In der Pfarrkirche St. Mariä Heimsuchung findet an diesem Sonntag ein besonders feierliches Patronatsfest mit viel Musik und Gesang statt.
JubiläumDie katholische Kirche von Morsbach-Holpe wird 125 Jahre alt
Die katholische Pfarrkirche St. Mariä Heimsuchung in der Morsbacher Ortschaft Holpe blickt in diesen Tagen auf ihr 125-jähriges Bestehen zurück: Chroniken überliefern, dass um 1500 in Holpe eine erste katholische Kirche gebaut und zwischen 1565 und 1580 dort die Reformation eingeführt wurde. Bis 1624 haben die Katholiken in Holpe die anfangs katholische und ab der Reformation dann evangelische Kirche mitbenutzt.
1718 wurde in der Ortschaft Holpe eine Missionsstelle von Morsbach eingerichtet
1718 wurde in Holpe dann eine Missionsstelle von Morsbach eingerichtet und eine katholische Kapelle gebaut, die 1829 erweitert wurde. Als Holpe 1805 katholische Pfarrei wurde, lebten dort 360 Katholiken und 600 Lutheraner. Unter Pastor Clemens Brauweiler und nach Plänen des Kölner Architekten Theodor Ross entstand zwischen den Jahren 1897 und 1899 die „gotisierende“ heutige katholische Pfarrkirche St. Mariä Heimsuchung, ein dreijochiger Saalbau mit Chor und Nordwestturm.
In der Schulchronik der katholischen Volksschule Holpe ist dazu Folgendes nachzulesen: „Am 15. September 1897 fand die feierliche Grundsteinlegung der katholischen Pfarrkirche statt. Nachmittags zog eine feierliche Prozession von der alten Kapelle zum festlich geschmückten Bauplatz durch Holpe. Hieran beteiligten sich Gesangvereine aus Morsbach, Oberellingen und Holpe mit ihren Fahnen“.
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Die mehr als 180 Jahre alte Kapelle von Morsbach-Holpe wurde abgebrochen
In der Chronik heißt es weiter: „Am Bauplatz angelangt sang der Kirchenchor ‚Cäcilia Holpe‘ das Lied ‚Groß ist der Herr ...‘, worauf Pastor Neumann die Festpredigt hielt. Dann verlas er die deutsche Übersetzung der in lateinischer Schrift abgefassten, von Lehrer Hasse aus Morsbach künstlerisch geschriebenen Grundsteinurkunde. Schließlich nahm Dechant Dick aus Waldbröl die Segnung des Grundsteins vor, der die Einmauerung desselben und die üblichen Hammerschläge der Teilnehmer folgten.“ Am Schluss der Grundsteinlegung bildeten alle anwesenden Gesangvereine einen aus 120 Sängern bestehenden gemeinschaftlichen Festchor und sangen „Ein Haus voll Glorie schauet – weit über Bergisches Land“.
Die Maurerarbeiten an der neuen Kirche wurden von Maurermeister Wilhelm Rosenthal aus Korseifen ausgeführt und zogen sich bis zum Jahr 1899 hin. Die baufällig gewordene, mehr als 180 Jahre alte Kapelle wurde daraufhin abgebrochen. Von dem alten Missionskirchlein ist heute nur noch der Turmhahn vorhanden, der auf einer Kriegergedächtniskapelle neben der Kirche steht.
Die feierliche Einweihung des neu erbauten Gotteshauses erfolgte erst vier Jahre später, am 22. Juli 1903 durch Weihbischof Joseph Müller. Von den drei Glocken, die 1899 angeschafft und auf den Namen der Heiligen Dreifaltigkeit, den Namen Mariens und des Missionars Bonifatius geweiht worden waren, mussten zwei im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden. Die Marienglocke, 86 Zentimeter stark im Durchmesser und 391 Kilogramm schwer, blieb Holpe dagegen erhalten. Die 13-Register-Orgel in der Holpener Kirche wurde 1911/12 von dem bekannten Orgelbauer Johannes Klais aus Bonn gebaut. Sie gilt bis heute aus musikhistorischer und orgelbaulicher Sicht als Rarität in Deutschland und als Kleinod Holpes.
Die Feier
Aus Anlass des 125-jährigen Bestehens der katholischen Kirche in der Ortschaft Holpe wird das Patronatsfest am morgigen Sonntag, 7.Juli, besonders festlich begangen. Der Kirchenchor „Cäcilia“ Holpe wird zusammen mit einer Chorgemeinschaft der Van-Betteray-Chöre die Windhaager Messe von Anton Bruckner singen.
Neben den vereinigten Chören werden noch zwei Hornisten mitwirken. Leitung und Orgel übernimmt Dirk van Betteray. Los geht es um 9.15 Uhr mit den Laudes unter Chorbeteiligung, um 9.30 Uhr folgt die Heilige Messe. Im Anschluss an die Messe lädt der Gemeinderat Holpe zu einem Umtrunk an der Kirche ein.