An 25 Plätzen in ganz Oberberg können sich ab sofort spontane Fahrgemeinschaften finden. Allein in Morsbach gibt es elf Mitfahrbänke.
Mobilität in OberbergVon der Wartebank zur spontanen Fahrgemeinschaft

In der Morsbacher Ortschaft Lichtenberg ist jetzt eine der 25 neuen Mitfahrbänke eingeweiht worden, und zwar (sitzend, v.l.): Michelle Zimmermann (Klimaschutzmanagerin Morsbach), Heike Brand (Leader), Bürgermeister Jörg Bukowski sowie (stehend, v.l.) Gregor Düwel (Dorfgemeinschaft), Marius Klaus (Bezirksregierung) und Timo Neuber (Dorfgemeinschaft).
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Daumen raus war gestern, heute wird umgeklappt – wer mitgenommen werden will, der findet ab sofort an 25 Plätzen im Oberbergischen Kreis eine Mitfahrbank oder wenigstens eine Mitfahrstelle, Klapptafeln daran verraten den gewünschten Zielort. Wer zum Beispiel in der Ortschaft Lichtenberg steht und nach Morsbach möchte, der bezieht Posten am Dorfpavillon, greift zur Tafel, wählt das Ziel – und wartet, bis ein Auto stoppt.
Neues Mitfahrmodell ist in Morsbach-Lichtenberg vorgestellt worden
Genau dort haben Morsbachs Bürgermeister Jörg Bukowski, Michelle Zimmermann, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde, Heike Brand, Regionalmanagerin der Leader-Region Oberberg, Marius Klaus von der Kölner Bezirksregierung sowie Timo Neuber und Gregor Düwel, beide von der Dorfgemeinschaft Lichtenberg, am Mittwoch das Mobilitätsprojekt vorgestellt.
Morsbach hat übrigens die meisten Mitfahrbänke bekommen, elf sind dort aufgestellt worden, zwei davon in Lichtenberg. Die Gemeinde Engelskirchen lädt derweil an zehn Stellen zu Fahrgemeinschaften ein, Bergneustadt an zwei Orten, jeweils eine solche Bank steht zudem in Lindlar und Waldbröl. „Aber uns liegen noch weitere Anträge dafür vor“, verrät Regionalmanagerin Brand. „Die ersten Anfragen haben uns aus Lindlar-Linde und Engelskirchen-Schnellenbach erreicht.“
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Oberbergisches Projekt kostet fast 50.000 Euro
Das war bereits im Jahr 2019, danach bremste Corona das gemeinsame Fahren. Im vergangenen November erhielten die Dorfgemeinschaften schließlich die Zusagen: Fast 50.000 Euro kosten die 25 Warteplätze, das Leader-Büro zahlt davon 32.500 Euro. „Jetzt geht es darum, Autos zu füllen“, betont Bürgermeister Bukowski. „Den motorisierten Individualverkehr wird es auf dem Land immer geben, jetzt wollen wir ihn reduzieren und zudem Menschen mobil machen, die kein Auto haben oder keins wollen.“
Dass der Standort an der Lichtenberger Bergstraße ein Knotenpunkt werden kann, davon ist Klimaschutzmanagerin Zimmermann überzeugt: Der Standort werde 2024 mit abschließbaren Fahrradboxen ausgestattet und damit zu einer der drei für Morsbach geplanten Mobilstationen aufgerüstet.
Die Mitfahrbänke kämen im Dorf bereits gut an, berichten unterdessen Gregor Düwel und Timo Neuber. Allerdings soll die zweite Lichtenberger Bank von der Industriestraße an die Morsbacher Straße umziehen. Und damit das Warten ebenso Spaß macht, hat ihre Gemeinschaft kräftig angepackt, den schattigen Platz mit dem schützenden Pavillon auf Vordermann gebracht, neue Stufen gesetzt, das Grün gestutzt.