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BundestagMichaela Engelmeier (SPD) bereitet sich auf fünften Wahlkampf vor

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Der politische Aschermittwoch in Sinspert Ende Februar 2020 war einer der letzten Auftritte von Michaela Engelmeier vor versammelten oberbergischen Genossen.

Oberberg/Berlin – Michaela Engelmeier muss warten. Eigentlich sollte die 60-Jährige bereits am 14. Januar von einem Kreisparteitag der oberbergischen SPD zum fünften Mal als Direktkandidatin für den Deutschen Bundestag nominiert worden sein. Eigentlich: Wegen des Lockdowns entschieden sich die Sozialdemokraten schon vor Weihnachten, den Präsenzparteitag zu vertagen. Geplanter Termin nun ist der 8. März.

Engelmeier, die vom Kreisvorstand nominiert worden war, erhielt aber noch einmal ein Votum: Auch der Kreisverbandsausschuss, der nach dem Parteitag das zweithöchste Gremium des Kreisverbandes ist, sprach sich einstimmig für ihre Kandidatur aus. Auch deshalb sagt sie: „Ich bereite jetzt alles für den Wahlkampf vor und stelle das Team zusammen. Bis März können wir damit nicht warten.“

Wer mit der 60-Jährigen spricht, merkt, wie wichtig ihr die breite Unterstützung war. Und man merkt, dass der Stachel noch sitzt, den die Kritik hinterlassen hat, als aus Oberberg vor zwei Jahren ihre letztlich erfolgreiche erneute Kandidatur für den SPD-Bundesvorstand hinterfragt wurde. Zum Beispiel aus den Reihen der Jusos, von der Notwendigkeit eines Generationswechsels war die Rede.

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Fast doch noch als Nachrückerin ins Parlament

„Diejenigen, die das damals bei den Jusos und in der SPD sehr öffentlich betrieben haben, sind heute alle nicht mehr in der Partei“, sagt sie. Dennoch setzt sie bei ihrer fünften Kandidatur nun selbst ganz bewusst auf die nächste Generation. Nur ein Beispiel: Der 22-jährige Thorben Peping aus Lindlar, Student der Politikwissenschaften und der Soziologie an der Uni Bonn und seit vergangenen Sommer neuer Juso-Vorsitzender in Oberberg, soll ihren Wahlkampf leiten. „Der wird das gut machen. Und da gibt es noch mehr junge Leute im Team“, sagt Engelmeier.

Fast hätte sie es nach dem knappen Scheitern über die Liste 2017 doch noch in den Bundestag geschafft. Engelmeier grinst: „In der Legislaturperiode zuvor sind vier SPD-Kandidaten über die Landesliste nachgerückt. Dieses Mal war das nur einmal der Fall.“ Weil ein weiterer Nachrücker im Zweifelsfall verzichten würde, wäre sie die Nächste gewesen. Vielleicht klappt es doch noch bis September? Sie lacht: „Wer weiß.“ Lieber wäre ihr ein Listenplatz für September, der sicherer ist als zuletzt.

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Beruflich ist sie – trotz Homeoffice in der Pandemie – ohnehin nach wie vor oft in Berlin. Ihr Thema bleibt Israel: 2020 wurde sie als Generalsekretärin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft berufen. Zuvor hatte sie seit August 2018 das Berliner Büro von Makkabi Deutschland geleitet. Immer wieder warnt sie vor aufkeimendem Antisemitismus und vor schneller Israel-Kritik. Schmunzeln muss sie schon, wenn ausgerechnet Israel gerade aus Deutschland aktuell für den Erfolg seiner Impfstrategie bewundert wird: „Das ist schon neu für mich.“

Und was, wenn sich die Partei am 8. März doch noch für eine andere Kandidatin oder einen anderen Kandidaten entscheidet? „Dann habe ich die Vorarbeit geleistet und übergebe gerne mein Team.“ So richtig glauben kann man es ihr nicht. Denn Michaela Engelmeier wirkt schon wieder wie im Wahlkampfmodus – auch ohne Nominierung des Parteitages.