück.