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WindenergieErmittlung von Potenzialflächen für Energieparks beschäftigt Morsbachs Politik

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Oberhalb der Ortschaft Wendershagen in Morsbach stehen auf den Wiesen zwei Windräder.

Oberhalb der Ortschaft Wendershagen drehen sich in Morsbach bereits Windräder.

Gibt es Morsbach potenzielle Flächen für die Errichtung eines Bürgerenergieparks? Diese Frage hat sich kürzlich erneut der Umwelt- und Entwicklungsausschuss des Gemeinderates gestellt.

„Können wir nicht endlich einmal den großen Weg gehen?“, fragte Angelika Vogel von den Grünen und betonte: „Es geht darum, die Welt zu retten!“ Der Umwelt- und Entwicklungsausschuss des Morsbacher Gemeinderates beschäftigte sich erneut mit der Ermittlung von Potenzialflächen für Bürgerenergieparks. Das hat eine längere Geschichte: Im August 2021 hatte Vogels Fraktion einen entsprechenden Antrag gestellt, der im März dann auch mehrheitlich beschlossen wurde.

Jetzt referierte Mirco Sieg von der Landesgesellschaft „Energy4Climate“ über die Vorteile der Bürgerbeteiligung an Projekten mit erneuerbarer Energien-Projekten. Das schaffe Akzeptanz, Transparenz und Mitbestimmung. Da die Gewinnmaximierung nicht an erster Stelle stehe, sagte Sieg, könnten auch weniger profitable Technologien genutzt werden.

Morsbach ist Mitglied in der Energiegenossenschaft Bergisches Land

Nach Angaben der Gesellschaft werde in Deutschland rund ein Drittel des Stroms aus erneuerbaren Energie von Anlagen in Bürgerhand erzeugt – von Solaranlagen auf Wohnhäusern bis zu Windparks, Bio-Energieanlagen und großen Photovoltaik-Freiflächen im Besitz von Bürgerenergiegesellschaften. In Nordrhein-Westfalen gebe es etwa 100 Energiegenossenschaften und weitere 200 Bürgergesellschaften anderer Rechtsform.

„Zustimmung ist am ehesten durch Bürgerenergie zu erreichen“, unterstrich Thomas Willmer, Vorsitzender der Energiegenossenschaft Bergisches Land, in der auch Morsbach eines der rund 300 Mitglieder ist, die Aussage seines Vorredners. Die Akzeptanz von Energieanlagen sei deutlich höher, wenn die Genossenschaftsmitglieder damit ihren eigenen Strom erzeugten.

Er könne sich vorstellen, dass die Genossenschaft auch in Morsbach Anlagen betreibe. Dazu habe er bereits Gespräche mit der Kölner Rheinenergie als Kooperationspartner geführt: „Sobald Planungsrecht besteht, könnten wir Gas geben.“

Auf die Frage von Klaus Solbach (BFM-UBV), ob die Genossenschaft in der Lage sei, in Morsbach ein Windrad zu bauen, antwortete der Vorsitzende, dass ein solches Projekt nicht allein von Ehrenamtlern gestemmt werden könne. Allerdings sei eine Beteiligung in Höhe von fünf bis zehn Prozent denkbar, wobei die Genossenschaft für die Bürgerbeteiligung sorge. Diese Vorgehensweise habe sich bereits mit mehreren Kooperationspartnern bewährt.

Fördermittel im Rahmen der Billigkeitsrichtlinie sind beantragt

Kritisch betrachtet wurde allerdings der Aufwand für die geplante Ermittlung von Potenzialflächen seitens der SPD. „Welchen Nutzen haben wir von den 38.000 Euro für die Analyse?“, fragte Fraktionschef Wolfgang Kreft.

Derartige Daten seien im Energieatlas des Landes NRW problemlos zu finden, dieses Geld werde besser in konkrete Maßnahmen gesteckt. Klimaschutzmanagerin Michelle Zimmermann dementierte, dass die dort als geeignet angegebenen Flächen durch Fachkräfte verifiziert werden müssten.

Unterstützung bekam sie von Fachbereichsleiter Benjamin Schneider. Er betonte, dass neben zahlreichen Gesetzesrestriktionen auch die spezielle Topologie der großen Flächenkommune berücksichtigt werden müsse: „Nur ein externes Büro liefert uns fundierte Grundlagen für unsere Bauleitplanung.“ Bürgermeister Jörg Bukowski berichtete, dass der Antrag der Fördermittel im Rahmen der Billigkeitsrichtlinie bereits gestellt sei, um die Frist einzuhalten. Marko Roth (BFM-UBV) befürwortete diese Vorgehensweise: „Die Gemeinde ist auf dem richtigen Weg.“