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„Virtuelles Krankenhaus“Gummersbacher Klinik fortan mit innovativer Telemedizin

Lesezeit 2 Minuten
Telearzt dpa

Schon 2017 schickte Dr. Assmann seine Assistentin Frauke von Wirtz zu Patienten und kommunizierte via Tablet-Computer.

Oberberg – Das Kreiskrankenhaus Gummersbach und die Lindlarer Hausarztpraxis von Dr. Thomas Assmann werden Teil des bundesweit einmaligen Projekts „Virtuelles Krankenhaus“ NRW. Nachdem Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann das Vorhaben Anfang August bereits vorgestellt hatte, wurden am Freitag in Düsseldorf die Teilnehmer publik gemacht. Die Gummersbacher Klinik ist eines von drei Krankenhäusern in NRW und Thomas Assmann eine von nur zwei Hausarztpraxen landesweit.

Oberberg als Vorreiter

„Diese Entscheidung ist für den Standort Oberberg ein herausragendes Signal, für die Patientinnen und Patienten ein echter Zugewinn und für die Gesundheitsversorgung und Gesundheitswirtschaft im Oberbergischen Kreis eine riesige Chance“, freut sich der oberbergische CDU-Landtagsabgeordnete und Fraktionschefs seiner Partei, Bodo Löttgen, über die Entscheidung. Oberberg könne sich damit an die Spitze der Anwendung innovativer Telemedizin setzen. Betroffene Patienten würden in naher Zukunft als Teil der Regelversorgung der Krankenkassen unabhängig vom Ort ihrer Behandlung von einer hohen fachärztlichen Expertise profitieren.

Auf dem Land fehlen häufig Fachärzte. NRW will das Problem mithilfe des virtuellen Krankenhauses angehen. Wenn beispielsweise in einer Arztpraxis eine spezielle Expertise fehlt, sollen Hausärzte ein virtuelles Krankenhaus über ein Verzeichnis per Mausklick kontaktieren können. Auf der digitalen Plattform sollen Spezialkliniken mit Krankenhäusern, Fach- und Hausarztpraxen verbunden werden. In dem sogenannten virtuellen Krankenhaus sollen Patientendaten in Zukunft elektronisch ausgetauscht und auch Sprechstunden per Video abgehalten werden.

Alles zum Thema Karl-Josef Laumann

„Oberberg fairsorgt“

Dass sich der Kreis mit dem Projekt „Oberberg fairsorgt“ bereits erfolgreich auf den Weg gemacht habe, die medizinische und pflegerische Versorgung insbesondere von pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren im Kreis zu verbessern und dabei auch telemedizinische Ansätze schon mitgedacht worden seien, habe die Entscheidung für Gummersbach sicherlich positiv beeinflusst, schätzt Löttgen.

Für die Praxis von Thomas Assmann spricht, dass sich der Lindlarer Mediziner schon früh als Pionier in Sachen Telemedizin profiliert hat.

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Sascha Klein, Geschäftsführer des zum Klinikum Oberberg zählenden Kreiskrankenhauses Gummersbach, fühlte sich ob der Nachrichten aus Düsseldorf „erfreut und geehrt“. Jetzt werde man die rechtlichen, organisatorischen und technischen Fragen klären, um Mitte 2020 an den Start gehen zu können. Das virtuelle Krankenhaus kann sich Klein zum Beispiel in der Intensivmedizin, der Diabetologie, im Bereich der Kinderärztlichen Versorgung oder auch der Neurologie gut vorstellen.