Neue Ausstellung im Freilichtmuseum LindlarWie die Reklame auf den Firmenwagen kam
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Lindlar – „Wer nicht wirbt, der stirbt“ lautet eine alte Weisheit der Werbetreibenden. Diesen Gedanken machten sich in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zahlreiche Handwerker und Einzelhändler zu eigen und ließen ihren Namen und wenn vorhanden ihr Firmenlogo auf ihre Transportfahrzeuge lackieren. Mit der Ausstellung „Rollende Reklame“ – Fahrzeugwerbung von 1950 bis 1970 erinnert das Freilichtmuseum des Landschaftsverbands Rheinland in Lindlar an diesen Trend.
Bilder des legendären VW-Bulli T1
36 großformatige Fotografien aus dem Archiv der Firma Neon Brüggen zu sehen. Das Traditionsunternehmen, gegründet 1922 als „Schilder Sohl“, übernahm damals als „Neon Lichtwerbung Rolf Brüggen“ im Bergischen Land die Gestaltung der Autos und tut dies familiengeführt in der dritten Generation in Bomig bei Wiehl bis heute.
2019 übernahm das Museum die Bilder, die hauptsächlich den legendären VW-Bulli T1 zeigen, aber auch Modelle von DKW, Ford und dem als „Fischmaul“ bekannten Zweitakter Tempo Wiking sowie als jüngste Aufnahme einen VW T2.
Das „Wirtschaftswunder“ nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte in der Bundesrepublik für eine Welle der Motorisierung und Mobilisierung, die wiederum zu einem größer werdenden Radius und Kundenkreis für die Unternehmen führte. So wurde es sinnvoll, seinen Namen durch die bekannt zu machen.
Die Ausstellung
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis Sonntag, 24. April 2022, in der Zehntscheune des Freilichtmuseums Lindlar. Eintritt im Rahmen eines Museumsbesuchs. Geöffnet immer dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Weitere Infos auf der Museumsseite. Eintritt für Erwachsene 7 Euro. Kinder und Jugendliche frei.
Die Fotoausstellung im Freilichtmuseum ist eingebettet in das Themenjahr „Alles in Bewegung“, an dem sich 21 Museen aus dem Bergischen Land beteiligen. „Mit dem Themenjahr zeigen wir Aspekte der Mobilität von Menschen, Dingen und Ideen mit Bezug zum Bergischen Land“, sagte Dr. Katrin Hieke von der Geschäftsstelle des Arbeitskreises Bergische Museen beim Termin zur Ausstellungseröffnung in Lindlar. Neben verschiedenen Ausstellungen soll es im Rahmen des Themenjahres auch Aktionstage, geführte Rad- und Wandertouren, einen Podcast, Vorträge, Seminare und Workshops geben.
Die Ausstellung „Rollende Reklame“ sei die erste nach der Corona-Pandemie, so Museumsleiter Michael Kamp. Man habe die Zeit genutzt, um über die eigene Arbeit nachzudenken. „Wir wollen inhaltsbezogener arbeiten und unseren Fokus mehr auf unsere Funktion als Bildungseinrichtung lenken“, stellte Kamp in Aussicht. Also mehr Ausstellungen und Publikationen statt Großevents auf dem Museumsgelände. Auch die eigenen wissenschaftlichen Volontäre wolle man motivieren, Präsenz in der Fachöffentlichkeit zu zeigen.